Im Kontrollwahn

Milieu Das kleine Bundesland Bremen plant als erstes ein eigenes Prostitutionsgesetz. Doch ausgerechnet die Frauen fühlen sich dadurch noch stärker kriminalisiert
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Mit dem Prostitutionsgesetz hatten SPD und Grüne im Jahr 2001 Sex gegen Geld ja eigentlich legalisiert. Doch seither mehrten sich die Stimmen, die schärfere Regeln und mehr Kontrollen wollen. Nun prescht das rot-grün-regierte Bundesland Bremen mit einem eigenen Gesetzentwurf vor. Und bringt damit die Sexarbeiterinnen gegen sich auf.

Vor 2001 erhielten sie praktisch keinen Rechtsschutz. Mit dem Prostitutionsgesetz wurde klar gestellt, dass die Frauen ihr Entgelt einklagen können und Zugang zur Sozialversicherung erhalten. Sex sollte eine normale Dienstleistung mit Einschränkungen werden: Der Kunde hat keinen Anspruch auf Verkehr, das Bordell kann von den Angestellten weder bestimmte Praktiken verlangen, noch müssen die Frauen jeden Besucher annehmen.

Doch das Ges