Zu Ronja Larissa von Rönne, verwandt und verschwägert mit den Adeligen von der Osten, von Kanne, usw. hätte ich geschwiegen, wäre in ihrem Aufsatz "Warum mich der Feminismus anekelt" nicht der Satz aufgetaucht:
Mittlerweile ist der Feminismus eine Charityaktion für unterprivilegierte Frauen geworden, nur noch Symptom einer Empörungskultur, die sich fester an die Idee der Gleichheit klammert als jedes kommunistische Regime.
Es gibt keine "Unterprivilegierung". Es gibt auch keine "Überbenachteiligung". Es gibt Privilegierung und Benachteiligung. Privilegiert ist Ronja Larissa von Rönne. Sie kommt aus dem Adel, trägt diesen Titel noch vor sich her, hat als Model gearbeitet, akademisch geprägtes Elternhaus, Geldsorgen kennt sie ebenfalls nicht, schreibt mit Anfang zwanzig Artikel für die WELT.
Ronja Larissa von Rönne braucht den Feminismus nicht.
Ach?
Er ekelt sie an. So ist das mit dem Adel und dem Ekel und der Gleichheit.
Der Antifeminismus wird in Deutschland vor allem vom Adel vorangetrieben. Herzogin Beatrix von Storch ist hier zu nennen und ihre Mitarbeiterin Baronin Hedwig von Beverfoerde. Mir ist nicht bekannt, welchen Titel Ronja Larissa von Rönne führt, aber es ist sicherlich noch ein Platz frei in Beatrix von Storchs Ziviler Koalition. Falls nicht, gäbe es weitere sehr effektive antifeministische Adelsgemeinschaften. Eine Speerspitze der Ungleichheit ist die Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum, die in Deutschland von Mathias von Gerstorff angeführt wird und auf europäischer Ebene von Paul von Oldenburg, dem Cousin von Beatrix von Storch. Da kann Ronja Larissa von Rönne leider nicht mitmachen, ihre Herkunft gleicht in diesem Fall ihre Unterprivilegierung qua Geschlecht durch eine Überbenachteiligung qua Adel nicht aus. Doch bei den Heeremans gäbe es z.B. Möglichkeiten. Sylvester Freiherr Heereman ist sowas wie der Chef der Legionäre Christi, seine Mutter ist beim päpstlichen Rat für die Familie aktiv und sein Vater leitet die Kirche in Not, alles Garanten für Antifeminismus. Der Orden Legionäre Christi arbeitet sogar mit Bürgerlichen wie Birgit und Klaus Kelle zusammen, da wird eine Adelige niederen Standes doch erst recht eine Chance haben. Im Orden selber kann man zwar als Frau nicht direkt mitmachen. Doch es gibt die "Gottgeweihten Frauen" bei Regnum Christi - das wäre doch was, falls Ronja von Rönne Gleichgesinnte suchen sollte.
Sarkasmus off.
Mich widert dieser Adel an. Die Selbstgefälligkeit, das Ständedenken, die Unfähigkeit, sich in andere hineinzudenken. Natürlich bekämpft der Adel den Feminismus. Insbesondere legt der Adel großen Wert auf die traditionelle Familie. Schließlich ist man was, weil man Adel ist und Adel ist Familienherkunft. Eine Homoehe lässt sich gar nicht nicht richtig in den Familienstammbaum einfügen, wie soll das denn gehen? Okay, Sarkasmus sollte doch eigentlich off sein.
Frei nach Nina Hagen "Antifeminismus ist ne geile Tat, wenn man einen Adel und eine Kreditkarte hat" lässt sich ein Artikel 2015 über den noch immer arroganten Adel nicht ohne Sarkasmus schreiben. Daher revidiere ich meine Überschrift: Der Adel ekelt mich nicht an, das wäre eine falsche Gefühlsbeschreibung. Es erstaunt und empört mich gleichermaßen, dass diesem Mist, der auf den Müllhaufen der Geschichte gehört, noch immer so viel mediale Aufmerksamkeit geschenkt wird. Und diese Empörungskultur gehört gepflegt und ausgebaut, bis der Adel endlich die Klappe hält.
Nachtrag 10.04.2015 17:48 Uhr:
Der Adel wird selbstverständlich auch von den öffentlich-rechtlichen Medien hofiert. Michaela Freifrau Heereman tritt am Dienstag bei Frau Maischberger im Ersten Programm auf. Noch heftiger dürfte allerdings das Auftreten von Björn Höcke sein, der ideologisch zur fundamentalistischen Neuen Rechten gehört und Fraktionsvorsitzender der AfD im Thüringischen Landtag ist. Er hat versprochen, die "Geisteskrankheit" Gender-Mainstreaming aus den Schulen und Hochschulen zu "vertreiben". "Dekadente", "perverse" "Gesellschaftsexperimente" wie die Homo-Ehe könnten wir uns schon aus "bevölkerungspolitischen" Gründen nicht leisten, da Deutschland "organisch gewachsen" sei mit einem eigenen "Werte-, Sitten- und Normengefüge" und daher "Fremde" bestensfalls in Einzelfällen "assimilieren", keinesfalls aber integrieren könne, da z.B. der Islam den Deutschen "wesensfremd" sei. Wir bräuchten daher statt einer Einwanderung eine "aktive Bevölkerungspolitik", die "Drei-Kinder-Familie". Aber nicht nur aus "naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten" verbietet sich die Homo-Ehe. Schwulen und Lesben ginge es nämlich nur um Sex, während die "Synthese von Frau und Mann", die "gelebte Polarität" als "Keimzelle der Höherentwicklung des Menschen dient". Dem "Gender-Totalitarismus" als "Fehlgeburt des Behaviorismus" gelte es daher "die Stirn zu bieten". Das sei die "historische Aufgabe der AfD" und das sei "die letzte evolutionäre Chance" für Deutschland.
Wer will, kann Höckes Positionen weiterhin "konservativ" oder auch "nationalkonservativ" nennen - ich finde solche Bezeichnungen verharmlosend und selbst "Freifrau" Heereman noch symphatischer.
Frau Maischberger, muss Björn Höcke, dem selbst von Hans-Olaf Henkel "völkisches Gedankengut" indirekt unterstellt wird, wirklich eine Plattform in der ARD geboten werden? Sie würden doch auch keinen NPD-Sprecher einladen. Wo ist der Unterschied?
Nachtrag 11.04. 17:05
Es gibt inzwischen eine Antwort von Ronja von Rönne auf diesen Artikel und eine Antwort von mir auf diese Antwort.
Kommentare 81
Adel ist der reale Traum von armen Schweinen.
