Russland/Ukraine: „Wenn morgen die Waffen schweigen, ist damit noch kein Konflikt gelöst“

Interview An Verhandlungen führt nie ein Weg vorbei, sagt der Konfliktforscher Markus Weingardt. Aber wann und wie können sie gelingen und nachhaltig Frieden bringen? Ein Gespräch über glaubwürdige, allparteiliche Vermittler und das Beispiel Mosambik
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Gewaltloser Widerstand wäre langfristig effektiver
Gewaltloser Widerstand wäre langfristig effektiver

Foto: Dominique Faget/AFP via Getty Images

der Freitag: Herr Weingart, ein Ende des Krieges in der Ukraine ist nicht in Sicht. Warum ist das aus Ihrer Sicht so?

Markus Weingardt: Beide Kriegsparteien setzen bislang noch auf einen militärischen Sieg, und weder in West noch in Ost gibt es erkennbare Bemühungen, auf ein rasches Ende der Kampfhandlungen und auf Verhandlungen hinzuwirken. Insofern verpassen bislang alle relevanten Akteure die Chance, zu einem baldigen Frieden beizutragen.

Wollen einige Länder nicht erkennbar ein schnelles Ende des Krieges? Was ist mit China?

Es ist ja unstrittig, dass gerade China Möglichkeiten hätte, Druck auszuüben und deeskalierend auf Russland einzuwirken. Aber das findet, was man so erfährt, nicht statt. Andererseits hat beispielsweise die Türkei beim Getreide-A