Kim Il Sung und Hyazinthen

Alltag Spurensuche mit der Lupe: Was ein Konvolut an Fotografien über die junge DDR an einem Märztag 1952 erzählt
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Am Morgen des 27. März 1952 ging ein Fotograf in die Berliner Fruchtstraße und stellte gegenüber der Nr. 51 sein Stativ auf. Begleitet wurde er von einem älteren Mann mit einer vier Meter langen Maßlatte, der, die Stange vertikal ausgerichtet, vor der Kamera und mit dem jeweiligen Haus im Rücken posieren musste. Die Stange reichte bis an die Oberkante der Eingangstüren. Die Nr. 51 war allerdings noch nur ein Fundament, das zum Block C-Süd der Stalinallee gehörte. Der Bau der Prachtstraße interessierte den Fotografen nur am Rande. Er war freier Mitarbeiter für die Stadtplanung des Magistrats von Berlin und fotografierte vorwiegend bekannte Plätze im Osten der Stadt, wie den Pariser Platz oder den Schlossplatz. Das waren leere, von