Vielen Dank, Andreas Kemper, für diesen aufwändig recherchierten Artikel. Natürlich stehen Berufsanfängern mit einem wohlklingenden Namen immer noch Tür und Tor weiter offen als einer/einem Meier/Müller/Schmidt, die/der vielleicht mehr auf dem Kasten hat. Anders ist die Positionierung von R.v.Rönne nicht zu erklären ...
....wobei doch wohl gegen "Ritterlichkeit"....auch/selbst "nur" durch einen "Knappen"....nichts einzuwenden wäre?!
Was heißt hier Adel? In D. gibt es keine Adelstitel mehr. Sie sind nur Bestandteil des Nachnamens. Das gilt seit 1918/19. Es bedürfte nur einer Gesetztesänderung, um diese Namensbestandteile abzuschaffen. Aus Michaela Freifrau von Heeremann könnte ganz leicht Michaela Heeremann werden.
Formal gibt natürlich keinen Adel mehr. Aber es gibt klerikal-aristokratische Netzwerke und entsprechende Anerkennungsstrukturen. Und es hat auch seinen Grund, dass in Deutschland nicht, wie in Österreich, das "von" oder "Freifrau" komplett abgeschafft wurde.
"Frau Maischberger, muss Björn Höcke, dem selbst von Hans-Olaf Henkel "völkisches Gedankengut" indirekt unterstellt wird, wirklich eine Plattform in der ARD geboten werden?"
Diese Frage stellt sich mir gar nicht mehr. Dafür existieren mir echt zuviele, Parallelen, Indizien und Hinweise seit den grandiosen Reden von Gauck, Steinmeier und M14ilitär-Uschi...
unter den bestandteilen des muffs aus tausend jahren ist der sog. adel ein hervorragend stinkender. ohne den übrigen muff hätte sich der edelmuff nicht so penetrant gehalten.
als leutchen aus dem volk haben wir schwierigkeiten, uns in die perverse befindlichkeit der von und zu hineinzudenken. aber es gab, und gibt sie noch, geborene mitglieder der herrscherkaste, die ihren adelstitel aus selbst gewonnener einsicht ableg(t)en, beispiel condorcet. rezenter jutta ditfurth.
Der Aufsatz von der Rönne ist schon auf facebook Seiten von Afd Kreisverbänden eingestellt worden.
Ich hoffe, dass sich Frau von Rönne zumindest darüber erschrickt.
Ja. Jutta Ditfurth hat sich intensiv mit dem Adel befasst. Ich bin leider immer noch nicht dazu gekommen, ihr entsprechendes Buch zu lesen.
Darum geht es nicht, glaube ich. Wichtig ist doch zu verstehen, es ist ein obrigkeitshöriges, hiearchisch strukturiertes Gesellschaftssystem, das einigen – aufgrund ihrer Geburt – mehr Freiräume zugesteht als der Mehrheit. Würde niemand derartige Texte veröffentlichen, gäbe es kein Problem. Zack. Also, warum machen da die Chefredakteure mit? Wieso diese Liebe zu Adelstiteln?
Denn keiner von uns kann etwas für die Familie in die er/sie hineingeboren wird. So viel Fairness muss sein, die Herkunft kann sich leider keiner von uns aussuchen.
Warum fragt niemand nach den Herausgebern, den Chefredakteuren, nach der Ausrichtung der Zeitung, die diesen Mist ihren Lesern anbietet? Die Welt, hihihihih, jetzt mal ehrlich, überrascht es jemanden solche Artikel dort zu lesen? Mich nicht. Deswegen bin ich kein Welt-Leser. Das ist die Zeitung, die Susanne Gaschke, beispielsweise, eine Plattform für ihren wirklich unterirdischen, Ursache und Wirkung verwechselnden Artikel über Deutschlands »Neue Armut« bietet. Mehr muss man echt nicht dazu sagen.
Kurz, wäre es nicht angebrachter die Ausrichtung der Zeitung zu kritisieren? Als die behütet aufgewachsene, für ihre Privilegien erblindete, kleine Juniorredakteurin. Denn, so arm und empathiefrei ihre Texte alle sind, hey, sie ist noch ganz ganz jung. Eine blutige Anfängerin, irgendwas wird sie schon noch dazulernen. Und Schreiben ist zum Lernen doch nicht der schlechteste Beruf, und wenn nicht, kann sie ja zu RTL gehen ... Muss ja keiner gucken. Ich finde, die leute die das veröffentliche sollten es um die Ohren gehauen bekommen. Nicht die Grauwerterzeuger, die es nicht besser wissen. Meine Meinung.
Mein Artikel sollte nicht die Absicht haben, Zeitungen wie die WELT aus die Schusslinie zu nehmen. Ich stimme Ihnen mit Ihren Ausführungen vollständig zu.
Meine Absicht war es, den Fokus auf Antifeminismus und Adel zu legen, dessen Verknüpfung auch im Fall Ronja Larissa von Rönne kein Zufall ist.
Nun ja, es lässt schon gewisse Schlussfolgerungen über den Leerstand im Oberstübchen zu, wenn jemand mit Anfang 20 Artikel für die Welt schreibt. Die Welt, die Bild-Zeitung für den Vermieter, wie in der Anstalt neulich gewitzelt wurde. Und Bildung ist ja bekanntlich auch Herkunftssache. In diesem Zusammenhang wird ja auch immer mal wieder vom geistigen Prekariat gesprochen. Vielleicht ist die betreffende Dame dann bei RTL in Zukunft wirklich am besten aufgehoben. Dort darf sie dann Publicity bei denen einheimsen, auf die sie und ihresgleichen so gern verächtlich herabblicken.
Aber Michael Angele hat auch schon sein Missfallen darüber geäußert.
Und Ronja von Rönne hat ihr Missfallen über den Beitrag von Andreas Kemper geäußert.
https://www.facebook.com/ronjalarissavonroenne
Ist das nicht antifeminin dass der Autor davon ausgeht dass wenn eine FRAU mit 20 schon für die Welt schreibt, und zufällig einen adeligen Namen, aus einem reichen Elternhaus kommen muss? Previligiert ist? Als ob eine Frau in dem Alter nicht ihr Glück aus eigener Hand erreichen kann? Was wäre denn wenn die Autorin Ron von Rönne hieße? Ich glaube der unsachliche Shitstorm wäre ausgeblieben. Für mich ist das ein Zeugnis von Frauenfeindlichkeit! Denkt mal bitte nach ;)
(Und achja, der Adel wurde in Deutshcland abgeschafft und spätestens der aus dem Osten Stammende von den Sowjets enteignet)
Hm, für so einen Kommentar würde ich mich auch extra beim Freitag neu anmelden^^
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Einen ähnlich unangenehmen Eindruck wie Rönnes Feminismus-Ekel machte auf mich ihr Artikel Warum ihr alle psychisch gestört seid.
