„In meinen Träumen mahnen mich die Opfer“

Bahrain Maryam Al-Khawaja kämpft aus dem Exil für die Menschenrechte in ihrer Heimat – und ist deshalb für den Friedensnobelpreis nominiert. Was treibt sie an?
Exklusiv für Abonnent:innen

Mitternacht war schon lang vorbei. Maryam Al-Khawaja saß in einem Zelt auf dem Pearl Square, dem zentralen Platz der bahrainischen Hauptstadt Manama. Die meisten Demonstranten schliefen. Al-Khawaja blödelte mit einem Freund herum: Die Regierungstruppen würden sicher nur mit ihrem Angriff warten, bis auch sie sich endlich hinlegten. In diesem Moment klingelte ihr Handy, ihre Schwester war dran: „Du musst sofort weg. Sie kommen.“

Es war der Auftakt zu dem, was als „Blutiger Donnerstag“ in die Geschichte Bahrains eingehen sollte. Al-Khawajas Stimme klingt ruhig, fast schon distanziert, wenn sie heute, zwei Jahre später, in der Lobby eines Kreuzberger Hotels vom Grauen des 17. Februar 2011 erzählt. „Meine Schwester nannte die genaue Anzahl