Himmel unter Berlin

Werbepause 60 Jahre „Kunst im Untergrund“: Einst ging es um den Frieden, heute um Wohnraum
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2018

An einem frühen Morgen im August entrollt sich an der Fassade des alten Postscheckamts mitten in Berlin-Kreuzberg eine Anklage. Der Immobilienentwickler Christoph Gröner wirft darauf dem Bezirk vor, die Bauarbeiten für Hunderte Wohnungen zu sabotieren. In der Tat hatte der Bezirk die Planung gestoppt, allerdings erst nachdem der Entwickler die Fläche der geplanten Wohnungen bedeutend reduziert hatte. Entgegen allen vorherigen Absprachen. So die Stellungnahme von Baustadtrat Florian Schmidt, dem Adressaten der Aktion. Der ordnete außerdem an, das rechtswidrig angebrachte Plakat umgehend zu entfernen. Diese Eskapade der Berliner Wohnungsbaupolitik zeigt: Auch im Jahr 2018 eignet sich eine Werbefläche ideal, um einen Eklat zu provozieren. Digitales Zeitalter hin