Was der Klimwandel anrichtet

Klima Was bedeutet der Klimwandel für junge Menschen? Sechs junge Klima-Aktivisten aus aller Welt erzählen, was die Veränderungen für ihr Land bedeuten

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Auch in Sao Paulo sind die Konsequenzen des Klimawandels spürbar
Auch in Sao Paulo sind die Konsequenzen des Klimawandels spürbar

Foto: Nelson Almeida/AFP/Getty Images

Der Klimawandel bedroht auch Deutschland. Dennoch sind die Folgen der globalen Erwärmung hier (bisher) im Alltag kaum präsent. Sechs Junge Menschen und Klima-Aktivisten aus aller Welt erzählen, was der Klimawandel für ihr Land bedeutet.

Die Philippinen werden vom Klimawandel besonders hart getroffen. Fischer erzählen mir, dass sie weniger fangen, weil das Wasser zu warm wird für Fische. Bauern erzählen, wie ihre Ernten von Dürren zerstört werden. Letztes Jahr habe ich am „Klima-Marsch“ des Klima-Kommissars unseres Landes, Naderev Sano teilgenommen. Auf unserem Weg sind wir in viele Gemeinden gekommen, die der Taifun Haiyan zerstört hat. Ein Jahr später waren sie immer noch mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Ich wünsche mir, dass unsere Regierung, besonders den Menschen hilft, sich besser an den Klimawandel anzupassen. Vor allem wünsche ich mir aber, dass die Mächtigen der Welt endlich aufhören mit ihrem Herumgetrödel. Es ist längst Zeit, zu handeln.

Renee Juliene Karunungan, 25, Phillipinen

Tajikistan ist eines der verwundbarsten Länder in Zentralasien: Es ist ein kleines Land mit sehr geringem Treibhausgaus-Ausstoß. Tajukistan ist besonders angewiesen auf die Gletscher in der Region, denn sie sind die wichtigste Quelle für Trinkwasser in unserem Land. Die schmelzenden Gletscher sorgen für eine ganze Reihe an Herausforderungen, von Konflikten um Trinkwasser bis hin zu Problemen bei der Energieversorgung durch Wasserkraftwerke. Während 70% der Erde mit Wasser bedeckt sind, sind nur 3% davon auch trinkbar. Die Situation in einem Land wie Tajikistan, aber auch in anderen Ländern der Region vor Augen sollte endlich dazu führen, dass Staatschefs Klimawandel endlich oen auf ihre Agenda setzen.

Asozoda Komron, 23, Tajikistan

Die meisten Menschen in Belgien leben in Städten. Immer mehr Menschen leiden deshalb am städtischen Hitze-Inseleffekt mit negativen Auswirkungen für Luftqualität, Gesundheit und Infrastruktur. Hitzewellen, Wasserknappheit aber auch Überschwemmungen treten heute deutlich öfter auf als in der Vergangenheit. Der Klimawandel wird die Artenvielfalt in unserem Land schrumpfen – etwa ein Drittel aller Arten ist gefährdet. Ich denke, mein Land Land sollte mit gutem Beispiel vorangehen, und sich an den sowohl anpassen, als ihn auch wirksam bekämpfen.

Charlotte Flechet, 24, Belgien

Seit den 1960er Jahren sind die Jahres-Temperaturen im Sudan um bis zu 1,6 Grad gestiegen. Das erhöht die Gefahr von Dürren enorm. 19 Millionen Hektar Ackerland drohen unfruchtbar zu werden. Hinzukommen neben Dürren starke Überflutungen, die in den letzten 25 Jahren um das Sechsfache angestiegen sind. Gegen die Bodenerosion versuchen wir im Sudan mit dem Pflanzen von Bäumen anzukämpfen – aber das allein reicht nicht aus.

Ali Mohamed Ahmed, 24, Sudan

Bangladesch ist ein schönes Land, aber gleichzeitig eines der verwundbarsten Länder. Obwohl Bangladesch große Fortschritte bei seiner Entwicklung gemacht hat, aber die Risiken durch den Klimawandel sind enorm gestiegen: Wirbelstürme, Überschwemmung und Versalzung unserer Küsten durch die Meeresspiegelerhöhung, unregelmäßige Regenfälle, Erosion der Flussufer, Dürren und Schäden für die Landwirtschaft tauchen vermehrt auf und hindern unser Land seine Entwicklungsziele zu erreichen. Mit all dem umzugehen wird durch die wachsende Bevölkerungsanzahl unseres Landes noch schwieriger. Meine persönliche Erfahrung ist, dass junge Menschen in Bangladesch gar nicht erst die Chance bekommen ihr Potential zu zeigen. Wir versuchen, der Jugend dabei zu helfen, sich zu engagieren. Wir wollen, dass die Stimmen dieser jungen Menschen gehört werden.

Rigan Ali Khan, 24, Bangladesh

Der Klimawandel bedroht mein geliebtes Ghana. Stärkere Dürren und Überschwemmungen zerstören das Ackerland und die Lebensgrundlagen der Menschen. Viele Bauern treibt das in die Verschuldung und sie begehen Selbstmord, vor allem im Norden Ghanas. Fast 80% unserer Bevölkerung leben direkt von der Landwirtschaft. Es ist notwendig, dass diesen Menschen geholfen wird. Wir brauchen Anpassungsstrategien, auch von unserer Regierung.

Fariya Abubakari, 24, Ghana

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