Es sind 23 Millionen Menschen von Hunger bedroht, die meisten davon Kinder. Afghanistan steht vor der schlimmsten humanitären Krise der Gegenwart.“ So oder so ähnlich waren die Nachrichten, die in immer dringenderem Ton über das geschundene Land am Hindukusch zuletzt in den Medien erschienen. Die Zahlen kamen von den Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen. Afghanistan, so der Appell, brauche dringend Lebensmittel, wolle man das Schlimmste, das Sterben vor allem von Müttern, Kindern und alten Menschen vermeiden. Doch wie helfen, ohne die Taliban zu involvieren oder gar der neuen Regierung eine Art Legitimation zu verschaffen?
Nun hat die Weltbank die eingefrorenen Gelder des Afghanistan Reconstruction Trust Fund (ARTF) freigegeben, der in der Zeit vor der Machtübernahme der Taliban für den Wiederaufbau des durch Jahrzehnte des Kriegs zerstörten und völlig verarmten Landes gedacht war. Das Geld – es sind etwa 247 Millionen Euro – soll an das Welternährungsprogramm und UNICEF gehen.
Eine Million Impfungen
Laut Weltbank dürften es diese Mittel ermöglichen, 12,5 Millionen Menschen medizinisch zu versorgen, eine Million zu impfen und fast 840.000 Müttern und Kindern eine gezielte Ernährungshilfe zu geben. Diese Summe ist mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, doch nicht genug, um dem politisch isolierten und wirtschaftlich ruinierten Land wieder auf die Beine zu helfen. Die Annahme, humanitäre Hilfe könne Afghanistan in seinem jetzigen Zustand retten, ist so naiv wie der Versuch, einen Großbrand mit paar Eimern Wasser zu löschen.
Das Einfrieren von Staatsgeldern, die bisherige Fast-Einstellung humanitärer Hilfe und Sanktionen gegen die Taliban haben die Ökonomie des Landes kollabieren lassen. Nur drei Prozent von 31 Millionen Afghanen haben noch ein gesichertes Einkommen. Weil die Taliban insolvent, die meisten Banken geschlossen oder ohne Einlagen sind, weil die neuen Herrscher Importprodukte wie Lebensmittel, Strom und Arzneimittel nicht mehr bezahlen können, fehlt es an allem. In den Hospitälern liegen landesweit schwer unterernährte Kinder. Auf dem ohnehin von jahrelangen Dürren geplagten Land kratzen die Bauern die letzten Reste Weizen aus den Vorratskammern, um zu überleben.
Not und bittere Armut in Afghanistan kamen nicht erst mit den Taliban. Schon zuvor war es für Millionen eine existenzielle Frage, dass Hilfs- und Geberorganisationen eingriffen, um das Leben der Menschen zu erhalten. Die vorherige Regierung unter Ashraf Ghani hat das Geld, mit dem der Westen seinen Staat alimentierte, in vieles, aber nur selten in Armutsbekämpfung investiert. Schon während des sogenannten Anti-Terror-Krieges der Amerikaner und ihrer Alliierten stieg die Zahl derer, die auf Hilfen angewiesen waren, mit jedem Jahr. Und der Arm der Hilfsorganisationen reichte bei weitem nicht in jedes Tal von Kandahar. Die verheerende Allianz aus Klimawandel und Dürren, Bomben und Drohnenangriffen der US-Armee und des afghanischen Militärs sowie der Terror der Taliban und des Islamischen Staates (IS) haben die Menschen in Scharen aus ihren Heimatprovinzen fliehen lassen, den Bauern die Ernte, den Hirten das Vieh genommen. Viele Institutionen, zum Beispiel die Zentralbank, waren schon vor den Taliban finanziell am Limit. Regierungsangestellte und andere Mitarbeiter des öffentlichen Sektors hatten seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen, als die Taliban am 16. August Kabul einnahmen
Es war eine Katastrophe mit Ansage, auch wenn die Regierungsübernahme der Taliban, die damit einhergehenden Fluchtbewegungen im Land und in angrenzende Staaten, die daraufhin ihre Grenzen schlossen, die Not verschlimmert haben. Das angeblich so überraschende Vordringen der Taliban kann notfalls als Erklärung dafür herhalten, warum in all den Monaten der Verhandlungen von US-Emissären mit der Talibanführung in Doha nicht ausreichend erörtert wurde, wie man die Menschen ernähren und die Wirtschaft stabilisieren soll. Andererseits waren der Hang der Taliban zu einem religiös geprägten Staatsverständnis und ihre fehlende Erfahrung bei möglicher Regierungsverantwortung hinreichend bekannt.
Die Strategie des kürzlich von seinem Posten zurückgetretenen US-Sondergesandten für Afghanistan, Zalmay Khalizads, sei vom erwünschten Truppenausstieg der Amerikaner getrieben gewesen, heißt es. Er habe im Kontakt mit der Talibanführung allein auf Rückzug gesetzt. So beschreibt es ein Papier der Denkfabrik Afghanistan Analysts Network Kabul/Berlin.
Schützenhilfe für die Taliban
Diese fast schon bedingungslose Kapitulation habe dem Siegeszug der Taliban Vorschub geleistet. Zum einen hätte sich Amerika selber vom Schlachtfeld genommen, zum anderen der Afghanischen Nationalarmee weiteren Beistand verweigert.
Dass die Entscheidung, die Staatsreserven des Landes von 9,5 Milliarden Dollar einzufrieren und den Taliban dadurch ökonomisch zu schaden, ausgerechnet von den Amerikanern ausging, kann nicht erstaunen. Doch lässt sich dieser Akt nicht allein als Sanktion deuten. Zum einen handelte es sich um Geld der Zentralbank eines nicht mehr existierenden Staates. Zum anderen kam der größte Teil davon aus Ländern des Westens, die für 75 Prozent des afghanischen Staatsbudgets aufkamen. Dieses Geld nun bündelweise zurück nach Kabul zu fliegen und den Taliban in die Hand zu geben, mag tatsächlich eine absurd anmutende Vorstellung sein. Die USA und die an zwei Jahrzehnten Militärpräsenz beteiligten Staaten tun sich erkennbar schwer, ihre Mitverantwortung an der Notlage so vieler Menschen einzugestehen und entsprechend zu handeln. Offenbar soll durch zurückgehaltene Finanzen nicht ein Faustpfand aus der Hand gegeben werden, das geeignet ist, die Taliban zu Konzessionen bei grundlegenden Menschenrechten zu bewegen. Andererseits scheint es moralisch fragwürdig, 31 Millionen Menschen für die jetzige afghanische Führung in Mithaftung zu nehmen. In einer Sendung im Deutschlandfunk verteidigte der ehemalige Innenminister Thomas de Maizière kürzlich die zwei Jahrzehnte währende Kooperation von NATO und USA mit Warlords und hochkorrupten Politikern. Es sei mangels anderer Alternativen die einzige Option gewesen. Wenn nun also die Kollaboration mit den guten Schurken ersetzt wird durch eine mit den schlechten, macht das einen so großen Unterschied? Wenn zudem davon auszugehen ist, dass der Hunger in Afghanistan bald mehr Opfer fordern wird, als der Krieg gefordert hat?
