Der Sargmacher von Goma

Kongo In der Bürgerkriegsregion herrscht ein brüchiger Frieden. Doch das Sterben geht weiter - und manchen bringt der Tod auch Geld. Reportage aus dem Herz der Finsternis
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An dieser Kreuzung, an der Cris­pain Sibomana seine Särge aufgebaut hat, scheiden sich Gomas Wege. Geradeaus geht es weiter auf einer Piste, die an ihrem Ende auf einen ruandischen Schlagbaum stößt. Dahinter ist man Tourist. Mit einem Balkon in einem der Hotels von Gisenyi, der Grenzstadt zwischen Kongo und Ruanda, mit einem Blick auf das fahlblaue, sich kräuselnde Wasser des Kivu-Sees, vielleicht mit einem Drink in der Hand. Und während leise das Eis im Glas klirrt, kann man ängstlich nach Goma hinüber lauschen, ob nicht doch wieder Gefechtslärm die gelassene Ruhe der Herberge und ihrer Gäste stört, auch wenn der Bürgerkrieg in der Nachbarschaft, in der Kivu-Provinz, derzeit pausiert.

Vielleicht ist man als kongolesischer Tutsi in