Die Holzklasse wird abgefedert

Frankreich Die Rentenreform von François Hollande vermeidet größere Härten, verlängert aber die Lebensarbeitszeit und setzt das Pensionierungsalter schrittweise herauf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2013
Ein Demonstrant protestiert im September 2013 gegen die Rentenreform. Die Erwerbslosen-Quote lag in diesem Monat bei 11,0 Prozent (3,3 Millionen Betroffene). So geriet Frankreich über den EU-Durchschnitt von 10,9 Prozent.
Ein Demonstrant protestiert im September 2013 gegen die Rentenreform. Die Erwerbslosen-Quote lag in diesem Monat bei 11,0 Prozent (3,3 Millionen Betroffene). So geriet Frankreich über den EU-Durchschnitt von 10,9 Prozent.

Foto: Jeff Pachoud/ AFP/ Getty Images

Patrice Carvalho hat seinem Ruf als Aufrührer in der französischen Nationalversammlung wieder alle Ehre gemacht. Der Kommunist brachte zur Aussprache über die geplante Rentenreform seine Tochter im Rollstuhl mit, um für die Altersvorsorge von Menschen mit Behinderungen zu kämpfen. Der beleibte Abgeordnete erzählte von seinem Kind, um das sich seine Frau ein Leben lang kümmern und deshalb auf ihre Arbeit verzichten müsse. Carvalho ist Mechaniker und damit der einzige Arbeiter im Pariser Parlament, oftmals tritt er im Blaumann an. Nun kann er sich zugutehalten, die Rentenpolitik von Präsident François Hollande beeinflusst zu haben: Künftig nämlich können in Frankreich Menschen mit Behinderungen schon ab 55 Jahren in Rente gehen