Aktivisten kündigen Pro-Putin-Demo an

LGBT in Russland. In St. Petersburg, Moskau und Samara wollen LGBT-Aktivisten ein Zeichen vor der Präsidentschaftswahl setzen.

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Am 3. und 4. März könnte es in St. Petersburg zum Protest kommen: LGBTI-Aktivisten von der neugegründeten Initiative "Gays für Putin" haben eine Demonstration angemeldet – laut den Organisatoren werden bis zu 600 Teilnehmer mit Regenbogenfahnen und Putin-Symbolen erwartet.

Auch in Moskau und Samara sind Protestaktionen geplant. Ziel der Aktion sei es vor den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen am 18. März den Amtsinhaber Wladimir Putin anzupreisen für die Verabschiedung von Gesetzen, "die die moralischen Werte der russischen Gesellschaft stärken", erklärte einer der Protest-Anmelder in St Petersburg, Alexey Nasarow. Man wolle Putin unterstützen, weil er "ausgewählte Schwule und Lesben in Russland mit Orden und Medaillen auszeichnet”.

Im Gegensatz zu "Gays for Trump" oder den "Homosexuellen in der AfD" handelt es sich bei der Gruppe "Gays für Putin" um bewusste Satire, betonten die Organisatoren des Protestes In St. Petersburg nach der Anmeldung der Kundgebung bei den russischen Behörden. "Wir haben uns entschieden, mit der offenen Unterstützung von Wladimir Putin den Impetus der Gay Community auszudrücken", hieß es bereits doppeldeutig in der Einladung zur Kundgebung.

Nach der Anmeldung der Demonstration in St Petersburg haben die Organisatoren an einen Gottesdienst in der Smolny-Kathedrale besucht, um "für den Erfolg der Aktion zu beten”.

In der letzten Woche hat in Russlands sozialen Netzwerken und Medien ein Video für Wirbel gesorgt, das mit Homophobie dafür wirbt, zur Wahl zu gehen. Der von einer Teilnahme ausgeschlossene Oppositionspolitiker Alexei Nawalny hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen.

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Geschrieben von

Andreas Rossbach

Als freier Journalist schreibe ich aus Russland für russische und deutsche Medien über Politik, Kultur & andere Dinge, die mich interessieren.

Andreas Rossbach

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