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Kasaner Abende Kolumne
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Der Bahnhof von Kasan steht wie ein Monolith in einer steppenartigen Landschaft. Als hätte ein fremder Großsultan Ende des 19. Jahrhunderts den Kasanern eine Kathedrale zum Geschenk gemacht und sie wählen lassen, welcher Religion sie sie widmen wollten, und die Kasaner, an Religionen reich, hätten nach langen Diskussionen beschlossen, sie dem Fortschritt zu widmen, den das Eisenbahnwesen versprach.

Heutzutage ist das Bahnhofsgebäude nichts als beeindruckend, zur Ankunft wird es nicht mehr genutzt. Der Zug aus Moskau hält nach vierzehn Stunden Fahrt auf Gleis 1, das den Bahnhof nicht berührt, am Ende des Bahnsteigs kabbeln sich die Taxifahrer um die Kunden, die mit großem Gepäck anreisen.

Auf dem Bahnhofsvorplatz, auf dessen Fläche mindestens