Was wäre, wenn?

Literatur Michal Hvorecky hat sich ein verrücktes Szenario ausgedacht. Den Ernst hat der Slowake in „Tahiti Utopia“ klug versteckt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2021
Südseefantasie mit Ahnherr: Wird Milan Rastislav Štefánik hier zu Recht verehrt?
Südseefantasie mit Ahnherr: Wird Milan Rastislav Štefánik hier zu Recht verehrt?

Collage: der Freitag, Material: CPA Media/dpa, Ludek Perina/CTK Photo/Imago Images

Was in aller Welt machen denn Slowaken in der Südsee?! Der slowakische Schriftsteller und Journalist Michal Hvorecky erzählt in seinem neuesten Roman Tahiti Utopia eine irrwitzige Was-wäre-gewesen-wenn-Geschichte. Es ist nicht das erste Mal, dass der in Bratislava lebende 44-Jährige ein findiges soziopolitisches Szenario entwirft. Bereits in seinem Werk City: Der unwahrscheinlichste aller Orte (2006) beschrieb er eine globalisierte, hyperkapitalistische, digitale Welt der Zukunft, in der Kinder Vornamen von Marken erhalten, etwa Nivea oder Gucci. In seinem letzten Roman Troll (2018) ging es um Hass im Internet: Die Europäische Union liegt in Trümmern, ein Heer von Bots und Trollen lenkt die öffentliche Meinung.

Von der Sci-Fi-Groteske zur Retro-Utopie: Hvo