Zu klären wäre: Wie gelangt das Geld in ein Land ohne Banken? Selbst wenn es nicht in Afghanistan, sondern in den Nachbarländern ausgegeben wird – für Lebensmittel, Medikamente, medizinisches Gerät, Impfstoffe –, müssten diese Waren nach Afghanistan gebracht werden. Und schon fallen Zollgebühren an, die dem Finanzministerium in Kabul zukommen. Gibt man das Geld hingegen im Land aus, müssen die glatten Dollarscheine nach dem Willen der Taliban zu einem ihnen genehmen Wechselkurs in knittrige Afghani-Scheine getauscht werden. Der Renner unter den Ideen, wie man das Geld an die Menschen bringt, ist der „Currency Swap“, der so funktioniert: Afghanische Geschäftsleute, die ihre Einnahmen nicht mehr zur Bank bringen können, horten diese und tauschen sie bei den Hilfsorganisationen gegen Dollar ein, die es ihnen wiederum ermöglichen, importierte Ware zu bezahlen. Die Hilfsorganisationen umgehen den Wechselkurs, müssen das Geld aber bar ins Land bringen. Klingt ein wenig nach einer Wildwest-Lösung, doch wenn es gegen den Hunger hilft!
Kommentare 66
Ein Lehrbuchbeispiel für wertewestliches Handeln: erst ein Land okkupieren, unterdrücken und ausbeuten.
Und wenn der "kulturelle" Transfer wertewestlicher Lebensweise auf Widerstand stößt, dann das ausgelutschte Bonbon ausspucken und liegen lassen.
Vielfach weltweit praktiziert und verbrannte Erde hinterlassen
The American way of life - bekommt angesichts dieser Historie eine ganz besondere Bedeutung.
Und mit im Boot, die Schar der willigen Gefolgsleute z.B. aus Westeuropa, diejenigen, die sich parallel zu ihren Untaten als Belehrende gegenüber Russland betätigen.
Pfui Teufel
https://www.aljazeera.com/news/2021/12/19/oic-nations-pledge-fund-to-prevent-afghanistan-economic-collapse
OIC-Staaten versprechen Fonds, um den wirtschaftlichen Zusammenbruch Afghanistans zu verhindern
Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit verspricht die Einrichtung eines humanitären Treuhandfonds für Afghanistan, da Millionen von Menschen mit Hunger und Armut konfrontiert sind.
Vielen Dank für diesen wichtigen Artikel, Andrea Jeska.
Absolutely disgusting, this situation.
Unglaublich, was in den ISAF-Ländern als offizielle Politik durchgeht.
Bankrott jeglicher politischen Vernunft.
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Es sind noch zahlreiche INGOs und die UN in Afghanistan. Dadurch lassen sich finanzielle und materielle Hilfen relativ schnell ins Land bringen, wenn man will.
Wenn man will. Wenn man noch in der Lage ist, Prioritäten zu erkennen.
Afghanistan benutzte traditionell das Hawala-System, um Gelder zu transferieren. Im Zuge des sogenannten ‚Kampfes gegen den Terror‘ wurde diese einfache und schnelle System verboten.
Ich bin sicher, dass es relativ schnell reaktiviert werden könnte, da man dieses Verfahren in allen Dörfern noch kennt.
Auch das ist eine Frage des politischen Wollens.
https://en.wikipedia.org/wiki/Hawala
Tja, wenn der "Wertewesten" es nicht schafft ein Land durch Krieg zu unterwerfen, dann muss man es wenigesten aushungern....So passiert es in Aghanistan, so passiert es duch die Sanktionen auch immer noch in Syrien.
Von der Öffentlichkeit häufig unbemerkt, bestehen die Sanktionen (ein harmloses Wort für das Aushungern der Bevölkerung) jahrelang weiter.
Demonstriert und protestiert wird zwar bei uns gegen westliche Killerdrohnen die Kinder wegbomben...aber wenn Zehntausende an Unterernährung sterben oder an den damit zusammenhängenden Krankheiten eingehen, dann kann man in den "Qualitätsmedien" schön die Schuld auf die Regierung schieben die man nicht stürzen konnte.
So kann man dann sagen: "seht nur , die böse Taliban schert sich halt nicht um das Wohl der Bevölkerung" die können halt nicht Regieren....und klar das die Menschen in Syrien hungern, Assad ist halt auch ein Monster und zu Essen bekommen nur seine Unterstützer....etc.
"Was sollen wir nur machen, gegen das Elend"? Vielleicht eine "Koalition der Willigen" die einmarschiert in Afghanistan und den "Menschen endlich zu essen gibt"?
So funktioniert Propaganda.
Dabei schneidet man sich auch selbst ins eigene Fleisch, wenn die Menschen es nicht mehr aushalten und vor Hunger und Elend nach Europa fliehen....aber sucht man die Schuld jemals bei sich? -> Nein.
Das es so auch schwer fallen wird die Opium Produktion einzudämmen wird ja jedem klar sein...Drogenhandel wird ja von den Sanktionen nicht negativ beeinflusst, im Gegenteil...
Mit der Sperre von Geld zur Nahrungsmittelversorgung von Flüchtlingslagern hat auch die Urlauberwelle 2015 begonnen.
Vielleicht beschreibt ein Bild von Amjad Rasmi die Situation ein bißchen.
Ich bin mal gespannt, ob sich hier jemand findet, der sich nicht entblödet, um diese Sanktionspolitik des Westens zu rechtfertigen. Ist doch auch sonst immer das Mittel der Wahl - z.B. in Syrien, Weißrussland, etc.
Menschenverachtend!
Eine Zusammenfassung eines Interviews mit dem Afghanistan’s interim Foreign Minister Amir Khan Muttaqi zur aktuellen Krise.
"Ich bin mal gespannt, ob sich hier jemand findet, der sich nicht entblödet, um diese Sanktionspolitik des Westens zu rechtfertigen."
Ach da muss man nur nach Berlin schauen. Im Außenministerium sitzt jetzt z.B. jemand, der ständig nach solchen Sanktionen schreit....die Taliban haben es ja nicht so mit Menschenrechten...das reicht solchen Leute als Rechtfertigung, die unschuldige Bevölkerung des Landes verhungern und erbärmlich verrecken zu lassen.
Im Namen der Menschenrechte natürlich, wo kämen wir den sonst hin. Immerhin gibt es westliche Werte zu verteidigen.
"Immerhin gibt es westliche Werte zu verteidigen."
Genau, sei es am Hindukusch, auf der Krim oder in Taiwan.
Nur damit es nicht vergessen wird: 1980 ff wurden hier afghanische Islamisten als "Freiheitskämpfer" bejubelt und es stand ausser Zweifel dass man die mit Waffen beliefern muss.
Ich kann nur a l l e n Vorkommentatoren zustimmen.
Es ist wirklich unerträglich zu sehen zu müssen, wie falsche Politik die Afganen immer weiter in die Katastrophe steuert. Wir haben leider keine richtigen Diplomaten mehr, die Probleme lösen, statt Probleme zu zementieren und zu verschlimmern. :-(
„...die Taliban haben es ja nicht so mit Menschenrechten...“
Das oberste Menschenrecht, ist das Recht auf Leben.
Nachtrag: Wer verstößt aktuell gegen dieses Menschenrecht?
Na ja, ein Land was von neun Millionen in 1960 auf fast 38 Millionen in 2020 zugenommen hat, welche Chancen hat das?
All Staaten dieser Welt, die ein so brutales Bevölkerungswachstum hinter sich haben, können ihre Bevölkerung nicht ernähren.
