Gedanken des täglichen Bedarfs

Würdigung Die Philosophin Agnes Heller erhält den Carl-von-Ossietzky-Preis. Zuletzt war sie mit ihrer Kritik an Ungarns Regierung in ihrem Geburtsland in Ungnade gefallen
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Wem der Name von Agnes Heller nicht durch ihre Werke vertraut ist, der hat ihn womöglich im Januar 2011 zum erstenmal gehört. Damals veröffentlichten Hellers deutsche Kollegen Jürgen Habermas und Julian Nida-Rümelin, der einstige Kulturstaatsminister, einen Aufruf, in dem der Umgang der ungarischen Regierung mit Heller stellvertretend für die Behandlung vieler anderer Regierungskritiker angeprangert wurde.

Was hatte Agnes Heller getan? Nur das übliche, könnte man sagen. Sie hatte sich mit Politik und Zeitgeschichte auseinandergesetzt, also die Regierung Viktor Orbáns, insbesondere deren neues Mediengesetz kritisiert, das dem Erstarken rechtspopulistischer und antidemokratischer Tendenzen in dem Land zuarbeitet. Die Retourkutsche ließ nicht l