Extrem-Casting

Familienbetrieb "Fünf Uhr am Nachmittag" von Samira Makhmalbaf ist auch ein Beleg dafür, wie mittlerweile eine bestimmte Film-Schule unser Orient-Bild prägt
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Samira Makhmalbaf gehört mit ihren 24 Jahren bereits zur cineastischen Elite. Nachdem sie für Der Apfel (1998) und Schwarze Tafeln (2000) international mehrfach ausgezeichnet wurde, begab sie sich nun für Fünf Uhr am Nachmittag ins Nachbarland, die Kinowüste Afghanistan: In märchenhafte Farben getaucht, verknüpft der Film Einzelschicksale der Nach-Taliban-Ära, wo Not und Hoffnung dicht nebeneinander liegen. Die junge Protagonistin Noqreh, vom Vater in die Koranschule geschickt, drapiert sich die Burka über die Stirn, klappt ein Sonnenschirmchen auf und trippelt in Pumps zur Mädchenschule. Ihr Ziel: sie will Staatspräsidentin werden.

Grenzgängerinnen zwischen traditionellen Erwartungen und Selbstbestimmung zeigt auch Marzieh Meshkin