Die wirkt auf mich so arrogant-dumm, daß ich das nicht mal mit *ich war jung und brauchte das Geld* entschuldigen mag. Sondern mir im Gegenteil davor graut, was sie wohl mit 40 oder 50 so von sich geben wird, Festerling, Eussner, Kelle, Lengsfeld werden dagegen vermutlich noch wie linksliberale Intellektuelle anmuten.
Ronja Larissa von Rönne hat auf meine Replik geantwortet. Und die Antwort ist voller Widersprüche:"Da hat sich jemand die Mühe gemacht, herauszufinden, dass ich mit Leuten verwandt bin, von denen ich noch nie gehört habe" heißt es zunächst und ich erröte vor Scham. Sollte ich Ronja Larissa von Rönne verwechselt haben? Nö. Etwas später schreibt sie dreist: "Meine "Uradel von der Osten" Großmutter lebt in einer Mietswohnung" Den Namen "von der Osten" hat sie also nie gehört?! Genauso dürfte ihr der Name des anderen Adelszweiges bekannt sein.
Weiter liest man dort: "Wir sind das, was man 'verarmter Landadel' nennt. Keine alten Güter, keine Ländereien in Polen, nichts. Ich nenne das 'von' in der Mitte, weil ich sonst Ronja Rönne heiße und das klingt ähnlich albern wie Rennschwein Rudi Rüssel."
"Verarmt" ist relativ und bezieht sich auf den Adel. Ronja Larissa von Rönnes Mutter ist Leiterin einer Montessori-Schule.
"Ronja Larissa Rönne" klingt also angeblich wie "Rennschwein Rudi Rüssel"? Ich möchte nicht wissen, welche snobistischen Assoziationen ihr dann zu Michaela Müller, Peter Schmidt oder Andreas Kemper einfallen. Mit meinem proletarischen Geschmack (wenn dem Proletariat denn ein Geschmack zugestanden wird) klingt Ronja Rönne cool.
"Ich habe keinen Adelstitel, meine Mutter auch nicht, keine meiner Großmütter. Ich habe ein von, aber ich bin nicht adelig." Der Adel ist seit 1918 abgeschafft, darum hat natürlich weder Ronja von Rönne, noch ihre Mutter, noch ihre Großmutter einen Adelstitel. Das "Adelige" ergibt sich aus dem kulturellen (inkorporiertes und objektiviertes Kulturkapital und Namen) und dem sozialen Kapital. Vor allem in "Adelskreisen" ist nach wie vor Homogamie angesagt. Daher gibt es in ihrer Verwandtschaft eben nicht nur "von Rönnes", sondern auch "von der Osten" und "von Kanne" usw.
"'Als Model zu arbeiten'" ist ein kompletter Scheißjob. Ihn zu diffamieren, zeugt nicht gerade von emanzipatorischem Denken." Mir gings keineswegs darum, den Job "Model" zu diffamieren. Wenn das aber so ein "kompletter Scheißjob" ist, kann man auch in der Kneipe arbeiten. Mit ging es vielmehr um die Auflistung von Privilegien. Und wer als "Model" arbeitet, hat in der Regel das Privileg, den gängigen Schönheitsvorstellungen zu entsprechen.
"'Geldsorgen kennt sie nicht' - Nein, du kennst mich nicht."Nein, ich kenne Ronja von Rönne nicht. Ich hatte mich auf ihrer Facebookseite umgeschaut. Dort nutzte sie ihren Account um eine Wohnung für 800 Euro in Berlin zu finden. 800 Euro Miete sind nichts ungewöhnliches. Vergleicht man aber das, was Studierende, also Menschen in ihrem Alter, für die Miete ausgeben, relativiert sich diese Zahl. Studierende, die nicht in subventionierten Wohnheimen leben, sondern alleinstehend in einer regulären Mietswohnung, zahlen in Städten wie Berlin im Schnitt 350 Euro für die Wohnung. Wer mit 23 Jahren 800 Euro für eine Wohnung hinblättert, hat entweder keine Geldsorgen oder einen hohen Anspruch. Nun gut. Auch "Geldsorgen" ist ein relativer Begriff.
"das ist unfair, schlecht recherchiert, ressentiment-geladener Bullshit"
Ich habe gut recherchiert:
- Ronja von Rönne ist mit den Adeligen verwandt, von denen sie zu Anfang noch behauptete, sie kenne die Namen nicht, also z.B. den Namen ihrer Oma, die sie selber im Artikel aufführt.
- Sie gibt selber zu, aus dem Adel zu stammen ("verarmter Landadel")
- sie hat als Model gearbeitet ("kompletter Scheißjob" - natürlich)
- sie kann monatlich für ein Appartment 800 Euro bezahlen, wo Gleichaltrige ernste Probleme haben, ein Drittel dieser Miete aufzubringen
Dass der Artikel "unfair", "ressentiment-geladen" und "unemanzipiert" sei, ist eine Projektion. Denn tatsächlich ist ihr Artikel "Warum mich der Feminismus anekelt" unfair, ressentiment-geladen und unemanzipiert.
Auf den extrem dürftigen Artikel gibt es einen schönen Blog als Replik, von einem Betroffenen, verlinke ich hier auch mal :-)))
http://blogs.stern.de/dasgegenteilvontraurig/offener-brief-an-ronja-von-roenne/
Wichtig finde ich allerdings, den Fokus auf die wirklichen Probleme im Auge zu behalten, die Dinge nicht ins persönliche abgleiten zu lassen, denn irgendwelche Nullnummern wird es immer geben. Gut: Adel und Antifeminismus. Diese Paarung macht deutlich, dass es eben auch beim Feminismus um Verteilungsgerechtigkeit und gesellschaftliche Deutungshoheit geht. Die, die am längeren Hebel sitzen, die Regeln für alle anderen machen, tun dies eben niemals zum Vorteil der anonymen Mehrheit, sondern zum eigenen. Finanzielle Ressourcen, monetäre Spielräume und Feminismus sind existenziell miteinander verknüpft. Ich denke, dies deutlich zu machen ist denn auch die eigentliche Aufgabe des Feminismus heute. Allzu oft wird so getan, als beträfe es die Männer nicht. Weit gefehlt. Feminismus ist ein Menschenrecht, ein gesamtgesellschaftliches Thema.Wie Anke Domscheid-Berg in ihren neuen Buch sagt: Bis Jungen problemlos auch einfach Mädchenkleidung anziehen können, sind auch sie Opfer der gesellschaftlichen Zwänge.Gut, und dass es immer irgend jemanden geben wird, der/die die eigene privilegierte Position so nicht einmal wahr nimmt ist auch klar, aber eben unerheblich für das Problem als Ganzes. Grüße.