Allein zwischen 1990 und 2020 ging die Bevölkerung von 12 auf 39 Millionen hoch. Während gleichzeitig immer mehr der kargen Gegend von Weizen- auf Mohnanbau umgestellt wurde.
Ein Land, in dem grade mal zehn Prozent der Bevölkerung Lesen und Schreiben können, Bildung als Sünde gilt.
Männer alles, Frauen nichts sind.
Ein Land unter der Herrschaft einer Steinzeitideologie- und -diktatur.
Welche Chancen sollte dieses Land haben?
Sollten die Taliban wirklich wollen, dass die Kinder nicht sterben und die Menschen genug zu essen haben, könnten sie auch Hilfskonvois durchlassen und Hilfe nicht blockieren.
Haben sich die Taliban vor ihrem Einmarsch dafür interessiert, dass das Land nicht in Hunger versinkt?
Haben die Taliban überhaupt nur das geringste Caring, eine Spur von Mitgefühl gezeigt?
Was wollen die Taliban in dem Land?
Nur Macht und die Durchsetzung der "reinen Lehre"?
Die totale Macht über die Frauen?
Die Bodenschätze des Landes an die Chinesen verkaufen, übers Ohr gehauen werden und die mageren Entgelte in neue Wafen stecken?
„Sollten die Taliban wirklich wollen, dass die Kinder nicht sterben und die Menschen genug zu essen haben, könnten sie auch Hilfskonvois durchlassen und Hilfe nicht blockieren.“
Die Hilfskonvois aus China, Pakistan, Iran, Indien, dafür hat Pakistan extra einen Korridor durch das Land zugelassen, werden durchgelassen. Saudi-Arabien schickt Hilfsgüter per Flugzeug und beabsichtigt 200 LKW‘s mit Hilfsgütern auf dem Landweg nach Afghanistan zu schicken.
Die Taliban haben die Vereinigten Arabischen Emirate gebeten, eine Polio-Impfaktion, wie sie die VAE erfolgreich in Pakistan im September 2021 beendet hat, durchzuführen.
>>Nur damit es nicht vergessen wird: 1980 ff wurden hier afghanische Islamisten als "Freiheitskämpfer" bejubelt und es stand ausser Zweifel dass man die mit Waffen beliefern muss.<<
Und dann:
"O Herr die Not ist gross
die Geister die ich rief werd ich nicht mehr los..."
Aber der Hexenmeister erscheint nicht, und so schlägt der Zauberlehrling immer weiter mit Axt um sich. Und macht mit jedem Hieb die Not grösser.
Vielleicht ist an der Zeit ihm endlich Axt wegzunehmen?
https://thekabultimes.gov.af/
https://tolonews.com/afghanistan
https://www.khaama.com/
Und für EU-Hilfsgelder wollten die Taliban, dass die Gelder über ihre Kassen laufen. Und die EU hat sogar zugestimmt.
Was ich nie gemacht hätte.
China, Pakistan, Iran, und Saudi-Arabien sind übrigens Verbündete der Taliban. kein Problem also.
Indien wohl weniger. Die stehen nicht so auf Islamismus, Jihad & Co.
Dafür entfernte Nachbarn.
„Und für EU-Hilfsgelder wollten die Taliban, dass die Gelder über ihre Kassen laufen. Und die EU hat sogar zugestimmt.
Was ich nie gemacht hätte.“
Der Finanz- und Bankenmarkt ist Afghanistan und somit auch den Taliban verschlossen. EU-Hilfsgelder können in Afghanistan gar nicht ankommen.
„China, Pakistan, Iran, und Saudi-Arabien sind übrigens Verbündete der Taliban. kein Problem also.“
Von Afghanistan aus operierte die uigurische Terrororganisation ETIM in dem Autonomen Gebiet der Uiguren Xinjiang in China, in Pakistan die Tehreek-e-Taliban Pakistan und im Iran und Pakistan die seperatistischen Balochen. Drei Gründe warum China, Pakistan und der Iran den Taliban heute noch skeptisch gegenüberstehen. Saudi-Arabien hat die Taliban nicht unterstützt sondern bis vor mehreren Jahren radikale Islamisten wie ISIS und Al Qaida. Der Grund: die Taliban wollen nur ein nationales Emirat. ISIS und Al Qaida wollten und wollen ein Emirat für Zentralasien errichten. Verbündete sehen anders aus.
„Indien wohl weniger. Die stehen nicht so auf Islamismus, Jihad & Co.“
Indien steht, nachdem es die autonomen Rechte in der moslemischen Provinz Jammu-Kaschmir in Indien massiv eingeschränkt hat, auf hinduistische Gewalt. Indien hat die letzten Jahrzehnte mit den von den USA gesteuerten Regierungen unter Karzai und Ghani zusammengearbeitet und ist deshalb bei den Taliban weniger beliebt. Die Hilfsgüter werden trotzdem angenommen.
"Allein zwischen 1990 und 2020 ging die Bevölkerung von 12 auf 39 Millionen hoch. Während gleichzeitig immer mehr der kargen Gegend von Weizen- auf Mohnanbau umgestellt wurde."
Also diese Zeitspanne hinzuschreiben, ohne zu bemerken das WIR da ab 2002 Krieg geführt haben ist doch der reine Hohn...
-> unter den Taliban war Mohnanbau bei schwerer Strafe verboten!
In UNSEREM Krieg haben die dann angefangen Mohn anzubauen um ihren Krieg zu finanzieren. Das sollte man schon erwähnen, oder?
"Ein Land, in dem grade mal zehn Prozent der Bevölkerung Lesen und Schreiben können, Bildung als Sünde gilt."
In wiefern hat sich das in 20 (!) Jahren westlich aufgezwungener "Herrschaft" geändert? Die einzige Bildung bekommt man in dem Land durch NGOs und Koranschulen...das war während der tollen westlichen Besatzung auch kaum anders.
"Ein Land unter der Herrschaft einer Steinzeitideologie- und -diktatur."
Falsch, die hatten gerade 20 Jahre lang eine Merkel: "tolle westliche Demokratie". Das reinste Paradies war das da drüben ! (Achtung Sarkasmus)
Die fanden diese "Demokratie" unserer bestochenen, korrupten Warlords so geil, dass innerhalb von Tagen nach dem Abzug der Amerikaner, die Taliban wieder im Chefsessel saßen...
"Sollten die Taliban wirklich wollen, dass die Kinder nicht sterben und die Menschen genug zu essen haben, könnten sie auch Hilfskonvois durchlassen und Hilfe nicht blockieren."
Welche Hilfskonvois lässt die Taliban bitte nicht rein?
"Was wollen die Taliban in dem Land?" "Die Bodenschätze des Landes an die Chinesen verkaufen, übers Ohr gehauen werden und die mageren Entgelte in neue Wafen stecken?"
Das zeigt doch das Sie keine Ahnung haben. Die Taliban sind eine AFGHANISCHE Organisation der größten Bevölkerungsgruppe in diesem Land (der Paschtunen)....die haben ein Recht dort zu leben/zu regieren....wir nicht!
Das die radikal islamistisch sind schmeckt uns wohl nicht, aber wer sind wir eigentlich, dass wir anderen Völksgruppen vorschreiben wie sie zu leben haben?
Solange wir Ländern wie Saudi Arabien heuchlerisch ihre "Frauenrechte" durchgehen lassen, und mit "moderaten" islamistischen Terrorbanden in Syrien kooperieren!? Alles im Nahmen der Geopolitik natürlich.
