Amman - in nächster Nähe zum "Nahost-Konflikt"

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Amman, so friedlich es auf seinen Hügeln liegt, kennt auch weniger ruhige Tage.

Gestern ging es durch die Nachrichten, dass auf der Straße zwischen der Stadt und dem Jordan-Tal eine Bombe in der Nähe eines Konvois israelischer Diplomaten explodiert ist. Dies könnte für die Beziehungen beider Länder Folgen haben - der Anschlag, bei dem niemand verletzt wurde, wird noch untersucht.

Die gesamte Strecke und die Grenzregion sind eigentlich ständig kontrolliert und überwacht - jeder Besuch am Toten Meer mit vielen Kontrollen verbunden. Erstaunlich, das so etwas überhaupt passieren konnte.

In Jordanien, das, zum Ärger vieler anderer muslimischer Länder, seit 1994 als zweites Land nach Ägypten einen Friedensvertrag mit Israel hat, leben auch Millionen von Palästinensern - teils eingebürgert, viele als Flüchtlinge. Kein immer einfaches Verhältnis.

Innenpolitisch war der Friedensvertrag nie sonderlich populär. Das Verhältnis zwischen Israel und Jordanien wurde allerdings trotz des Abkommens zunehmend schlechter, nachdem die 2. Intifada begann - und der hiesige Unmut über den Nachbarn erreichte mit der Blockade Gazas und dem Angriff im letzten Winter seinen Höhepunkt. Neue Nachrichten über Schießereien und Raketen sind hier oft viel näher - sehr viele Familien haben Verwandte dort. Die Erinnerung an die Sorgen im letzten Jahr, wo oft tage- und nächtelang auf Lebenszeichen gewartet wurde, ist noch frisch.

Kein einfacher Standort für isrealische Diplomaten - einziger Vorteil: sie können am Wochenende nach Hause fahren. Die gestrige Heimfahrt war allerdings wohl kein Vergnügen. Zum Glück blieb es beim Schreck.

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Geschrieben von

Alien59

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Alien59

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