In Liebe, In Frieden - Wir alle sind eins !?!

Demonstrationen Im August demonstrierten in Berlin Rechte und Linke, radikale und unpolitische Menschen zusammen. Ein neues Miteinander? Warum dies gefährlich und falsch sein mag

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In Texten, Mails, Worten zu meinen DJ Mixtapes schreibe ich häufiger, wir alle sind gleich...
Wir sind so unterschiedlich, wir sind eins....


Ja wir sind eins, Ja wir sind eine Menschenfamilie!

Aus dieser möchte ich niemanden ausschliessen, genauso wie ich einen schlimmen Menschen nicht aus meiner Familie ausschliessen würde / kann. (Wo soll er denn hin?)

Wir sind Teile des Ganzen, so unterschiedlich und wir gehören zusammen, weil wir als Gesamtes nicht trennbar sind.

ABER

ABER, das heisst noch lange nicht für mich, dass ich Meinungen, Taten von allen Menschen akzeptieren und tolerieren kann. Ich kann nur versuchen bestimmtes zu verzeihen.

Für mich steht weiterhin ein friedliches, tolerantes Miteinander an vorderer Stelle, ohne Menschen aufgrund von Aussehen, Herkunft, Geschlecht, Ansichten, sexueller Orientierung etc. zu bevorteilen oder zu benachteilen.

Das würde also theoretisch auch heissen, auch die Meinung von Menschen zuzulassen, die meiner total entgegengesetzt ist.

Ja, das kann ich... aber eben nur bis zu dem Punkt, wo sie andere Menschen in Gedanken, Worten und Taten nicht verletzt oder einschränkt.

Was ich sagen möchte, ich stehe für Frieden und Liebe.

Ich kann aber Menschen nicht verstehen, die Liebe und Frieden (und Licht) predigen,
die für ein Miteinander von Rechts und Links sind - sich nicht auseinander sprechen lassen wollen, die aber gleichzeitig rechtsnationales / radikales Denken dulden oder ausleben, die mit Menschen zusammen agieren, die in Tat oder Wort radikal agieren.

Für mich ist es nicht Liebe und friedlich sein, für eine gute Sache mit den falschen Menschen zusammen zu agieren. Für mich geht es nicht, gemeinsame Sache mit Menschen zu machen, die Flüchtlinge aus dem Land haben wollen, "ersaufen lassen" wollen - weil sie Angst vor einem Bevölkerungsaustausch haben.

Für mich geht es nicht, zusammenzustehen, mit denen, die, die Regierung stürzen wollen - Was erhofft ihr euch - einen neuen Kaiser?

Ich akzeptiere die Würde jedes Menschen - aber ich kann nicht mit jedem gemeinsam agieren.

Für mich gibt es, auch wenn ich eine grenzenlose Welt erhoffe, Grenzen für ein Miteinander mit Menschen, die gegen die Menschenwürde agieren, das betrifft radikales Gedankengut, Worte oder Taten. Zu diesen Menschen gehören für mich in unserem Lande eben unter anderem auch AFD-Politiker, und AFD Politik Befürworter, Menschen die Hass gegen andere schüren, Menschen die die deutsche Nation in den Vordergrund schieben.

Nach den Vorkommnissen am letzten August Wochenende in Berlin, ist es wichtig, sich von den Vorkommnissen am Reichstag (wo Menschen symbolisch oder in Wahrheit den Reichstag stürmen wollten – wo aber auch: die Polizei trotz Infos, Vorwarnungen im Vorhinein erst viel zu spät eingriff und damit Bilder ermöglichte die wohl die meisten in dieser Form nicht sehen wollten), vor der russischen Botschaft wo neben Anderen, Hunderte Nazis und Rechtsdenkende einen Friedensvertrag forderten (USA, Russland, Deutsches Reich) zu distanzieren.

Aber für mich reicht das nicht!


Ich kann eine große friedliche bunte Demonstration nicht ernst nehmen, so schön vieles davon gewesen sein mag, so richtig und wichtig vielleicht ein Teil der Redner und Reden war, wo die Veranstalter sich zwar von den Aktionen am Reichstag und vor der Botschaft distanzieren, aber Menschen mit nachweislich nationalistischem Gedankengut reden lassen, wo Veranstalter ein Miteinander mit AFD Politikern (weil sie ja nicht verfassungsfeindlich sind) als wichtig empfinden, wo der für Liebe trommelnde Pressesprecher und auch andere Orga-Vertreter und Sprecher die Nähe zu Holocaustleugnern nicht scheuen, diese und andere Rechtsradikale einladen, umarmen, treffen, ihnen Interviews geben oder sich miteinander verbindend gemeinsame Internetgesprächsrunden veranstalten.

Ich kann nicht von Liebe sprechen und mit Menschen agieren, gemeinsam auf eine (ihre) Demo gehen, die andere hassen, weil ich mich indirekt dann mit ihrem DENKEN gemeinsam mache und das möchte ich nicht.

Ich bin für ein ehrliches, wirkliches, friedliches und liebevolles Miteinander - mit Menschen die wirklich für Frieden und Liebe sind und dies nicht nur als blablablabla verwenden.

Ich bitte Uns Alle, sich nicht manipulieren zu lassen, von anderen (vielleicht auch von mir), selbstständig zu denken und zu agieren und genauso hinzuschauen wem wir folgen und mit wem wir agieren.

Nicht überall wo FRIEDEN und LIEBE und MITEINANDER gepredigt wird, ist das auch in WIRKLICHKEIT drin.

Dass heisst nicht, das man nicht wegen etwas demonstrieren sollte, was man falsch findet.
Das heisst nicht, dass man nicht für etwas demonstrieren solle, was man richtig und wichtig findet. Das heisst nicht, dass man andere nicht kritisieren sollte, Polizei, Medien, Regierung, für Taten und Worte.

Es gab bei den Demonstationen in Berlin und in anderen Situationen in der letzten Zeit auch, hier in Deutschland - wie auch in anderen Ländern - vieles, was rechtsstaatlich nicht richtig war, Dinge die gegen das Grundgesetz verstießen, Übergriffe von der Polizei, dumme populistische Kommentare von etablierten Bundespolitikern.

Aber wenn diese Fehler machen, rechtfertigt das nicht die eigenen Fehler, rechtfertigt das nicht, sich mit den Menschen zusammenzutun, die das Miteinander und Liebe und Frieden predigen, aber anderes wollen, leben oder denken.

Bleiben wir aufmerksam, bewusst, in wahrer Liebe und Frieden.

Mögen wir uns wirklich tolerant akzeptieren.
Mögen wir in Frieden und Liebe das Miteinander der Menschheit auf dieser Erde zelebrieren.
Wir gehören zusammen.

Und wenn wir es wirklich ehrlich meinen, aus tiefster Seele und tiefstem Herzen, gilt für mich weiterhin: Wir alle sind so unterschiedlich, wir alle sind eins.

Auf ein fürsorgliches Miteinander, fernab von Haß, Krieg, Manipulation und Angst
mit offenem Herzen, Blick und Handeln für Andere,


In Liebe, In Frieden!

Andi Rietschel

„Lasst uns die Welt verändern – In Liebe in Frieden…. Fangen wir bei uns selbst an….“
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

andi rietschel

Andi Rietschel ist Friedensaktivist, Dj und Geschichtenerzähler aus Leipzig.

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