Die Taliban haben im Gegensatz zu den Saudis übrigens Null Ambitionen irgendwo Krieg zu führen. Die sind ausschließlich in Afghanistan zu finden.
(im Gegensatz zu anderen radikal islamistischen Organisationen/Länder die wir um unsere eigenen Ziele zu erreichen, munter unterstützen)
So strukturlos wie der Auszug der deutschen oder amerikanischen Armee war, so prekär blieben die Lebensverhältnisse der Schwächsten - Kinder,Frauen und und und, da habe ich im Beitrag gerne gelesen, dass das,, Vortalibangeld'' doch jetzt dementsprechend durch die UN reaktiviert wird.Schon der Teil des Artikels, der Aussagen trifft über die Staatsfinanzen, zeigt doch auf, dass Diese nur sozusagen rudimentär am Leben erhalten worden und ebenso ist die Aussage zu finden,dass ein Teil des Geldes erst einmal irgendwo versickerte und der Rest kam dann an den richtigen Stellen an.Ich denke,dass somit afrikanische Hungerkatastrophen und asiatische humanitäre Katastrophen sich in nichts unterscheiden.Mich interessiert, wie die UN verhindern will,dass sich auch unter ihrer Leitung das Geld nicht verflüchtigt?Es gilt ja auch zu beachten, die entsprechenden AnsprechspartnerInnen zu haben vor Ort,falls sie nicht geflüchtet sind.
"Also diese Zeitspanne hinzuschreiben, ohne zu bemerken das WIR da ab 2002 Krieg geführt haben ist doch der reine Hohn...
-> unter den Taliban war Mohnanbau bei schwerer Strafe verboten!
In UNSEREM Krieg haben die dann angefangen Mohn anzubauen um ihren Krieg zu finanzieren. Das sollte man schon erwähnen, oder?"
Krieg wird nicht nur geführt mit dem Abwerfen von Bomben. Auch das Abwerfen von Bigbags mit Weizen und Mais ist Krieg gegen die Bauern. Auch wenn es erstmal wie Krieg gegen den Hunger aussieht. Da ist man dann gezwungen sich umzustellen. Irgendwie muss der Schornstein ja rauchen.
(vor 25 Jahren hatte ich dort die Gastfreundschaft bei herrlichen Weintrauben und anderen Köstlichkeiten genießen können, aber Konkurrenz sollte man in Abhängigkeit ändern)
"Die Taliban sind eine AFGHANISCHE Organisation der größten Bevölkerungsgruppe in diesem Land (der Paschtunen)....die haben ein Recht dort zu leben/zu regieren....wir nicht!"
Wen interessiert, ob die Taliban Paschtunen sind?
Sie sind vor allen Dingen Männer.
Die Art von Männern, die für Frauen die Hölle bedeuten. Und damit für 50 Prozent der Bevölkerung des Landes. Und wenn mindestens 50 Prozent der Bevölkerung diese Leute verabscheuen, sollten sie verschwinden.
"Das die radikal islamistisch sind schmeckt uns wohl nicht, aber wer sind wir eigentlich, dass wir anderen Völksgruppen vorschreiben wie sie zu leben haben?"
An diesen Judith-Butler-Schmarren glaub ich nicht. Ich mache absolut Unterschiede darin, ob mir Kulturen gefallen oder nicht. Islamistische genauso wenig wie nationalsozialistische.
Wie ging es denn den Afghanen zu welchen Zeiten?
Dazu die taz: "Nicht alles war umsonst"
https://taz.de/Afghanistan-nach-Abzug-des-Westens/!5794791/
Und ich empfehle unbedingt die ARTE-Doku: Afghanistan – Das verwundete Land (4 Teile) .
Zudem empfehle ich Ihnen dringend den Wiki-Artikel ""Frauenrechte unter den Taliban"
https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte_unter_den_Taliban
Und man wünscht mit sich mit den Frauen Afghanistans (und den Kindern!), zusammen dass die Taliban sobald wie möglich auf Nimmerwiedersehen in irgendwelchen Bergtälern verschwinden.
„Wen interessiert, ob die Taliban Paschtunen sind?“
Mich! 1979 beim Einmarsch der Sowjetunion waren die Paschtunen die Wiederstandskämpfer. Da gab es noch keine Taliban.
„Sie sind vor allen Dingen Männer.“
Sie meinen Männer können sich ohne Frauen vermehren. Eine steile These.
„Die Art von Männern, die für Frauen die Hölle bedeuten.“
Wie in Deutschland, wo in den 90-ziger Jahren die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt wurde. Bis dahin durfte jeder Mann seine Frau in Deutschland täglich vergewaltigen. Kein Mann konnte dafür belangt werden. Über 20 Jahre ist es her. Ein sauerländischer Bundesabgeordneter soll gegen die Strafe, Vergewaltigung in der Ehe, gestimmt haben. Wahrscheinlich konnte oder wollte er seine Sexualpraktiken nicht umstellen. Die Paschtunen/Taliban hatten in den letzten Jahrzehnten andere Probleme.
Das Land wurde nicht ausgebeutet.
Trotzdem war der Einmarsch falsch, hat Milliarden gekostet, viele Leben gekostet und nichts gebracht.
Es wurden Milliaden € in humanitäre Hilfen während der letzten 20 Jahren erbracht. Deutschland stellt in diesem Jahr 600 Millionen Euro zusätzlich für humanitäre Zwecke in Afghanistan zur Verfügung.
Die Taliban interessiert das Wohlergehen ihrer Landsleute einen Dreck.
„Die Taliban interessiert das Wohlergehen ihrer Landsleute einen Dreck.“
Sie müssen über Erkenntnisse verfügen, die ich bislang noch nicht hatte. Bitte erzählen Sie mehr.
Sie sehen vieles richtig, @Anelim Aksnesej.
Die UN (auch in Afghanistan) sind nicht fehlerfrei.
Aber die UN-Organisationen sind die beste realistische Option, vor Ort, regional und international.
Einige internationale NGOs – nicht alle - sind auch in Ordnung.
https://www.refugeesinternational.org/reports/2021/8/25/current-priorities-for-an-eu-response-to-the-situation-in-afghanistan
https://www.ennanet.eu/
Wichtig: die Taliban sind kein homogener Block.
Es gibt da Leute, mit denen man leicht und gut zusammenarbeiten kann.
Regionale und ethnische Differenzen sind sehr bedeutend.
Leute, die dort arbeiten, müssen den (islamischen und kulturellen) Verhaltenskodex der Taliban kennen.
Ansonsten klappt da letzten Endes nichts oder wenig. Auch, wenn es vielleicht besser aussieht als es ist ...
Warum kam es in Afghanistan zur Massenpanik und -flucht, als die Taliban auf dem Einmarsch waren?
Die Afghan*innen kennen diese Typen.
Und wer möchte schon als Frau in die Hände der Taliban fallen? Kann es Schlimmeres geben?
Für frauen sind die Taliban der Super-GAU!
Dies nur mal so als kleine Denkhilfe für unsere Islamistenversteher.
Denen letztendlich Frauen nichts bedeuten, wenn sie in die Taliban irgendeinen anti-imperialistischen Unsinn hinein interpretieren können.
"Mich! 1979 beim Einmarsch der Sowjetunion waren die Paschtunen die Wiederstandskämpfer. Da gab es noch keine Taliban."
