Keine Ruhe nach dem Sturm

Mexiko Das südliche Oaxaca im Jahr zwei der Revolte
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Maiskolben dampfen im Blechtopf, auf dem Pflaster ist Kunsthandwerk auf bunten Tüchern ausgebreitet, direkt darüber flattert eine Flagge mit "José Stalin" in der lauen Luft. Nicht mehr viel bezeugt hier jenen langen Sommer der Rebellion, als der Platz in der Altstadt von Oaxaca noch in der Hand der Aufständischen und der Alltag über Monate suspendiert war. Doch noch immer ist der Pavillon mit dem verschnörkelten Metallgeländer von Transparenten zugehängt: "Willkommen in Oaxaca - Wiege der Repression". Vor der Kirche ist ein weißes Zeltdach aufgespannt, und eine Lautsprecherstimme beschwört erst Gandhi, dann Che Guevara, bis eine Blaskapelle einen kurzen Tusch spielt. Ein junger Mann drängt an das Mikrophon und ruft zum Protest gegen di