Ein Kopf für den Minister

Porträt Manfred Schmidt war die vergangenen Jahre der oberste Asylbeamte Deutschlands. Jetzt ist er zurückgetreten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2015
Manfred Schmidt diente sich im Ministerium des Innern hoch, bis ihn Thomas de Maizière an die Spitze des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge setzte
Manfred Schmidt diente sich im Ministerium des Innern hoch, bis ihn Thomas de Maizière an die Spitze des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge setzte

Foto: epd/imago

Jede Krise fordert Opfer. Weil Regierungen und Parteien nur allzu gern bereit sind, der Öffentlichkeit Schuldige für Missstände zu präsentieren, um so einer Debatte über systemisches Versagen auszuweichen. So gesehen hätten Manfred Schmidt schwierige Tage bevorgestanden – wäre er nicht am heutigen Mittwoch zurückgetreten. Als Erklärung gab er an, es handele sich um persönliche Gründe.

Schmidt war seit 2010 Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, abgekürzt BAMF. Die Behörde ist für die Bearbeitung der Asylanträge zuständig, es entscheidet also darüber, wer in Deutschland bleiben darf und wer abgeschoben werden muss. Mit dieser Arbeit aber ist das BAMF derzeit hoffnungslos