Es lohnt sich, einen Blick in die 70er zu werfen. Afghanistan startete damals mehrere Anläufe in die Moderne. Der erste war mit Königsneffe Daud, der seinen Onkel kurzerhand absetzte, als der außer Landes war. Schon das erregte das Interesse der Islamisten und Gulbuddin Hekmatjar versuchte seinerseits vergeblich an die Macht zu kommen. In der englischen Wikipedia kann man nachlesen, dass schon damals der pakistanische Geheimdienst die afghanischen Islamisten unterstütze.
Ein paar Jahre später eskalieren die politischen Querelen in der Regierung und der Parteiführer Chaiber wird ermordet. Das führt zum Aufbegehren der Linken und zu einem weiteren Putsch. Die Demokratische Volkspartei ist an der Macht. Die Fronten verhärten und man kann annehmen, dass ausländische Geldgeber (CIA, ultrakonservative Golfstaaten und pakistanischer Geheimdienst) federführend bei der sehr schnell organisierten „Rettungsfront“ – den eskalierenden und blutigen landesweiten Widerstand der religiösen und weltlichen Besitzstandswahrer – sind.
Innerhalb weniger Monate eskalierte der blutige Machtkampf, der in den westlichen Narrativen bis heute komplett einseitig der linken Regierung angelastet wird. Erzählungen, die allesamt die Ermordung Chaibers, den landesweit organisierten Widerstand oder auch den frühen Putschversuch Hekmatjars aussparen.
Mit der Operation Cyclone stattet die USA dann 1979 schließlich ihre völkerrechtswidrige Unterstützung des Bürgerkriegs mit einem eigenen Budget aus. Der pakistanische Geheimdienst tritt erst wieder in den Vordergrund, nachdem die sowjetischen Truppen abgezogen sind und die USA ihr Engagement zurückfährt. Die islamistische und pastunische Kriegswirtschhaft ist da voll aufgebaut und die Erzählung der siegreichen von Gott beseelten Krieger Legende.
Kommunismus, sowjetischer Einmarsch und jegliche Form von Besatzung sind für Afghanistan weitaus besser als die Taliban.
Literaturempfehlung:
Die taz: "Nicht alles war umsonst"
https://taz.de/Afghanistan-nach-Abzug-des-Westens/!5794791/
Und ich empfehle unbedingt die ARTE-Doku: Afghanistan – Das verwundete Land (4 Teile) .
Zudem empfehle ich Ihnen dringend den Wiki-Artikel ""Frauenrechte unter den Taliban"
https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte_unter_den_Taliban
Was Schlimmeres als die Taliban oder der IS kann einem Land nicht passieren.
Im Westen ginge die Bevölkerung jeden Landes sofort in den bewaffneten Widerstand.
https://www.aljazeera.com/news/2021/12/21/afghanistan-protesters-kabul-release-frozen-assets
>>„Lass uns essen“: Afghanische Demonstranten fordern die Freigabe eingefrorener Vermögenswerte. Hunderte Demonstranten marschieren auf die geschlossene US-Botschaft zu und fordern die Freigabe afghanischer Vermögenswerte, die seit der Machtübernahme der Taliban eingefroren waren.<<
google translate
Danke für den informativen Kommentar.
Das bei innerstaatlichen Auseinandersetzungen fremde Staaten durch ihre Geheimdienste mitmischen wie in Afghanistan, ändert allerdings nichts daran, dass die Paschtunen als größte Bevölkerungsgruppe den Hauptwiderstand geleistet haben. Fragen Sie bei Jürgen Todenhöfer nach.
„Warum kam es in Afghanistan zur Massenpanik und -flucht, als die Taliban auf dem Einmarsch waren?“
2,6 Afghanen laut UNHCR sind weltweit als afghanische Flüchtlinge registriert. 3,5 Afghanen sind innerhalb von Afghanistan geflüchtet, in den letzen Jahren bevor die Taliban an die Macht gekommen sind. Fragen Sie bei den Nachbarländern Iran und Pakistan nach.
Aktuell wird angenommen, dass bis zu eine halbe Million Flüchtlinge das Land verlassen wollen von über 40 Millionen Einwohnern. Die einzige Panik, die ich erkennen kann, sind Ihre Kommentare.
Die sich abzeichnende Hungerkatastrophe dürfte die Flüchtlingszahl und die Zahl der Toten erhöhen. PM Imran Khan/Pakistan sprach am Sonntag beim OIC-Treffen davon, dass 2/3 der afghanischen Bevölkerung vom Hunger bedroht sind.
„Dies nur mal so als kleine Denkhilfe für unsere Islamistenversteher.“
Wenn ich den Islam verstehen würde, wäre ich wahrscheinlich Professor für Islamwissenschaften. Bin ich aber nicht.
„Kommunismus, sowjetischer Einmarsch und jegliche Form von Besatzung sind für Afghanistan weitaus besser als die Taliban.“
Sie meinen entscheiden zu dürfen, was für ein Land richtig oder falsch ist so wie es der „zivilisierte“ Westen seit Jahrhunderten praktiziert und damit nur Elend erzeugt hat?
„Und ich empfehle unbedingt die ARTE-Doku: Afghanistan – Das verwundete Land (4 Teile) .“
Ich habe vor Jahren eine ARTE-Doku über China gesehen. Seitdem meide ich ARTE-Dokus, weil ARTE auch nur eine westliche Sicht auf andere Kulturen überstülpt.
>>Zudem empfehle ich Ihnen dringend den Wiki-Artikel ""Frauenrechte unter den Taliban"<<
Die Blockwarte sind keine zuverlässige Quelle.
„Westliche Sicht“ = Deckwort für Nato-Sicht = Deckwort für US-Sicht.
„Paschtunen…Widerstand“
Ja. die Paschtunen sind kaum weniger konservativ als die Taliban. Das was sie an religiöser Vernarrtheit von den Taliban unterscheidet, machen sie doppelt wett mit beharrendem Traditionalismus, clanbezogenem Gruppendenken und persönlichem Opportunismus. Ebenfalls allerbeste Grundlage für die alles durchdringende Korruption während der Besatzungszeit von 2001–2021.
Wegen dieser Mischung aus tief tradiertem Gruppendenken und Opportunismus kann man ziemlich sicher sein, dass schon bei der Organisation der „Rettungsfront“, als die linke Regierung an die Macht kam, ordentlich ausländisches Geld und Machtunterstützung nachhalf.
Falls mit Paschtunen die "Mudschahedin" gemeint sind: Ja die wurden unterstützt, vor Allem mit Waffen.
Einfach mal nach "Operation Cyclone" suchen.
„Das was sie an religiöser Vernarrtheit von den Taliban unterscheidet, machen sie doppelt wett mit beharrendem Traditionalismus, clanbezogenem Gruppendenken und persönlichem Opportunismus.“
Afghanistan ist eine Stammesgesellschaft. Afghanistan ist ein Ergebnis der Kolonialpolitik des Westen.
„Ebenfalls allerbeste Grundlage für die alles durchdringende Korruption während der Besatzungszeit von 2001–2021.“
Die Paschtunen aus der die Taliban hervorgegangen sind, durften leider an der Korruption nicht teilhaben, dass war den städtischen Eliten vorbehalten.
Weiterhin gehen Sie in keinem Satz auf mein wichtigstes Anliegen ein:
Wie geht es den Frauen in Afghanistan unter der Herrschaft der Taliban?
