Abfuhr für alle

Komödie Dietrich Brüggemanns Film „Heil“ will ein gesellschaftlicher Rundumschlag sein, erschöpft sich aber in den Affekten der Medienwelt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2015

Regisseur Dietrich Brüggemann hat zwei Cameos in seiner Neonazi-Klamotte Heil, und beide Auftritte belegen ein grundsätzliches Problem der deutschen Komödie. In der ersten Szene sitzt ein Dietrich Brüggemann in der fiktiven Talkshow Auf die Zwölf, um seinen Film Geil Hitler vorzustellen, und muss der Anne-Will-Parodie als Erstes eine Frage beantworten, die im Film eine Alibi-Funktion übernimmt: Darf man Witze über Neonazis machen? Brüggemann, und das ist wirklich ziemlich komisch, wird allerdings von dem Filmemacher Tom Lass dargestellt, und die Antwort – „Ja, aber nur, wenn einem das Lachen im Halse stecken bleibt!“ – ist so dieterhildebrandtmäßig blöd, dass man sich kurz fragt, ob das schon der nächste Wi