Alte Lieben

Im Kino Jim Jarmusch schickt Bill Murray in "Broken Flowers" auf eine Reise in die eigene Vergangenheit und inszeniert diesen Road-Trip wie einen Song
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Irgendetwas ist mit diesem Gesicht. Bill Murrays Leidensmiene hat eine eigenartige Musikalität. Ob er in Lost in Translation süffisant den Crooner gibt, wenn er vor einer Horde feierwütiger japanischer Teenager Roxy Musics More than this singt oder sich in Wes Andersons Die Tiefseetaucher für einen kurzen Augenblick auf Mark Mothersbaughs Techno-Muzak eingroovt, die aus seinem vorsintflutlichen Unterwasserhelm tuckert: Murrays Stoik, eine Mischung aus Melancholie und Altersweisheit, scheint wie geschaffen dafür, von fremdartigen Klängen, die so gar nicht zu dieser leicht defensiven Körperhaltung passen wollen, bespielt zu werden.

In Jim Jarmuschs neuem Film Broken Flowers spielt Musik nun, neben Murray, eine besondere Rolle. In gewisser Hinsicht erinnert B