Wie ich sehe, sind die Feministen wieder, wie gewohnt, sachlich.
Ich stehe vor einer schwierigen Entscheidung, ich weiss gar nicht wer mich mehr aneekelt: die Feministen oder der Adel.
Ich denke heute gewinnen die Feministen. Wenn ich die beiden Artikel vergleiche, ekelt mich der Feminist dann doch ein bisschen mehr an als die Adlige.
Was für ein ressentimentgeladener ideologisch linker Unsinn.
Hat fast freislersche Züge.
Feminismus ein Menschenrecht? Als Privilegien- und Unterstellungssekte? Neo-Faschismus?
Was soll das sein? Ein stalinistisch-orwellscher Erguss?
Linksradikale Neo-Faschisten unter sich?
Sparen Sie sich doch die ganzen Fragezeichen @Spielzeugpanther, der Hintergrund Ihrer Neuanmeldung wird auch ohne deutlich^^
Ach. Die Ideologen möchten gern ungestört Propaganda verbreiten und Verunglimpfen? Bisschen mit Opfer-Sündenbock Dämonisierungen würzen?
Noch ein paar Fragezeichen zum Lästern und Schmieren.
Die Luft für gesellschaftlich missbräuchliche und korrupte Neo-Faschos wird dünner.
Es gibt Gute und Böse. Zum Glück weiss man bei gewissen Kreisen immer, wer welche Rolle inne hat. Harald Martenstein, ja genau: Der Martenstein von der ZEIT (!) hat dieses Gebaren kürzlich "Sehnsucht nach moralischer Überlegenheit" genannt.
Genau: °Ach°
Um nicht zu sagen: achachach. Auch von Ihnen wird wohl nicht mit so etwas Exotischem wie einer Begründung oder gar einem Argument zu rechnen sein, woran Sie in Kempers Blog °fast freislersche Züge° ausmachen oder in Spottiswoodes Kommentar einen °stalinistisch-orwellscher Erguss° etc.etc.
Sie möchten sich vermutlich nur Ihren trüben Samstag damit versüßen, beim Freitag ein bißchen herumzupöbeln. Fein, hatte ich mir schon gedacht^^
Sagen Sie, @THX1138, haben Sie eigentlich so etwas wie einen Wecker, um bei jedem Artikel oder Blog zu Feminismus o.ä. beim Freitag (heute zwar etwas verspätet, aber am Ende doch noch) aufzuschlagen? Und dazu ausgerechnet den Martenstein anzuschleppen, das Idol aller Gutmenschen-Sager. Martenstein schreibt btw. für den Tagesspiegel, Die Zeit übernimmt bloß fürs Zeitmagazin einige seiner Kolumnen.
Nein, eigentlich nicht.
Und Polemik will eigentlich gelernt sein. Das ist doch die Stärke der neuen linkskorrupten Neo-Fascho Schmierer, nicht?
Gender ist z.B. ein Eliten Herrschafts- und Betrugsinstrument. Inklusive neo-rassistischer und neo-sexistischer Eugenik.
Ausgrenzungsstigmatisierungen unter Benutzung und Missbrauch von hoch im Kurs stehenden Werten auch. Damit lässt sich gut mit gutmenschlicher Maske Opfer-Sündenbock-mäßig abziehen, nicht?
Hier und da noch ein paar menschlich entwertende und hysterisierende Großlügen. Man ist mittlerweile gut institutionalisiert. So auch die Kempers dieser Welt.
Es fliegt aber langsam auf.
Die Kritik sollte eine grundsätzliche sein, nicht Titel, Herkunft etc. der Autorin, um die geht es meines Erachtens nicht. Vielmehr sollte es um den Text gehen, weil Schwachsinn und Meinungsausstoß immer schon proportional zueinander standen.
Der Text, ein Abgrund und perfekt als Kompendium unfundierter, elitärer Ignoranz. Als ein schwarzes Loch, in dem sich die gesellschaftspolitischen Probleme spiegeln bietet der Artikel großartige Möglichkeiten und Angriffsflächen. Denn wie ließe sich Disintegration des Journalismus in Zeiten des Neoliberalismus denn noch besser veranschaulichen?
Die Probleme exemplarisch offengelegt; alle, restlos: Kampagnenjournalismus. Behauptungen getragen von Vorurteilen und mangelnder Recherche; dürftige handwerkliche Fähigkeiten; Verdrehung von Fakten, Ursachen und Wirkung. Eitle, profilneurotische Selbstreflexivität. Triviales Spektakel statt Aufklärung; Nebenschauplätze bedienend statt den Kern des Problems adressierend. Empathieloser Hirnschrott von Autoren, die zu Reflexionen – einer am besonderen Gegenstand gemachten Erfahrung –, kaum in der Lage sind. Zu Text geronnene Zeitverschwendung.
Kritik an den Strukturen, die derartige Texte öffentlich unter dem Motto »Radikalposition« lancieren; sollte unbedingt folgen: »Die Feminismusdebatte ist langweilig geworden.« Ja? Ist er das? sagt wer? Für wen? Feminismus als spannendes Event, mit hippem Freizeitwert? Jay. Was bitte ist daran radikal?
Also, Kritik am Lektorat, an der Chefredaktion, den Herausgebern; wie stehen sie zu solchen Sätzen, »Mittlerweile ist der Feminismus eine Charityaktion für unterprivilegierte Frauen geworden, … « ? Oder, auch irgendwie irre »'Aber guck mal, ich will doch nur, dass Männer und Frauen gleich viel verdienen', quengelt der Feminismus und schiebt die Oberlippe vor, 'das ist doch voll wichtig!' Mir ist das nicht wichtig.[…] Wenn ich mich benachteiligt fühle, stelle ich direkte Forderungen und keinen Antrag auf eine_n Gleichstellungsbeauftragte_n.«
Ist fast zu schön um wahr zu sein, dieser Text. Hach. Eigentlich sollte sie weiter schreiben, so irre und entlarvend bringt es sonst einfach niemand auf den Punkt. Finde ich. :)
jo
Sie ist doch kein Student. Als Autor bei der WELT kann man sich wohl wie jeder andere, der in diesem Alter arbeitet (habe gehört mit 23 seinen Meister zu haben soll möglich sein), eine Wohnung für 800 Leisten. Was ist das für ein armseliges Argument? Gehen sie mal auf Ihren Verleger Augstein ein Sie heuchler.
