Ein Nazi kommt selten allein

Hessen Steckt hinter „NSU 2.0“ ein Einzeltäter, der die Polizei an der Nase herumgeführt hat? Wohl kaum
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2021
Wenig Licht, viel Schatten: Kundgebung „besorgter Bürger“ vor einem Flüchtlingswohnheim im sächsischen Rötha 2013
Wenig Licht, viel Schatten: Kundgebung „besorgter Bürger“ vor einem Flüchtlingswohnheim im sächsischen Rötha 2013

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Schon wenige Stunden nach der Verhaftung von Alexander M. jubilierte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU): Die hessische Polizei sei nun vom NSU-2.0-Verdacht befreit, es gebe „keinen Bezug“ zum Verhafteten. Beuth hatte es eilig und war erleichtert, ebenso wie manche Medien, die nun von einem „Einzeltäter“ schrieben. Zu Recht?

„Ein Einzelfall kommt selten allein“, das Motto einer antifaschistischen Kundgebung am 15. Mai im hessischen Offenbach kommt der Sache wahrscheinlich schon näher. Gemeint war damit auch Alexander M., der aktuellste „Einzeltäter“ aus dem rechtsextremen Milieu, der am 3. Mai verhaftet wurde. Ein 53-jähriger, arbeitsloser und mehrfach vorbestrafter EDV-Techniker aus Berlin, der von seinem Computer aus