Wer kann, der geht

Nordmazedonien Die EU hat Beitrittsgespräche auf Eis gelegt. Damit stärkt sie die Nationalisten und den Exodus der Jugend
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2019
Für Ministerpräsident Zoran Zaev war die EU-Entscheidung ein Schlag ins Gesicht
Für Ministerpräsident Zoran Zaev war die EU-Entscheidung ein Schlag ins Gesicht

Foto: Robert Atanasovski/AFP/Getty Images

In dem Buch Der leere Himmel, in dem der Schriftsteller Richard Wagner Geschichte, Mentalitäten und Realitäten des Balkans beschreibt, stellt er die Frage: „Wie wäre es, wenn wir die Balkanfragen als europäische betrachten würden? Den Nationalismus, den Extremismus, die Arbeitslosigkeit, die schlechte Zahlungs- und Steuermoral, die Korruption, die organisierte Kriminalität, die Armut?“ Dann – so resümiert er – gelänge es uns besser, den Balkan zu verwalten. Von dieser Betrachtung ist das westliche Europa seit Mitte Oktober weiter entfernt als 2013, im Erscheinungsjahr von Wagners Buch. Die meisten der Westbalkanländer hofften bereits damals, in die Europäische Union aufgenommen zu werden. Vergeblich, seither übe