Nun ist sie unter der Haube, unsere spezielle Freundin Kristina Köhler – äh, Schröder. Mit ihrem Nachnamen hat sie wirklich wenig Glück, zuerst heißt sie wie der Bundespräsident, und der heißt schon wie der recht glücklose Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, und nun auch noch der Name des ehemaligen Bundeskanzlers der gleiche wie ihr Ehename.
Von feministischer Seite erwarte ich jetzt eigentlich mal ein bisschen Dampf über ihre Namenswahl – völlig traditionalistisch, den Namen des Ehemannes zum Familiennamen zu küren! Ich hör’ nix, meine Damen!
Aber bedingt durch meine sonstige Lektüre gehen meine gedanklichen Fragezeichen in eine andere Richtung. Ihre Hochzeit kam ja recht bald, nachdem sie in Folge ihrer Ernennung etliches an Kritik ob ihrer Eignung für diesen Posten hatte einstecken müssen. Kinder kriegen geht ja nicht so schnell, heiraten schon eher. Nun kann sie als weiteres Qualifikationsmerkmal einen Ehering vorweisen. Aber ist das ein Grund zur Heirat?
Wäre sie nicht, wer sie ist, und ihr Mann nicht auch ein braver Deutscher, könnte man ja einmal eine Scheinehenprüfung machen. Auch dort wird gerne vermutet, wenn jemand zu einem aus anderem Grund passenden Zeitpunkt heiratet, dass man sich ja nur Vorteile verschaffen will. Wenn dann einer einen falschfarbigen Pass hat, geht das ja gar nicht und wird mit Hilfe von Gesetzgeber und Verwaltung behindert, verhindert, verboten. Heiraten darf man nur aus Liebe, ausschließlich – es sei denn, beide sind deutsch. Dann darf man heiraten, um Steuern zu sparen, um bei der Jobsuche – zumindest als Mann – besser auszusehen, oder eben auch, um als Familienministerin einen besseren Eindruck zu machen.
Sie hat auch nicht zu befürchten, dass jemand kommt, um zu prüfen, ob in ihrem Bad zwei Zahnbürsten vorhanden sind. Bei binationalen Paaren kann davon die weitere Existenz der Ehe auf deutschem Boden abhängen, bei nicht verheirateten Hartz-IV-Empfängern ein Teil des Einkommens. Aber das sind Kategorien, die sich dem frisch gebackenen Ehepaar Schröder ja entziehen….
Mal sehen, was sonst noch so kommt, aus der Ecke des hübschen Kabinettszuwachses….
Kommentare 9
das heißt doch nicht "Schein-Ehe". Obwohl sie mit ziemlich viel/en scheinen verbunden ist, die ehe. Das heißt "Zweck-Ehe". Und über den zweck der ehe hat sich bekanntlich schon Kant ausgelassen.
Was die Christina da gemacht hat, nennt man bei mir zuhause "geordnete Verhältnisse" herstellen. na ja. ich halte es da eher mit dem spruch: lieber ne schmutzige unterhose als ne saubere uniform!
@ Alien
Und ich sehe das auch so wie Du. Jetzt gibt es endlich rührende Fotos in der Burda-Presse.
Dadurch hat die Politikern ein Wahl-Profil erworben. Sie bleibt in positiver Erinnerung beim Volk. Pardon: Beim Wähler.
"Von feministischer Seite erwarte ich jetzt eigentlich mal ein bisschen Dampf über ihre Namenswahl – völlig traditionalistisch, den Namen des Ehemannes zum Familiennamen zu küren! Ich hör’ nix, meine Damen!"
Ich finde die Doppelnamen-Bescheuertheit reine Symbolpolitik.
Leutheusser-Schnarrenberger, schrecklich.
Frauen mit Doppelnamen verschrecken mich immer - ein bisschen.
na ja Magda, ganz un-feministisch bietet das deutsche namensrecht seit ende des letzten jahrtausends/-hunderts die möglichkeit, dass jede/r seins behält und nur für eventüle gören ein familienname bestimmt werden muß.
sie hätte also auch Köhler bleiben können und er Schröder. Oder er hätte Köhler werden können...
Kann man so sehen - aber sie hätten ja auch "Köhler" als Ehenamen wählen können. Statt dass Frau Ministerin den ihren wechselt.
Sie hätte auch Schröder nehmen und Köhler als pseudonym weiterführen können. steht irgendwo im Palandt. Oder stand - obwohl... schmeissen die jemals irgendwas raus?
Veraltetes schon - aber Pseudony würde sich in der Politik nicht so gut machen. Mein Beitrag war i.Ü. die Antwort an Magda - meine Leitung war von hier halt nur länger, daher hatte ich deinen nicht vor dem Absenden gesehen.
och, sag das nicht!
Hätte ich als Köhler nicht gemacht -
Schröder möchte ich heutzutage auch nicht heißen.
Bei uns ist es so, dass jeder seinen Namen behalten hat.