Und damit 50 Prozent der Bevölkerung, die in der Hölle gelandet sind.
Stellen Sie sich auch nur eine Frau vor, die mit so einem Taliban zwangsverheiratet wird - was kann einer Frau Schlimmeres passieren?
Daher die Wiederholung meiner Literaturempfehlung:
Die taz: "Nicht alles war umsonst"
https://taz.de/Afghanistan-nach-Abzug-des-Westens/!5794791/
Und die ARTE-Doku: Afghanistan – Das verwundete Land (4 Teile) .
Und den Wiki-Artikel ""Frauenrechte unter den Taliban"
https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte_unter_den_Taliban
„Weiterhin gehen Sie in keinem Satz auf mein wichtigstes Anliegen ein:
Wie geht es den Frauen in Afghanistan unter der Herrschaft der Taliban?“
Wie ging es den Frauen in Afghanistan in den letzten 20 Jahren ohne die Taliban-Herrschaft? Die ARTE-Doku und der Eintrag der Blockwarte dürften darüber Auskunft geben. Ich gehe nicht davon aus, das die ARTE-Doku zumal 4-teilig in den letzten Monaten aufgenommen worden ist.
Die USA (NATO) und die Vasallen Karzai und Ghani, natürlich frei durch manipulierte Wahlen ins Amt gekommen, hätten, wenn sie gewollt hätten, in 2 Dekaden sehr viel für Frauen tun können. Haben sie aber nicht. Die USA waren mit schwerem Gerät dabei Brunnen zu bauen und die korrupten Vasallen mussten Geld aus dem Ausland vor ihrer Bevölkerung schützen und gewinnbringend für sich selbst anlegen. Sie waren zu beschäftigt, um sich um Frauenrechte zu bemühen. Bitte keine plakiven Einzelbeispiele für Frauenrechte wie die taz es versucht.
Die Taliban, also die Paschtunen, die Sie nicht interessieren, werden mit den Frauen umgehen wie vor 40-zig Jahren.
Paschtunen:
Die Paschtunen aus der die Taliban hervorgegangen sind, stellen mit über 40% die größte Bevölkerungsgruppe. Afghanistan hat 40 Millionen Einwohner, also dürfte es in Afghanistan über 16 Millionen Paschtunen geben. In Pakistan stellen die Paschtunen nur 20% der Bevölkerung. Pakistan hat 220 Millionen Einwohner. 20% von 220 Millionen Einwohnern, geschätzt, sind 44 Millionen. Wurde in umfangreichen Artikeln und anderem Gesülze behauptet, die Paschtunen in Pakistan würden Frauen unterdrücken. Pakistan hatte über Jahre eine PM Benazir Bhutto. Auch wenn es der Name im ersten Moment nicht hergibt, sie war eine Frau.
Pech für Pakistan und Afghanistan, dass es dort so viele Paschtunen gibt.
Man könnte die Länder mit Frauenhäusern pflastern und es gäbe immer noch nicht genug Hilfe, um den Frauen den Schutz zu gewähren, den sie eigentlich bräuchten.
Und das seit 1000 Jahren.
Sorry, ich hab's nicht so mit Tribalismus und stehe nicht auf Steinzeitgesellschaften, wo häusliche Gewalt oder "Gewalt im Namen der Ehre" zum Alltag gehören.
Da kriege ich nur noch Miltleid. Mit den Frauen natürlich, doch sogar mit den Männern. So viel Unbewusstheit tut weh.
Und Benazir Bhuto ist soweit ich weiß die einzige Staatschefin, die je in einem islamischen Staat an die Macht kam. Pakistan ist halt eine Abspaltung von Indien, wo Frauen eine definitiv bessere Position haben. Ein paar Restbestände davon blieben noch eine Weile erhalten.
Und natürlich riefen die Islamisten gleich nach ihrer Wahl zum "Heiligen Krieg" auf. Der dann schließlich mit ihrer Ermordung endete.
„Pech für Pakistan und Afghanistan, dass es dort so viele Paschtunen gibt.“
Pech für Pakistan und Afghanistan, dass es dort Menschen gibt.
„Man könnte die Länder mit Frauenhäusern pflastern und es gäbe immer noch nicht genug Hilfe, um den Frauen den Schutz zu gewähren, den sie eigentlich bräuchten.“
Im Moment dürften die Frauenhäuser bei der sich abzeichnenden Hungerkatastrophe in Afghanistan das kleinere Problem zu sein.
„Pech für Pakistan und Afghanistan, dass es dort so viele Paschtunen gibt.“
Pech für Pakistan und Afghanistan, dass es dort Menschen gibt.
„Man könnte die Länder mit Frauenhäusern pflastern und es gäbe immer noch nicht genug Hilfe, um den Frauen den Schutz zu gewähren, den sie eigentlich bräuchten.“
Im Moment dürften die Frauenhäuser bei der sich abzeichnenden Hungerkatastrophe in Afghanistan das kleinere Problem sein.
Megawati Sukarnoputri war von 2001 bis 2004 Staatspräsidentin des bevölkerungsreichsten muslimischen Staates Indonesien.
„Pakistan ist halt eine Abspaltung von Indien, wo Frauen eine definitiv bessere Position haben.“
Sie meinen in Indien haben die Frauen eine bessere Position, wenn nach der Geburt, wie @Aussie es beschrieben hat, nach der Geburt weibliche Kinder in heißem Wasser ertränkt werden. @Aussie scheint lange Zeit vor Ort gewesen zu sein.
„Wie geht es den Frauen in Afghanistan unter der Herrschaft der Taliban?“
Da ein US-Narrativ bemüht, eine Gegenfrage: Wie geht es Abermillionen Menschen weltweit durch die Sanktionen der USA? Nehmen Sie Jemen. Nehmen Sie Syrien.
Man muss (nicht nur) bei Kriegsgebieten sehr aufpassen, dass man nicht dem Nato/US-Narrativ auf den Leim geht und da kleben bleibt. Es war gerade und besonders die USA und ihre Helferlein, die in Afghanistan die Selbst-Modernisierung des Landes durch die Aufrüstung der Religiösen Ende der 70er gestoppt, das Land auf Jahrzehnte aus der Bahn geworfen, ab 2001 dann besetzte, die Korruption auf aberwitzige Höhen getrieben und es dann wieder den Taliban überlassen hat, so dass zuerst alle paar Tage im Weltspiegel oder dem Auslandsjournal ein Afghanistan-Feature über ein paar wenige Frauen aus der sehr dünnen Privilegiertenschicht gezeigt wurde, aber nun das Elend durch die jahrzehntelange US-Arbeit – aktuell insbesondere durch die Sanktionen – der USA und der Verbündeten der Bevölkerung so groß ist, dass es selbst die „Qualitätsmedien“ nicht übers Herz bringen, gut gekleidete und schön geschminkte Frauen zu zeigen, die für den Erhalt ihres Boxclubs o.Ä. streiken.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin sehr für Emanzipation. Ich bin aber noch mehr gegen hochgradig privilegiertenorientierte Weltsicht und daraus abgeleiteter geradezu verdummender Narrative.
Fragen Sie doch einfach mal, wieso den USA die allgemeine und alle betreffende Emanzipation der linken Regierung Ende der 70er so zuwider war, dass sie das Land so dauerhaft ruinierten.
