Es rettet sich, wer tanzt

Burkina Faso Die einst in Paris gefeierte Tänzerin Irène Tassembedo holt junge Prostituierte zum Ballett – und damit von der Straße
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Es dampft zwischen Decke und Boden, salziger Geruch von Schweiß zieht durch den Raum, nackte Füße stampfen. Immer schneller wird der Rhythmus, die Tänzerinnen hecheln schon, ihre dünnen Körper schwanken hin und her. Irène Tassembedo aber vibriert vor Temperament. „Schneller! Präziser! Genauer!“, schreit sie durch den Raum. „Was ich hier sehe, ist kein Tanz, das ist nur zweitklassig.“

Eine unscheinbare Sandstraße führt durch die Banlieue von Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, vorbei an einem ockerfarbenen Gebäude. Irène Tassembedos Studio ist nicht gerade einfach zu finden. „Eine Tanzschule, hier?“, fragen entgeisterte Passanten zurück. Als könne man sich in Ouagadougou gewiss