Standhaft ignoriert

Nazis Der Bundestag will endlich systematisch die Rolle von NS-Eliten im Staatswesen erforschen lassen. Nur die Bundeswehr soll auch diesmal außen vor bleiben
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Die Offiziere Adolf Heusinger (links) und Hans Speidel (Mitte) bei ihrer Berufung in die Bundeswehr 1955
Die Offiziere Adolf Heusinger (links) und Hans Speidel (Mitte) bei ihrer Berufung in die Bundeswehr 1955

Bild: Ralph Crane/Time Life Pictures/Getty Images

Sechsundzwanzig Minister und ein Bundeskanzler der Nachkriegszeit waren vor 1945 Mitglieder der NSDAP. Einige von ihnen gehörten zeitweise sogar SA und SS an. Wie viele Staatssekretäre, Abteilungsleiter, Juristen und Beamte ihre NS-Karriere praktisch nahtlos in Politik, Justiz und Verwaltung der Bundesrepublik fortsetzen konnten, ist dagegen immer noch weitgehend unbekannt.

Erst seit wenigen Jahren wird über das Tabuthema der „braunen Wurzeln“ in deutschen Parteien, Ministerien, Gerichten und Sicherheitsbehörden offen debattiert. Immerhin hat die Aufarbeitung begonnen: 2010 präsentierte eine unabhängige Historikerkommission ihre Erkenntnisse zur Übernahme von NS-Eliten in das Auswärtige Amt. Kurz darauf folgte eine ähnliche Untersuchu