Das Fiasko

Interviewversuch Unsere Autorin wollte einen bekannten Berliner Schauspieler über sein neues Buch interviewen. Das ging schief, weil so etwas eigentlich nur schief gehen kann
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Nichts ist mir an meiner Journalistentätigkeit verhasster als das Führen von Interviews. Es wird immer das Gleiche gesagt, und hinterher muss der Journalist unter Anwendung von stundenlanger Textkosmetik den Eindruck erzwingen, es sei etwas Neues, Besonderes, ganz und gar Ungezwungenes und Persönliches gesagt worden. Aber nein, es bleibt naturgemäß immer das Gleiche, und man könnte diese Interviews tatsächlich niederschreiben, ohne sie jemals geführt zu haben; es liegt an der Unwürdigkeit und Ausgemachtheit der Interviewsituationen.

Trotzdem nötigt man sich gegenseitig wieder und wieder in diese unpassenden Gesprächscorsagen hinein, die jede Natürlichkeit abschnüren. So war es auch am vergangenen Freitag. Ein bekannter Berlin