Nachtrag: Ich gehe einfach davon aus dass sie neidischer frauenfeindlicher "Autor" nicht damit klar kommen, dass eine 23 jährige Frau jetzt shcon mehr Erfolg in Ihrem Fach sowie auch monetär hat als Sie ;)
Sieht die Alte wenigstens gut aus? ;D
Huch, so eine lange Antwort ;)
Die Probleme exemplarisch offengelegt; alle, restlos: Kampagnenjournalismus. Behauptungen getragen von Vorurteilen und mangelnder Recherche; dürftige handwerkliche Fähigkeiten; Verdrehung von Fakten, Ursachen und Wirkung. Eitle, profilneurotische Selbstreflexivität. Triviales Spektakel statt Aufklärung; Nebenschauplätze bedienend statt den Kern des Problems adressierend. Empathieloser Hirnschrott von Autoren, die zu Reflexionen – einer am besonderen Gegenstand gemachten Erfahrung –, kaum in der Lage sind. Zu Text geronnene Zeitverschwendung.
Schön formuliert. Wenn wir den Faden weiterspinnen, landen wir im Grunde bei Problemkomplexen, die ich noch nicht mal direkt mit Feminismus in Verbindung bringen würde, also ungefähr so, wie Sie grad ausgeführt haben, die betreffende Dame und ihr Geschreibe eigentlich nur Symptom ist. Also die Komplexe "Journalismus und was daraus geworden ist" - auch unter dem Stichwort Journaile fungierend - sowie "Klassengegensätze und Gesellschaftsstrukturen". Wenn, würde ich den Feminismus letzterem zuordnen. Wollten wir richtig weit ausholen, landeten wir bei letzterem dann irgendwann auch bei der Wirtschaft und Politik.
Schönheit kommt ja bekanntlich von innen, und was von innen auf das Papier gekommen ist, ist nicht unbedingt als solches zu bezeichnen.
Ihre Replik auf Frau von Rönne geht kaum auf ihren Artikel ein, sie streitet direkt ad hominem. Leider sehr schwach.
bin leider immer noch nicht dazu gekommen, ihr entsprechendes Buch zu lesen.
ich auch nicht. mir gings nur um die streichung des "von".
Gehe ich Ihnen auf den Wecker, werthe Dame? Darf ich daran erinnern, dass dem hier kritisierten Artikel ursprünglich eine "Glosse" von Luise Pusch voran gegangen ist, in der Männer im Zusammenhang mit Germanwings-Flug 4U9525 kaltschnäuzig ihre drei Mal höhere Suizidalität vor geworfen worden ist? Gleichzeitig verurteilt das hier versammelte Fähnlein der sieben Aufrechten die publizistische Reaktion auf diesen menschenverachtenden, männerfeindlichen, eitrigen Auswurf..?! Ist Euch eigentlich noch zu helfen? Oder habt ihr noch nie etwas von Ursache und Wirkung gehört, ihr scheinheiligen Super-Gutmenschen?
°Gehe ich Ihnen auf den Wecker, werthe Dame?°
Bewahre, Ihr monothematisches Auftauchen dient meinem Amüsement...;-)...
°Darf ich daran erinnern, dass dem hier kritisierten Artikel ursprünglich eine "Glosse" von Luise Pusch voran gegangen ist ...?°
Selbstverständlich dürfen Sie daran erinnern, deren Timing war übel, nicht wahr?
°Gleichzeitig verurteilt das hier versammelte Fähnlein der sieben Aufrechten die publizistische Reaktion auf diesen menschenverachtenden, männerfeindlichen, eitrigen Auswurf..?! Ist Euch eigentlich noch zu helfen? Oder habt ihr noch nie etwas von Ursache und Wirkung gehört, ihr scheinheiligen Super-Gutmenschen?°
Was soll ich scheinheiliger Super-Gutmensch jetzt eigentlich verurteilen? Daß manche Männer größte Probleme haben, sich als hilfsbedürftig wahrzunehmen, sich wirksame professionelle Hilfe zu suchen und sich deswegen auffällig viel häufiger umbringen als Frauen?
Das verurteile ich in der Tat: Jungs, geht rechtzeitig zu einem guten Therapeuten!
Oder wollen Sie einen Klagegesang auf den Co-Piloten anstimmen und dessen erweiterten Suizid mit 149 weiteren Opfern rückwirkend Luise Puschs bescheuerter Glosse anlasten? Dann böte ich Ihnen wohl besser ein Taschentuch an, ob für den Stirnschweiß Ihres frühabendlichen Nachtmahrs oder für Ihre mitfühlenden Tränen angesichts des °menschenverachtenden, männerfeindlichen, eitrigen Auswurf°, der ein (1) Teilchen von Frau von Rönnes Feminismus-Ekel ausmacht.
"Das verurteile ich in der Tat: Jungs, geht rechtzeitig zu einem guten Therapeuten!"
Wenn schon, dann Therapeutin, ohne jetzt eine Genderdiskussion anzustoßen.
Mann Frau hat 'Seinerseits' eine Wahl getroffen, worin sich 'AllSeinEkel' versteckt war..Was nützt wenn Mann Frau dies Später merkt, ausser das Versteckte mit aller Kraft noch mehr verstecken Versuchen?- Der Terrapeutel
Köstlich, wenn sich eine Foristin mit dem Namen "Dame von Welt" über den Adel und Feminismus auslässt.
Alles Weitere habe ich soeben in einem eigenen Beitrag zusammen gefasst: Faktentreu, klar und ganz zum Schluss natürlich un-miss-ver-standlich:
https://www.freitag.de/autoren/thx1138/ekel-ursache-und-wirkung
Viel Vergnügen beim Lesen, werthes Fähnlein Fieselschweif!
@THX1138
Warum kommentieren Sie eigentlich nicht bei der Emma, wo Ihre Pusch-Empörung auch die richtige Adressatin fände? Statt den Freitag dafür und für weitere Popularisierung einer jung-dumm-arroganten Springer-Autorin zu mißbrauchen, °natürlich un-miss-ver-standlich° bleibt lediglich Ihr Bedarf an Taschentüchern.
@Cleaner
Sinn für Selbstironie ist auch nicht so Ihre Stärke, hm?
Sie weichen mir aus- wie immer, wenn's ungemütlich wird. Nur ja den Text nicht lesen- wir sind schliesslich faktenresistent! Zahlen und Fakten- wen interessiert das schon? Damit bleiben wir uns hier beim Freitag wenigstens in gegenseitiger Abneigung verbunden...