>>Fragen Sie doch einfach mal, wieso den USA die allgemeine und alle betreffende Emanzipation der linken Regierung Ende der 70er so zuwider war, dass sie das Land so dauerhaft ruinierten.<<
Danke. Es ist ungemein wichtig, der Geschichtstabuisierung durch Politik & Massenmedien entgegenzutreten. Nicht nur in diesem Thema.
"Es war gerade und besonders die USA und ihre Helferlein, die in Afghanistan die Selbst-Modernisierung des Landes durch die Aufrüstung der Religiösen Ende der 70er gestoppt, das Land auf Jahrzehnte aus der Bahn geworfen..."
Das steht in meinem Geschichtsbuch aber anders drin. Demnach war es die Machtübernahme der DVPA, die das Land in den Bürgerkrieg gestürzt hat.
https://books.google.de/books?id=RNnoBQAAQBAJ&pg=PT257„Nicht der Einmarsch der Sowjetarmee 1979, sondern die Machtergreifung der Demokratischen Volkspartei Nur Mohammed Tarakis eineinhalb Jahre zuvor läutete in Afghanistan den Bürgerkrieg ein und stürzte das Land in eine schwere Krise.“
Es gab "Palastrevolutionen" innerhalb der DVPA (Taraki, Amin & Karmal) und es gab die "Mudschahedin"*, eine reaktionär-islamistische Guerilla, die gegen alle Säkularitätsbestrebungen egal welcher Regierung kämpfte. Diese wurde von USA & Saudiarabien unterstützt und mit Waffen ausgerüstet. Worauf die afghanische Regierung den militärischen Beistandspakt mit der Sowjetunion aktivierte und um Hilfe bat.
Das ist mein Informationsstand von 1979. Dass der Informationsstand nach 1980 immer wieder mal verändert wurde habe ich auch mitbekommen.
*Aus den Mudschahedin gingen später die Taliban hervor.
"Es gab "Palastrevolutionen" innerhalb der DVPA (Taraki, Amin & Karmal) und es gab die "Mudschahedin"*, eine reaktionär-islamistische Guerilla, die gegen alle Säkularitätsbestrebungen egal welcher Regierung kämpfte. Diese wurde von USA & Saudiarabien unterstützt und mit Waffen ausgerüstet."
Die Unterstützung für die den afghanischen Widerstand war vor der sowjetischen Intervention recht gering. Und der Bürgerkrieg war vor dem Beginn der US-Unterstützung im Juli 1979 ausgebrochen.
"Worauf die afghanische Regierung den militärischen Beistandspakt mit der Sowjetunion aktivierte und um Hilfe bat."
Die afghanische Regierung hat aber bestimmt nicht darum gebeten, den amtierenden Regierungschef zu liquidieren.
https://doi.org/10.1524/9783486702767.259
„Die sowjetische Propaganda berief sich 1979 auf ein Hilfeersuchen der afghanischen Regierung, auf Artikel 4 des sowjetisch-afghanischen Freundschaftsvertrages vom 5. Dezember 1978 sowie - mit Blick auf eine angebliche Bedrohung der UdSSR von Pakistan aus - auf das Recht auf Selbstverteidigung nach Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen. Alle drei Begründungen für die Invasion hielten allerdings schon einer oberflächlichen Betrachtung nicht stand: Den einzig möglichen Urheber eines Hilfeersuchens, den ungeliebten Afisullah Amin, töteten Spezialkräfte unmittelbar nach dem Einmarsch. Die sowjetisch-afghanischen Verträge von 1921 und 1931, die das Abkommen von 1978 ergänzte, aber nicht außer Kraft setzte, schlössen eine militärische Intervention explizit aus. Die Bekämpfung von Gegnern der kommunistischen Regierung in Kabul schließlich missachtete alle Verfahren der Vereinten Nationen zur Konfliktregelung. Dies machte auch die Berufung auf die UN-Charta unglaubwürdig.“
Ich sag ja: Der Informationsstand 1979 war ein anderer als später. Der zitierte Textauszug stammt von 2009.
Das gilt ja nicht nur für die Geschichte Afghanistans, Geschichte wird ständig verändert und uminterpretiert. Dann stimmen Gedächtnis und neuere Historie nicht mehr überein.
Der zeitgenössische Gedächtnisstand ist heute nicht mehr so relevant. Inzwischen wurden eine ganze Reihe von Akten aus sowjetischen und US-Archiven veröffentlicht.
Danke für die Antwort, sorry kann erst jetzt antworten- Nachtschichten sind vorbei.Na klar- ich merke , daß Sie differenzieren und das erinnert mich an ein Interview im ZDF über eine Hilfsorganisation, ich schaue nach, weil ich mir vieles notiere. Die Mitarbeiterin meinte z.B. die afghanischen Frauen- die Mitarbeiterinnen im,, Geburtsfrauenhaus ''werden begleitet von Männern und sind verschleiert, da Frauen dort den Zugang alleinig haben, arbeiten sie dann dort im ,,geschützten Refugium '' unverschleiert, sonst ohne diese Abmachung hätten Frauen gar keine Möglichkeit gesund an Körper und Seele weiter zu leben, wenn sie entbunden haben und aber noch Ruhe und Sorge benötigten.Ich kann nicht verlinken, ist mal wieder ein Hemmnis, um ein gutes Gespräch zu führen.
Habe es gefunden ,,Kinder Berg '' heißt die Organisation und Suzana Lipovac gab ein erhellendes Interview am 24.8.2021 im ZDF.
Nun, da gibt es ja einiges Hin und Her über die Entstehungsgeschichte der Taliban.
Persönlich halte ich mich an die Entstehungsgeschichte, wie sie die ARTE-Doku zeigte, als sich gesellschaftliche Entwicklungen durch ein wenig Kommunismus im Lande auch die Situation der Frauen verbesserte, organisierten muslemische Fundamentalisten den Widerstand, der als Gegenreaktion den Einmarsch der Sowjets auslöste. In Gegenbewegung dazu entastnden die Taliban.
Und die Taliban in den letzten Jahren wenn sie nicht grade Mädchenschulen anzündeten und die Ausgänge versperrten?
https://www.spiegel.de/ausland/taliban-in-afghanistan-sie-kamen-um-die-muetter-zu-toeten-a-2ebdb813-29b6-4c11-8f9b-42aa0b3debdd
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/aktuelles/afghanistan-angriff-geburtenklinik
Nun, einige kommen von ihrem Trip die Taliban zu romantisieren, nicht herunter, vor allem Frauen, so auch die komlette LGBT sollten vorsichtig sein bestimmte linke Dogmatiker zu wählen.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/afghanistan-millionen-frauen-unter-dem-terror-der-taliban-17493550.html#void
Und Vorsicht vor denjenigen, die die Machtübernahme der Taliban als "antiimperialistischen Sieg" feiern.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/das-ende-der-besatzung-1/@@view#1629927215940135
Fröhliche Weihnachten!
Vielen Dank für den Hinweis Ms Anelim,
jajaja diese Nachtschichten, Santa Klaus, eh ... ?
Ich schau' mir den Kinderberg an, und komm' darauf zurück.... bis dann, denn
merry christmas, ms.
Hallino, danke für die Weihnachtswünsche, die ich gern zurückgebe.
Wird Zeit das Thema zu wechseln und ein paar Weihnachtslieder zu schmettern.
