Jubelarien in den Medien?

Medienschelte? Ganz sicher. Auch wir Schreiber von außerhalb des "Freitag" müssen sie ertragen und überstehen.

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Dieser Tage ‘feiern’ WIR ein Jubiläum, auf dass wir in Deutschland gerne mehr als nur verzichten könnten.

HARTZ IV wird 10 Jahre alt, vom Standpunkt der ‘Ausarbeitung’ gesehen. Eingeführt und scharf geschaltet wurde es ja erst am 01. Januar 2005. Ein Kanzler, der nach einem Eintrag in den Geschichtsbüchern giert, lässt einen verurteilten Verbrecher ein Verbrechen am deutschen Volk begehen, indem das Sozialstaatsprinzip des Grundgesetzes einfach außer Kraft gesetzt wird.

Das Kernstück des im Ausland hochgeschätzten Schröder'schen Reformkonzeptes feiert an diesem Donnerstag Geburtstag. Vor zehn Jahren stellte der damalige Personalvorstand von VW, Peter Hartz, im Auftrag Schröders seine Vorschläge zur Reform des Arbeitsmarktes vor. Mit viel Pathos und Aufbruchsgeklingel präsentierte er die Essenz der Ideen, aus der die 2005 in Kraft getretenen Hartz-IV-Reformen für den Arbeitsmarkt wurden.

Doch während das Ausland nach dem konzeptionellen Gewusst-wie giert, bleibt das Werk den Deutschen verhasst. Hierzulande verbindet sich mit den Hartz-Reformen das Bild eines staatlich organisierten Sozialkahlschlags. Zu Unrecht, denn trotz vieler Fehler, Irrtümer und Mistigkeiten haben die Reformen den deutschen Arbeitsmarkt nachhaltig zu seinen Gunsten verändert.

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Nichts an dieser sogenannten Reform war gut gemeint und noch weniger war davon auch nur ansatzweise gut gemacht, dass allein belegen die Anzahl der Klagen gegen diese Reform. Von der inzwischen schon sehr lange laufenden Diskriminierung der Betroffenen könnte man noch viel mehr schreiben, aber darüber wurden schon genug Bücher, Dissertationen und Beiträge, auch hier im FIWUS, veröffentlicht, dass sich eine Wiederholung dieser vielen Worte erübrigt.

WIR Betroffenen haben schon lange die Schnauze gestrichen voll.


Bedauerlich ist in vielen Fällen der inzwischen totale Rückzug dieser Betroffenen in die Isolation, das wirkliche allgemeine Fehlen von ‘sich zur Wehr setzen’. Die Resignation ist keine Ausnahme mehr, sondern die Regel. Selbst das Internet konnte daran nur marginal etwas ändern. Die echten Verantwortlichen aus den politischen Lagern werden gefeiert, während die Betroffenen nach und nach schön langsam ‘verrecken’. Genau dies ist ja beabsichtigt, denn wenn dies abgeschlossen ist, dann hat die Lumpen-Elite der freigeworden Platz endlich ganz für sich allein und braucht sich keinen Kopf mehr zu machen, ob sie ihre Lebensweise möglicherweise doch noch verlieren könnten.

Wer inzwischen in die USA schaut, kann diese Spaltung der Gesellschaft besonders intensiv verfolgen. Und was in den USA dann funktioniert, wird sich ziemlich schnell auch hier in Deutschland manifestieren. Die unterschiedlichen Lager haben sich schon eingegraben und warten nur noch auf den Angriffsbefehl. Obwohl dies vorerst nur für die USA gilt, wird diese sogenannte Auseinandersetzung sich weltweit fortsetzen, denn solch ein Sozial-Kill wird niemals regional bleiben.

Mein sogenannter ‘Dank’ geht an die inzwischen gleichgeschalteten Medien.

Dieser Beitrag wurde zuerst am 15.08.2012 im FIWUS veröffentlicht.

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Geschrieben von

alterknacker

Ich lese. Ich schreibe, hauptsächlich hier im FIWUS (http://freies-in-wort-und-schrift.info/), ich bin wohl jetzt Rentner, aber nicht schweigsam.

alterknacker

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