Was müsste die mir denn sagen? Ich finde meinen Satz übrigens nicht schlecht, was sie ruhig hätten lobend erwähnen können. :-)
Urnentec 12.04.2015 | 01:35
@Achtermann
Was heißt hier Adel? In D. gibt es keine Adelstitel mehr. Sie sind nur Bestandteil des Nachnamens. Das gilt seit 1918/19. Es bedürfte nur einer Gesetztesänderung, um diese Namensbestandteile abzuschaffen. Aus Michaela Freifrau von Heeremann könnte ganz leicht Michaela Heeremann werden.
Natürlich gibt es in Deutschland Adelstitel und natürlich sind diese nicht einfach nur Bestandteil des Namens.
Ich werde dir ein Beispiel geben: Ich heiße Franz Ferdinand Großfürst von Sibirien (das bleibt jetzt aber unter uns, ja. Für die FREITAGs-Community gilt weiterhin mein Nickname Wolfram Heinrich.). Wenn ich heiratete, dann hieße meine Frau, im Falle sie nähme nach alter Sitte meinen Nachnamen als gemeinsamen Familiennamen an, Hildegard Großfürst von Sibirien, weil Großfürst von Sibirien ist ja kein Adelstitel mehr, sondern nur noch mein Nachname. In Wirklichkeit heißt mein Herzibopperl nach der Trauung Großfürstin von Sibirien, weil es in Deutschland halt doch noch Adelstitel gibt.
Ciao
Franz Ferdinand Großfürst von Sibirien
P. S.: Ich weiß, es gab mal 1 Zeit, in der verheiratete Frauen ein -in hinter ihren angeheirateten Namen bekamen. Aber diese Zeit ist lange her und überdies vergangen.
Ach nun, solche Beiträge wie der von "Ronja Larissa von Rönne" sind nichts weiter als Geklimper. Wer heute "Karriere" machen möchte, in Bereichen Marketing, Unternehmens-Geblubber, Journalismus und ähnlich strukturierten Berufen, bei denen das Phrasen-Blasen Hauptbestandteil der "Arbeit" ist, der muss so schreiben und quasseln können.
Ob nun heute Vormittag gegen Feminismus, heute Nachmittag gegen Russland und zwischendurch für Deregulierung und die kommenden Segnungen des Freihandels, all das muss locker flockig passieren, zusammengefrickelt aus der Kiste der aktuellen Reiz-Versatzstücke, auf dass mögliche große Resonanz erzielt wird.
Dabei ist es Grundvoraussetzung, dass sich die Verfasserin oder der Verfasser dieser Pamphlete nicht mit dem Inhalt identifiziert, morgen Vormittag und morgen Nachmittag also mit leichter Hand das Gegenteil dessen schreiben kann, was eben noch scheinbar vehement vertreten wird.
Wer nun meint, das treffe alles auch auf Frau Merkel zu, der liegt richtig. Wie man sieht, die junge Dame eifert ihrem großen Vorbild aus dem Osten nach, heute sagt man dazu: karrieregeil.
Genau das schreibt sie auch in ihrem Beiträgen, ihr geht es hauptsächlich darum, dass sie so viel verdient, wie sie für angemessen hält.
Ich sehe das alles eher mit einem lachenden Auge, so ist nun mal die Jugend, so muss sie sein. Mein einziger Tipp an sie wäre: Verkauf Dich nicht zu billig, denn wer sich zu sehr exponiert, der gehört nicht wirklich dazu ...
Ob nun heute Vormittag gegen Feminismus, heute Nachmittag gegen Russland und zwischendurch für Deregulierung und die kommenden Segnungen des Freihandels, all das muss locker flockig passieren, zusammengefrickelt aus der Kiste der aktuellen Reiz-Versatzstücke, auf dass mögliche große Resonanz erzielt wird.
So machst Du das doch auch, Mopperkopp. Sicherlich mit anderen Themen, aber von der Methode her, genau so. Schnell, hingelinkt und - manchmal - noch ne flockige These dazu. Rumms.
(sorry, das ging jetzt nicht anders)
So machst Du das doch auch, Mopperkopp. Sicherlich mit anderen Themen, aber von der Methode her, genau so. Schnell, hingelinkt und - manchmal - noch ne flockige These dazu. Rumms.
(sorry, das ging jetzt nicht anders)
Punktlandung. Mit seinem Kommentar hat sich das Moppelköppchen aber mal gehörig ins eigene Knie geschrieben.
Lieber Franz Ferdinand Großfürst von Sibirien,
da hast du einen Punkt getroffen, der nicht auf eine Lücke im Gesetz, wohl aber auf einen faulen Kompromiss bei der Abschaffung der Adelstitel hinweist. Dieser wurde erst 1926 gefunden und gilt heute noch: die geschlechtsspezifische Abwandlung. Damit kann man, so wie du das tust, durchaus belegen, dass Artikel 3 GG [Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.] nicht eingehalten wird.
Hinzu kommen die kleinen Tricks derer, die, falls mal die Republik ihr Ende finden sollte, sofort als Adlige wieder auferstehen wollen. Gerne nennen sich die Scheinadligen um, indem sie den Nachnamensbestandteil nach vorne schieben. Um bei deinem Namen zu bleiben: Großfürst von Sibirien Franz Ferdinand oder, um es deutlicher darzustellen, aus Ronja Freifrau von Rönne wird eine Freifrau Ronja von Rönne gemacht. Damit lugt der Adelstitel wieder hervor. Der Bestandteil des Nachnamens wird verwischt. Unsere einschlägigen Medien, die sich vornehmlich mit dieser gesellschaftlichen Kohorte befassen, ziehen diese Schreibweise vor, um ihren Leserinnen und Lesern zu suggerieren, sie berichteten über Gräfinnen, Prinzen und sonstige dem Adel verpflichteten Persönlichkeiten.
Mit untertänigster Verbeugung grüßt
Achtermann
Ach ja, was es alles scheint, geben zu muessen.
Teilweise scheinen Presonen aus dieser bewussten Kohorte Doktortitel dem Standestitel vorzuziehen. Ich erinnere mich gerade an einen unserer ehemaligen Verteidigungsminister.
Ach ja, was es alles scheint, geben zu muessen.
Teilweise scheinen Presonen aus dieser bewussten Kohorte Doktortitel dem Standestitel vorzuziehen. Ich erinnere mich gerade an einen unserer ehemaligen Verteidigungsminister.
Also, wir hier im Grunewald haben kein Problem mit dem Adel. Im Prenzlauer Berg, oder in Kreuzberg mag das sicherlich anders sein, aber bei uns spielt das keine Rolle. Und darauf kommt es doch an.