Hab ich schon mit meiner Freundin ausgemacht, drei Lieder sollen es mindestens werden, wobei sie singen kann, ich nicht (mir graut schon ein wenig).
Frauen sind manchmal phänomenal mit Liedertexten, ein unglaubliches Repertoire, ein paar mal Zuhören und sie haben den Text drauf.
Also, ebenfalls ein paar gute Tage und eine schöne Zeit.
"Persönlich halte ich mich an die Entstehungsgeschichte, wie sie die ARTE-Doku zeigte, als sich gesellschaftliche Entwicklungen durch ein wenig Kommunismus im Lande auch die Situation der Frauen verbesserte, organisierten muslemische Fundamentalisten den Widerstand, der als Gegenreaktion den Einmarsch der Sowjets auslöste."
Die ARTE-Dokumenten zeigt aber auch wie die repressive Politik der afghanischen Kommunisten mit Methoden von Stalin und Pol Pot das Land in einen Bürgerkrieg stürzten. Die Gründe für den sowjetischen Einmarsch kommen in der Doku etwas zu kurz, die sowjetische Führung fürchtete aber einen Seitenwechsel Amins zu den USA.
The Soviet Invasion of Afghanistan, 1979: Not Trump’s Terrorists, Nor Zbig’s Warm Water Ports
Guten Tag, Ms Anelim,
Ein ZDF-Interview mit Suzana Lipovac hab’ ich mir angesehen, eines vom 20.8.21.
https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/taliban-frauen-kinder-video-100.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Suzana_Lipovac
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Die weite, generelle Einschätzung von Frau Lipovac wird von mir geteilt. An einigen – nicht unwichtigen – Punkten habe ich wahrscheinlich eine abweichende Interpretation.
Was zeigt mir das Video?
- Es wird immer noch nicht hinreichend verstanden, dass die Taliban-Ideologie eine sehr hohe kulturelle Akzeptanz im ländlichen, bäuerlichen Afghanistan hat. In diesen Gegenden sind die Talibs eher der ‚bewaffnete Flügel der Alltagskultur‘, als eine militärische Zwangsmacht.
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- Eine Kernursache fast aller Afghani-Kultur, und damit assoziierter Konflikte, liegt in dem völlig verqueren und entstellten Verhältnis zwischen Mann und Frau, verhaltensmaessig islamisch kodiert und verbrämt, jedoch mit sehr selektiver Referenz zu einigen Koran-Suren.
- Sitzen die Männer abends zusammen und unterhalten sich, geht es immer um Schwestern und Frauen und Heiraten. Von ehemaligen Kolleginnen weiß ich, dass es bei den Gesprächen unter Frauen genauso ist: Brüder, Männer und Heiraten.
- Ich wage die These: in Afghanistan verkehrt sich das Verlangen nach dem Mann / der Frau in sein gegenteiliges Verhalten. Unterdrückt wird das, was mann/frau am meisten sucht und liebt.
Ein äußert tiefgehender Gender-Konflikt, m.E., der jedoch wenig als solcher erkannt und behandelt wird. Auch nicht von den internationalen NGOs.
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- Es ist für mich ziemlich unverständlich, dass die internationale Gemeinschaft immer noch nicht die Taliban-Personen identifiziert hat, mit denen man relativ einfach zusammenarbeiten kann. Das scheint bei den UN-Organisationen vielleicht besser der Fall zu sein,
Ich teile die Einschätzung von Frau Lipovac völlig, dass der Entzug der Finanzmittel verheerende, schreckliche Folgen für die Zivilbevölkerung hat und haben wird.
M.E. sind zwei Maßnahmen absolut prioritär:
- Sicherung gefahrloser Landwege zu (und von) den Nachbarländern.
- Zugang durch Geld durch das Hawala-System (oder etwas Ähnliches).
Diese zwei Maßnahmen würden ein individuelles Handeln der Betroffen ermöglichen; kein Warten auf das Handeln oder Nichthandeln von außen. Das ist wichtig für die Entscheidungsfindung in den Familien.
Es gäbe da noch viel mehr zu sagen, aber dafür ist hier nicht die Zeit, noch der richtige Platz.
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Nochmals, ein schönes Weihnachtsfest.
Ihre Ansichten teile ich, was die afganischen Zustände zwischen Frauen und Männern betrifft. Die Stuation wird von aussen, von den Europäern, grösstenteils leider völlig falsch eingeschätzt und behandelt.
Wünsche allen freudige Feiertage und einen guten Übergang ins neue Jahr.
Danke für das Feedback. Ja, das versteht in Europa kaum jemand.
Eine große Barriere in der (auch globalen) Konfliktlösung ist der europäische Mangel an Selbstreflexion, oft gekoppelt mit einem falschen Sendungsbewusstsein am unverstandenen Subjekt.
Auch Ihnen alles Gute zum Jahreswechsel und im Neuen Jahr.
.... so und andere Merkwürdigkeiten bei der Internationalen Gemeinschaft kritisiert immer wieder Noam Chomsky
Ich stimme Ihnen zu.
Vor einigen Jahren habe ich in Afghanistan gearbeitet. Durch ehemalige Kollegen/Kolleginnen erreichen mich in den letzten Wochen auf Umwegen die Bitten um Hilfe zur Evakuierung aus Afghanistan.
Ich habe einige Organisationen in D kontaktiert, aber keine Antwort erhalten.
Daraufhin habe ich die ehemaligen Mitarbeiter an die Deutsche Botschaft verwiesen, und heute diese Antwort erhalten:
„ …. nein, da es in Kabul leider keine DE Botschaft mehr gibt. Ohne Termin ist es auch in Nachbarländern unmöglich in eine Botschaft zu kommen, ebenso wie überhaupt in ein Nachbarland mit einer DE Botschaft einzureisen. Danke für ….“
Sieht so die beschleunigte, verbesserte Abwicklung der Evakuierung aus Afghanistan aus?
... sehr effektiv, made in Germany 2021.
Sorry, habe natürlich längst Ihre Antwort gelesen. Weihnachten war schön....
Ich wünsche Ihnen ein glückliches neues Jahr...
Ich habe besonders gerne gelesen, daß Sie den Atonomiegedanken ,,...Diese zwei Maßnahmen...'' so stark betonen, das ist ebend auch die Sichtweise von Frau Lipovac im Interview gewesen. Familie- hat dort einen Stellenwert,der unverrpückbarer ist wie sic in Deutschland. Die entzogenen Finanzmittel für Organisationen, die ebend sich nicht in ihrer Handlungsstruktur unterordnen wollen, weil sie ebend eine andere Sicht haben auf die Tatsachen,weil sie vor Ort leben....Habe gespendet aber an eine andere Organisation von Frau Hauser....Mehr kann ich nicht tun, weil meine Alltagszeit nicht reicht, um zu helfen mit z.B. Deutschunterricht.
Autonomiegedanken
Vielen Dank Ms Anelim. Von außen werden sich die Grundpfeiler der Kultur im ländlichen Afghanistan auf absehbare Zeit wenig ändern lassen.
Die Afghanen in der Diaspora hätten einen starken Einfluss, sind aber wenig daran interessiert, die Geschehnisse im Land aktiv zu beeinflussen.
So wird das Land weiterhin ein leicht tretbarer Spielball aller möglichen Interessen sein.
https://www.ostwind-buecher.at/unerwartetes-licht-reisen-durch-afghanistan/
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https://www.youtube.com/watch?v=0ZKQUoxisnU