Ich wuchs zu Zeiten des Kalten Krieges auf, unweit dessen, was sich in meiner Kindheit noch „Zonengrenze“ nannte. Die Kriegserinnerungen der Familie müssen auch bei uns Kindern noch tief verankert gewesen sein. Anders kann ich es mir heute nicht erklären, warum wir den Klang tief fliegender Düsenjäger mit Krieg verbanden, obwohl die Erwachsenen uns versicherten, dass seien die Amerikaner, die würden doch nur das Fliegen üben.
Später, in der Pfalz, nicht weit von Rammstein, gewöhnte ich mich an solche Geräusche.
Heute, in Amman, höre ich sie wieder. Aber hier sind die Vorzeichen andere. Ich frage mich, wer fliegt da, und üben sie, oder …?
Und wenn ich dann Texte lese, die im friedlichen Deutschland einen Präventivschlag legitimieren und dessen Kritiker verteufeln wollen, werde ich – verbal – recht unfriedlich. Vor allem, wenn ich sehe, dass es ständig nur um Israel geht – wie gestern jemand schrieb, die zuerst betroffenen Iraner wären wohl Opfer zweiter Klasse im Falle eines Krieges.
Jetzt sind sie weitergeflogen. Diesmal war es sicher wieder nur eine Übung der Jordanischen Air Force. Hoffentlich.
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