Hochachtungsvoll H.v.W
Der Jungen Freiheit gefällt der Text von der von Rönne auch recht gut.
Freifrau Heereman, auf die ich oben bereits einging, ist eine geborene Freiin von und zu Guttenberg - oder sagte ich das auch bereits?
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen "Freifrau" und "Freiin"??? Ernst gemeinte Frage.
Krass. Du hast Recht. Und es geht noch weiter. Der Nachname "Freiherr" wird bei der Tochter zur "Freiin" (sowas wie adeliges Fräulein) und bei der verheirateten Dame dann zur "Freifrau".
@Achtermann
Lieber Franz Ferdinand Großfürst von Sibirien,
Du solltest mich doch Wolfram Heinrich nennen, so als wäre ich ein gewöhnlicher Mensch. Ich werde dir meine Bojaren, Kulaken oder Kosaken (oder wie das Zeugs heißt) schicken, dir die Flötentöne beizubringen.
Mit untertänigster Verbeugung grüßt
So ist's recht. Brav, brav. Ich glaub, ich schick die Bojaren, Kulaken oder Kosaken (oder wie das Zeugs heißt) doch nicht.
Huldvollst
Fran... äh, Wolfram
@Andreas Kemper
Krass. Du hast Recht. Und es geht noch weiter. Der Nachname "Freiherr" wird bei der Tochter zur "Freiin" (sowas wie adeliges Fräulein) und bei der verheirateten Dame dann zur "Freifrau".
Meine Mutter hat gern gesagt: "Vornehm geht die Welt zugrunde".
https://youtu.be/qjM4lOI00KE
Ciao
Wolfram
Zu von Pönnes Text: Für mich hört sich der Sound nach Rollenprosa an. Vielleicht macht ihr die Debatte noch mal und tauscht die Rollen.
Also noch mal genauer. Der Text ist wie ein Brainstorming zu "Was spricht gegen den Feminismus?" Es gibt keinen traditionellen Aufbau, weder einen rhetorischen, noch einen narrativen Faden. Scheinbar ist es ein journalistischer Stil, aber es gibt eine gewisse Rollen-Distanz und erinnert ein bisschen an einen Jelinek Monolog (Krankheit oder moderne Frau). Interessant ist das zweimalig auftauchende Egoismus-Motiv. Das ist kein wirklich durchgearbeiteten Text. Aber es macht mich neugierig auf die Autorin. Ich bin gespannt, was noch kommt. Ich traue ihr alles zu.
Es gibt zurzeit kaum eine so faschistoide Gruppe, wie die selbst ernannten Antifaschisten. Der Text provoziert bewusst, aber selbst wenn man alles wörtlich nehmen würde, gäbe es keine Rechtfertigung derart darauf zu reagieren. Vor daher eine schöne Performance zur Auslotung des militanten Teil des Feminismus.
"Der Antifeminismus wird in Deutschland vor allem vom Adel vorangetrieben. Herzogin Beatrix von Storch ist hier zu nennen und ihre Mitarbeiterin Baronin Hedwig von Beverfoerde."
Moment. Ich dachte, der regelmäßig ganz proletarisch (aber dafür auch recht intelligent, weswegen er sicher des sog. Intelligenzismus verdächtig ist, der andere Menschen unterdrückt) daherkommende Arne Hoffmann wäre der Böse und verantwortlich für das persönliche Scheitern der selbsternannten "Unterprivilegierten", die sich lieber in der Wikipedia austoben, anstatt Steuersubstrat zu erzeugen?
Mann... ist bestimmt bald soweit, dass man als Holländer nicht mehr sicher durch deutsche Straßen gehen kann, weil man ein "van" vor dem Namen trägt, weil der Mob nicht begreift, dass das kein Adelstitel ist und - sollten wir vom deutschen "von" reden - auch keiner mehr ist.
Man gewöhne sich an Normalverteilungen...
Die AfD und insbesondere Beatrix von Storch hat den armen Arne Hoffmann schon lange überholt. Es vergeht zwar kaum ein Tag, wo er mich in seinem Blog Genderama aufmerksamkeitsheischend erwähnt, aber er kann froh sein, wenn er weiter auf den Seiten von Beatrix von Storch bloggen darf.
Naja, ob man mit Ihrer Erwähnung in diesem Blog ausgerechnet Aufmerksamkeit erzeugt und Herr Hoffmann Sie aus diesem Grunde erwähnt, sei mal gaaanz groß dahin gestellt. Aber wenn Sie wirklich meinen, derartiges Gewicht zu haben, dieser fröhliche (und naive) Gedanke sei Ihnen von Herzen gegönnt.
Haben Sie inzwischen eigentlich zum Thema "Projektion" (im psychologischen Sinne) recherchiert? Würde sich lohnen, Herr Kemper.
Das Prinzip von Ideologien ist nämlich stets, dass man die Welt und das eigene Leben nicht so akzeptieren mag, wie sie eben sind und daher andere beschuldigen muss, weil diese für die unerwünschte Abweichung verantwortlich sein sollen, es aber erweislich nicht sind. Wir reden hier von einem "von" im Namen. Ansonsten bestünde die ganze Erregung ja nicht.
Die betreffenden Menschen erkennen das zugrundeliegende Problem recht klar, erkennen aber nicht, dass dieses Übel in Ihnen selbst zu finden ist und unterstellen es daher anderen, weil die Vorstellung, sich alternativ einfach mehr Mühe zu geben, eben unerträglich ist. Narzissmus.
Adieu, Herr Kemper. Ich bin sicher, Sie werden mit der von Ihnen gewählten Vorgehensweise zum Erfolg kommen. Ganz sicher.
Ich habe Ihnen mehrfach erklärt, dass wir nicht von einem "von" im Namen sprechen. Wir sprechen davon, dass jemand mit einem "von" im Namen die Nase rümpft über "Unterprivilegierte". Sie werden es auch weiterhin nicht verstehen, irgendetwas scheint ihre Wahrnehmung da zu blockieren, daher begrüße ich ihre Verabschiedung, es wäre vertane Zeit, ihnen erklären zu wollen, was eine Verknüpfung ist. Schade nur, dass Sie weiterhin blockiert durchs Leben wandeln in der irrigen Einstellung, ideologie- und blockadefrei zu sein.
