Blick nach Deutschland: Familienplanung für Arme?

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Der Spiegel meldet - und der Freitag twitterts - , dass überlegt werde, die Kosten für Verhütung bei Hartz-IV-Empfängern wieder zu übernehmen. Keine schlechte Idee, früher gehörte zu den Zusatz-Leistungen bei Sozialhilfe auch das. Heute scheinen sich, wenn die Feststellungen des Spiegel-Artikels stimmen, das nicht mehr viele leisten zu können, zu wollen?

Das widerspräche, nicht zu meinem Erstaunen, Vorurteilen, die besagen, manche Frauen bekämen ein Kind nach dem anderen, um weiter Hartz-IV zu beziehen, keine Arbeit zu bekommen.

Soweit, so gut, sicher ein überlegenswerter Vorschlag. Warum schmeckt er mir nicht?

Ich denke, einerseits, weil er daran erinnert, wie schon länger darüber raisonniert wird, dass es nicht nur zu wenige, sondern zu viel "falsche" Kinder gäbe. Das hatten wir ja schon bei der Diskussion zum Elterngeld.

Es geht - sehr moderat - auch in die von Sarrazin vorgegebene Richtung. Ganz besonders aber passt dazu ein Gastbeitrag, den die FAZ heute veröffentlichte, von Gunnar Heinsohn. Dessen Ansichten werden oft auch weit rechts von der FAZ verbreitet und goutiert, und die Lektüre dieses Artikels lässt mich eigentlich zum Schluss kommen, dass die Idee, Verhütungsmittel separat zu subventionieren, ein Geschmäckle hat, das zu streng ist, um mir gefallen zu können.

Disclaimer: ich bin nicht gegen Verhütung, aber bitte aus freien Mitteln der Betroffenen. Also lieber Hartz IV in auskömmlicher Höhe.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Alien59

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Alien59

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