Der Fassadenbrecher

Abzug Clint Eastwood hat in Gran Torino womöglich seinen letzten großen Auftritt – als beinahe sympathischer ­Rassist. Endpunkt seiner jahrelangen Arbeit am eigenen Image
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Clint Eastwood befindet sich lange im Rentenalter, aber im Kino zieht er Ärger noch immer an wie ein Magnet. Als sei die Zeit seit Dirty Harry stehengeblieben. Als rachsüchtiger Polizist kehrte Eastwood in den siebziger Jahren die Überreste der Flower-Power-Bewegung zusammen; selbst der psychopathische Killer in Don Siegels San-Francisco-Film hatte lange Haare. Eastwoods jüngster Film weckt nun Erinnerungen an seine berühmteste Rolle, denn Walt Kowalski, den er spielt, ist von solchem Kaliber. Seine Worte presst er zwischen den Zähnen hervor, und jeder zweite Satz endet mit einer persönlichen Beleidigung; in Gran Torino sind sie meist rassistischer Natur. Eine Gruppe schwarzer Jugendlicher, die die Tochter seiner vietnamesischstämmigen Nachbarn auf o