Geisteswissenschaftler an die Front

Kriegsforschung Ironie als Forschungsthema und als militärische Strategie: Nachruf auf ein gescheitertes Projekt
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Laut Thomas Mann bedeutet Ironie, aus der Not eine Überlegenheit zu machen. Zwei amerikanische Geisteswissenschaftler an der Princeton Universität folgten Manns Motto.

Angefangen hat es mit einer Ausschreibung des multinationalen Rüstungskonzerns Lockheed Martin. Der Rüstungsriese hält regelmäßig an Universitäten nach vermarktungsfähigen Forschungsideen Ausschau. Als der drittgrößte Militärdienstleiter der Welt im April eine Ausschreibung an der Princeton Universität bekannt gab, reagierten Graham Burnett, Professor für Geschichte, und Literaturdozent Jeff Dolven mit einem unerwarteten Vorschlag: Sie plädierten im Rahmen des „Human Terrain System“ (HTS) für die wissenschaftliche Erforschung von Ironi