Auf der Suche nach den Verdammten dieser Erde

Nezahualcoyotl Der räudige, heroische Rand im fernen, nahen Osten von Mexiko-Stadt
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An der östlichen Peripherie von Mexiko-Stadt, wo früher traumhafte Lagunen lagen, gab es nach der Trockenlegung unwirtliche Einöde. Mitte des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Migranten. Das Niemandsland wurde zum Gelobten Land: erst für Siedler, dann für revolutionäre Gruppen, später für "authentische" Gegenkultur.

Ein riesiges rotes Metallungetüm ragt aus der verkehrsumspülten Mittelinsel, weithin unübersehbar. Das muss er doch sein, der Taxifahrer ist sich nicht sicher, die geometrischen Formen scheinen keinen Sinn zu ergeben. Dann fügen sich die Ecken und Kanten doch zu einem stilisierten Kojotenkopf, der sein gigantisches Maul aufreißt.

"Frevel", schimpft Jorge Vega, der die Besucherin zu diesem Monument bestellt hatte.