Neuer Stoff für Lingen

Atomenergie Ein russisch-französisches Konzernduo soll eine deutsche Uranfabrik retten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2021

Vor 35 Jahren setzte die Katastrophe von Tschernobyl Menschen auf der nördlichen Erdhalbkugel unter Schock. Wie hätten sie damals einen Blick in die Zukunft verkraftet? Heute wird weltweit fast doppelt so viel Atomstrom produziert wie damals. Der Altersdurchschnitt der Reaktoren hat sich mehr als verdreifacht. Der deutsche „Atomausstieg“ ist kein richtiger, da zwei Uranfabriken mit unbegrenzter Betriebserlaubnis halb Europa mit Brennstoff beliefern. Vielerorts gilt Atomkraft als salonfähig, wird gar zum Klimaretter stilisiert, obwohl sie im Zeitalter erneuerbarer Energien wirksame Klimapolitik behindert. Schrille Behauptungen der Atomindustrie verdecken deren tiefe Krise. Der ökonomische Druck verschärft den Kampf um Marktanteile und führt mitunter