Überzeugter Hegelianer

Porträt Massimo D’Alema erinnert den smarten italienischen Premier Renzi daran, dass Revanche zum politischen Geschäft gehört
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2016
Zwingt er seine Partei zum Linksschwenk?
Zwingt er seine Partei zum Linksschwenk?

Bild: Roberto Serra/Iguana Press/Getty Images

An Kompromissfähigkeit wie Veränderungswillen hat es Massimo D’Alema nie gefehlt. Er begann seine politische Laufbahn in der Kommunistischen Partei (PCI), gehörte in den 80er Jahren zu deren Vorstand und trieb 1991 ihre Transformation zur Demokratischen Partei der Linken (PDS) voran, die er später in diverse Mitte-links-Regierungen führte. In einer davon konnte er 1998 bis 2000 als Ministerpräsident gar Richtlinienkompetenz wahrnehmen, auch wenn das der italienischen Politik weder zu mehr Stabilität noch zu sozialem Gewissen verhalf.

Seine zielorientierte Flexibilität hat D’Alema auch in diesen Tagen wieder unter Beweis gestellt. So traf er sich mit Renato Brunetta, dem letzten wirklich treuen Gefolgsmann von Silvio Berlusconi und Gianfran