Ich litt an den Folgen meiner Corona-Impfung und war sicher, man würde mir helfen
Erfahrungsbericht Ich ließ mich gegen Corona impfen – und hatte eine schwere allergische Reaktion. Was danach passiert ist, hätte ich so nicht erwartet
Für die Angst vor der Spritze gibt es auch gute Gründe
Foto: Philotheus Nisch
Viele Menschen wurden zur Impfung nicht nur durch 2G- und 3G-Regeln gedrängt. Vielmehr wurden sie durch die berufsbezogene Nachweispflicht quasi zur Impfung genötigt – wenn sie nicht freigestellt oder entlassen werden oder büßen wollten. Auch wenn gesundheitliche Prädisposition, das Gewissen oder besseres Wissen um zu hohe Risiken der Impfstoffe für sie persönlich dagegensprachen, eröffneten sich den Betroffenen keine Auswege – entsprechende Beschwerden beim Bundesverfassungs- oder Bundesverwaltungsgericht scheiterten.
Durch die Impfkampagne entstand unendliches und andauerndes Leid: in Gestalt der Impfgeschädigten. Junge Menschen, ältere Menschen, die nicht mehr arbeiten und ihre Familie oder auch sich selbst nicht mehr versorge
r versorgen können. Kinder und Jugendliche, die die Schule nicht mehr regelmäßig besuchen können, kein „normales“ Leben mehr führen können. Und es gibt Tote, deren Tod bisher jedoch nur im Einzelfall wissenschaftlich als Impffolge nachgewiesen werden konnte – denn der Nachweis bedarf spezieller immunhistologischer Begutachtung, die gewöhnlich nicht vorgenommen wird.Als ich kurz nach meiner Impfung eine schwere allergische Reaktion hatte, dachte ich: „Mir wird schon jemand helfen!“ Ich hatte Vertrauen, und tatsächlich half man mir. Der Rettungsdienst und der Notarzt des Impfzentrums waren sofort zur Stelle und retteten mir das Leben. Als die allergischen Reaktionen nicht aufhörten und mit schwerer Luftnot, lebensbedrohlichen Kreislaufstörungen und Hauterscheinungen mehrmals täglich auftraten, über Wochen, verlor ich nicht die Zuversicht. Ich glaubte daran, dass man mir helfen würde. „Die Wissenschaft“ müsse ja begeistert sein, dachte ich, denn schließlich war ich doch laut Aussagen aller „eine absolute Ausnahme, eine medizinische Rarität“.Ich glaubte an meine ärztlichen Kollegen und Kolleginnen, auch als täglich immer neue Symptome hinzukamen, die verschiedene Körpersysteme betrafen, wie zum Beispiel die Haut, das Herz, die Nerven und Muskeln, die Gerinnung und die Augen. Ich glaubte falsch: Ärzte und Ärztinnen wollten von meinen Symptomen nichts wissen. Ja empfahlen mir sogar die zweite Impfung. In Arztberichten wurde geschwiegen, beschönigt – und sogar gelogen, denn es wurden falsche Diagnosen gestellt und niedergeschrieben. Von den Blutdruckkrisen und den Gerinnungsstörungen schrieb man immerhin, aber nicht darüber, dass diese erst nach der Impfung aufgetreten waren. Sogar falsche Medikamente standen in meinen Arztbriefen, Medikamente, die ich nie erhalten hatte. Die richtigen Diagnosen und die verabreichten Medikamente blieben aus. Eine Meldung an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) machte genau eine Ärztin. Die anderen schwiegen.Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, denen es so geht wie mir, zum Teil noch schlechter. Ich habe in den vergangenen Monaten mit vielen persönlich gesprochen und mit einigen E-Mails ausgetauscht. Die Betroffenen unterstützen sich gegenseitig, sie helfen einander bei Fragen und Problemen, bei denen ihnen sonst niemand hilft. Sie haben, so wie ich, bedrückende Erfahrungen gemacht: mit der Politik, mit der Ärzteschaft, Kollegen, der Familie und mit „Freunden“, die sich plötzlich abwenden.Eine Therapie habe ich schließlich selbst eingeleitet. Diskret hatte mir ein ärztlicher Kollege gesagt, was helfen könnte. Die Behandlung mit hochdosierten Antihistaminika, Kortison und einem Medikament, das Blutgerinnsel auflösen kann und sich „Nattokinase“ nennt. Es besserte die Beschwerden, konnte jedoch nicht zur Heilung führen. Erst spät in meinem Krankheitsverlauf kam mir ein Arzt wirklich zu Hilfe und verschrieb mir ein Medikament, das ein Reservemedikament für schwere allergische Erkrankungen ist. Gesund allerdings wurde ich nicht. Bis heute nicht.Doch ich konnte wieder aufstehen, nach Monaten. Wieder allein zur Toilette und unter die Dusche. Die Tür selbst öffnen, wenn es klingelte, und irgendwann konnte ich sogar wieder selbst mit den Hunden rausgehen und unsere Tochter selbst von der Schule abholen. Auch dieser Arzt schrieb die eigentliche Diagnose bisher nicht in einen Bericht. Aber er hat mich ernst genommen. Dafür bin ich dankbar.Eine Meldung an das PEI ist kompliziert und zeitraubend, nimmt 30 bis 45 Minuten in Anspruch. Unsere Fälle werden nur äußerst selten gemeldet, und wenn, dann oft unvollständig. Im Verlauf auftretende Symptome werden erst recht nicht nachgemeldet. Da meine Arztberichte die Situation nicht widerspiegeln, Ärzte und Ärztinnen die weiteren Symptome weder an das PEI noch ans Gesundheitsamt gemeldet haben und in meinen Akten über die impfbedingten Erkrankungen geschwiegen wird, werde ich zu denen gehören, deren Erkrankung nicht als Impfschaden anerkannt und entsprechend nicht finanziell kompensiert wird. Ob ich nicht vielleicht doch psychisch krank wäre, fragte das Versorgungsamt.Nur im Schutz der NischeIch bin kein Einzelfall. Die wenigen Kliniken, die eine Anlaufstelle auch für Impfgeschädigte eröffnet haben, führen Wartelisten mit Zeiträumen von mehr als einem halben Jahr oder nehmen aktuell überhaupt keine neuen Patienten mehr auf die Liste. Als Ärztin und Betroffene finde ich es schwer auszuhalten, dass wir, die wir den Aufforderungen zum Impfen gefolgt sind, mit den medizinischen Folgen alleingelassen werden. Wir führen ein Schattendasein. Das darf nicht so bleiben.Vielleicht ändert sich nun etwas. Erste Studien liegen vor, Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Forschung und Hilfe besser finanzieren, und die CDU unterstützt Gespräche zwischen Betroffenen, Ärzten, Krankenkassen und Politik auf einem „Post-Vac-Gipfel“. Allerdings: Die „Graswurzelforschung und -medizin“, die zu diesem Thema aus der Not heraus entstanden ist, konnte sich in Deutschland bisher nur im Schutz von Nischen entwickeln. Das wird so lange so bleiben, wie man dem Mantra von der Sicherheit der Impfstoffe nur hinter vorgehaltener Hand widersprechen kann.Placeholder authorbio-1
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