Gute Nachrichten fürs Klima trotz Trump

Innovation, Klima Der Umwelt-Bewegung fehlen bei all den Hiobsbotschaften die guten Nachrichten. Aber es gibt sie.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Noch dieses Jahrhundert wird die Weltbevölkerung die Schwelle von 11 Milliarden erreichen. Das alleine ist bereits Herausforderung genug. Die Knappheit von Wasser- und Nahrungsmitteln durch den Klimawandel lassen globale Gerechtigkeit fast unmöglich erscheinen. Bereits um etwa ein Grad hat sich die Erde bisher erwärmt. Hinzu kommen Extremwettereignisse wie Sturm Xavier, der sieben Menschen in Deutschland tötete. Paradoxerweise ist es aber gerade diese Mischung aus der Eindeutigkeit und Dringlichkeit wissenschaftlicher Befunde, die zu einer Art zivilgesellschaftlichen Schockstarre führen.

"Die Wissenschaft des Klimawandels ist unbestreitbar, aber das Problem scheint oft so weit weg von der alltäglichen Realität zu sein, dass Organisationen seit vielen Jahren darum kämpfen, die Bürger zu engagieren", sagte Ebrahim Mohamed, Direktor für Bildung bei Climate-Knowledge and Innovation Community.

Der Umwelt-Bewegung fehlen bei all den Hiobsbotschaften und einem US Präsidenten, der aus dem Weltklimaverrag austritt, die guten Nachrichten. Die Herausforderungen unserer Zeit können auch Motivation für eine neue Generation von Innovationen sein. Ein solches Beispiel ist Climate KIC:

Auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen für alltägliche Probleme unterstützt Climate-KIC, junge Menschen grüne Start-Ups zu gründen.

In diesem Sommer haben sich sieben Gruppen von 40 jungen Menschen aus ganz Europa mit unterschiedlichen Hintergründen und Interessen zusammengeschlossen, um an der größten Climate Action-Veranstaltung auf dem Kontinent teilzunehmen: der Climate-KIC Summer School. Fünf Wochen lang reisen sie durch ganz Europa, treffen Innovations- und Wirtschaftsexperten und besuchen nachhaltige Projekte.

So reist eine Gruppe beispielsweise von den Obstgärten in Bologna zum Innovationszentrum München in Deutschland, um ihre Reise in Helsinki, Finnland, zu beenden, wo sie das Projekt, das sie im Verlauf ihrer Reise entwickelt haben, aufstellen einer Jury von Unternehmern und Unternehmern.

Gemeinsam wollen sie eine ständig wachsende Wissens- und Innovationsgemeinschaft zu schaffen. Nach Abschluss des Projekts werden die Gruppen, die die besten Innovationen hervorgebracht haben, durch einen "Start-up-Beschleuniger" geführt und ihre erste Idee zu einem tragfähigen Start-up zu entwickeln. Mehr als 300 Start-Ups sind so bereits entstanden. Ein Beispiel ist Aponix, ein Unternehmen, das städtische Kleinbauern fördert. Aeropower wandelt Geflügelfederabfälle in nachhaltige Zusatzstoffe während Ecoligo, eine Finanzierungsplattform für Solarprojekte in Entwicklungsländern schafft.

"Das Klima-KIC-Konzept basiert auf der Idee, dass jeder dazu beitragen kann, die notwendige Transformation zu einer dekarbonisierten und nachhaltigeren Version zu schaffen", sagt Julia Rawlins, Bildungsleiterin bei Climate-KIC. "Es gibt bereits viele positive Geschichten von Initiativen, die wichtige Veränderungen bewirken, und sie verdienen es, gezeigt zu werden. Heutzutage besteht ein so hoher Bedarf an positiven Geschichten. Wir versuchen nicht nur, pragmatische Lösungen für aktuelle Probleme zu entwickeln, sondern auch die Vorstellungskraft zu erfassen: Wie wollen wir, dass unsere Zukunft aussieht und welche Schritte unternommen werden müssen, um dorthin zu gelangen.“

Es ist ermutigend, dass das Klimabewusstsein seine Wurzeln in der Struktur der Innovation und Entwicklung von Unternehmen verankert und sich als eine feste Größe im privaten, politischen und geschäftlichen Umgang etabliert. Für die Jugend von heute ist die Idee des Klimawandels kein flüchtiges Thema. Vor allem aber in Zeiten in denen der Präsident der USA aus internationalen Klimaabkommen austritt, braucht es gute Nachrichten und konkrete Lösungen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden