Berniesandershaft

Kino Ken Loachs vermutlich letzter Film „Ich, Daniel Blake“ eignet sich als Bilanz eines großen Werks
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2016

Fünfzig Jahre Ken Loach. Der letzte aufrechte Kämpfer für die Arbeiterklasse im europäischen Autorenkino macht mit Ich, Daniel Blake demonstrativ den Sack zu – in der Nachspielzeit, wenn man so will. Eigentlich hatte sich der 80-jährige Loach bereits mit dem etwas nostalgiebesoffenen Jimmy’s Hall (2014) vom Kino verabschiedet. Dass er doch noch einmal zurückkehrt, verschafft seinem vermutlich allerletzten Film besonderen Nachdruck.

Vieles spricht für diese These. Ich, Daniel Blake kartet trotz seines vermittelnden Humors mit einem ungewohnt unversöhnlichen Tonfall nach, entsprechend vernichtend fällt Loachs Urteil über die englische Politik der vergangenen 30 Jahre aus. Der Film ist als eine Art Resümee des systematischen So