Es wäre wirklich recht aussichtslos, wenn SIE versuchten, MIR etwas zu erklären, ich stimme Ihnen da von ganzem Herzen zu, Kemper. Jeder Gedanke, den Sie schon einmal gedacht haben, wurde schon gedacht und flugs beschämt verworfen. Von daher... Frau von Rönne sprach von "Unterprivilegierten" im Sinne von Menschen, die anderen, klügeren, fleißigeren und somit natürlich erfolgreicheren Menschen deren Erfolg nicht gönnen, Ihnen das Innehaben von Privilegien unterstellen, um deren Erfolg zu erklären ("Es kann ja nicht daran liegen, dass ich doof und faul bin!") und dann die unterstellten, aber gar nicht existierenden Privilegien auch für sich fordern. Ein reicher "Rosenbaum" wird da eben zum privilegierten Vertreter des internationalem Finanzjudentums, eine "von" zur
privilegierten Adligen. Kemper, Sie sind unterhaltsam!
Und jetzt lassen Sie mal das Nachtreten hier, nicht dass das noch wem auffällt. Ihnen fällt nach wie vor nichts auf, oder? :) Ich sage denen (also der braunen Variante) immer: "Wann stehst du denn morgens auf?" Das ist dann immer ein Geschrei, wenn ich dann darauf hinweise, dass die Juden (die Adligen, die Deutschen, die Reichen, die Männer, die (reichen) Zirkusclowns usw.) ne Stunde früher aufstehen, um arbeiten... Ideologen...
Sie haben vollkommen Recht, Herr Reuttlinger, Ihre Argumentation ist wasserdicht. Wer kritisiert, dass pauschal "Unterprivilegierte" abgewertet werden, ist natürlich selber "doof und faul". ;-)
Sie sagen es. Von Rönne meinte zweifelsfrei, dass die betreffenden Damen sich unterprivilegiert wähnen, es aber eben außerhalb ihrer eigenen Wahrnehmung objektiv betrachtet nicht sind. Diese Denke ist in der Tat doof und faul, wird Ihnen jeder fleißige und daher auch erfolgreiche Mensch bestätigen. Würdigen Sie von Rönnes Worte doch endlich mal. Also das, was sie tatsächlich geschrieben hat und nicht das, was bei der Lektüre in Ihrem Kopf plötzlich erschienen ist. Ist nicht dasselbe, wird Ihnen jeder bei klarem Verstand bestätigen. Das arme Mädel, all der Ärger wegen drei Buchstaben vor dem Namen...
Etwas spät den Artikel gelesen - nichtsdestotrotz:
Es gibt keine "Unterprivilegierung".
http://www.duden.de/rechtschreibung/unterprivilegiert
http://www.socialinfo.ch/cgi-bin/dicopossode/show.cfm?id=697
https://portal.dnb.de/opac.htm;jsessionid=C4B05A9267BEC7FA8CE6C65C96B792C2.prod-worker4?method=showLastRecord¤tResultId=idn%3D04274816X%26any¤tPosition=0
cheers
Es gibt den Begriff "Unterprivilegierung" aber es gibt keine Unterprivilegierung. Der Begriff macht keinen Sinn. "Pri|vi|leg (Rechtssprache) einem Einzelnen, einer Gruppe vorbehaltenes Recht, Sonderrecht; Sonderregelung (bildungssprachlich) Vorrecht" Wenn alle privilegiert wären, wäre das kein Privileg mehr.
Es gibt den Begriff "Unterprivilegierung" aber es gibt keine Unterprivilegierung. Der Begriff macht keinen Sinn. "Pri|vi|leg (Rechtssprache) einem Einzelnen, einer Gruppe vorbehaltenes Recht, Sonderrecht; Sonderregelung (bildungssprachlich) Vorrecht" Wenn alle privilegiert wären, wäre das kein Privileg mehr.
Es gibt den Begriff "Unterprivilegierung" aber es gibt keine Unterprivilegierung. Der Begriff macht keinen Sinn. "Pri|vi|leg (Rechtssprache) einem Einzelnen, einer Gruppe vorbehaltenes Recht, Sonderrecht; Sonderregelung (bildungssprachlich) Vorrecht" Wenn alle privilegiert wären, wäre das kein Privileg mehr.
Ja, es gibt den Begriff, und das ist alles, was in dem Kontext wichtig ist. Ob du ihn als sinnvoll oder nicht erachtest, ist vollkommen irrelevant. Der Begriff ist feststehend und etabliert, der Autorin die Verwendung vorzuwerfen, ist nicht korrekt.
underprivileged/ˌʌndəˈprɪvəlɪdʒd/
[usually before noun]having less money and fewer opportunities than most people in society
synonymdisadvantaged
underprivileged sections of the community
educationally/socially underprivilegedgroups
No one from these educationally underprivileged groups has a chance of getting to university.
The party aims to represent the interests of the underprivileged sections of society.
compareprivilegedt
he underprivilegednoun[plural]people who areunderprivileged
cheers
Sie meinen also, man dürfe die Verwendung von Begriffen dann nicht mehr hinterfragen, wenn diese im Duden stehen. Das sehe ich mit gutem Grund anders. Das Wort "unterprivilegiert" ist unsinnig und macht nur in seiner Funktion, etwas beschönigen zu wollen, also euphemistisch zu wirken, Sinn: Demnach wären nicht Privilegien, also unfaire Besserstellungen, das Problem, sondern dass nicht jeder gleich unfair bessergestellt sei. Das zu denken macht bereits ein Knoten im Gehirn. Und genau das ist das Problem: wer das Wort "unterprivilegiert" benutzt, der*die hat zumindest an dieser Stelle nicht nachgedacht - oder will den*die Leser*in bewusst in die Irre führen.
"Sie meinen also, man dürfe die Verwendung von Begriffen dann nicht mehr hinterfragen, wenn diese im Duden stehen"
Noch mal ganz langsam:
In deinem Artikel steht:
"Es gibt keine 'Unterprivilegierung'"
Das ist entweder faktisch falsch oder stilistisch ungenügend.
Ich habe Quellen angeführt, die aufzeigen, dass der Begriff sowohl in der deutsch- als auch im englischsprachigen Sphäre etabliert ist.
Hättest du geschrieben:
"Ronja von Rönne benutzt den Begriff unterprivilegiert, den es meiner Meinung nach nicht geben sollte, weil…"
oder
"Dass Ronja von Rönne den Terminus unterprivilegiert verwendet, zeigt…"
sähe es anders aus.
So, hast du entweder formal unsauber gearbeitet oder einfach inhaltlich falsche Behauptungen aufgestellt.
Ausgehend von diesem Punkt, läge es an dir, anhand deiner Auseinandersetzung mit dem Text der Autorin aufzuzeigen, ob Frau von Rönne den Begriff verwendet, weil sie "an dieser Stelle nicht nachgedacht" hat, oder Menschen "bewusst in die Irre führen" will.
cheers