„Mit einem Ex-Nazi bin ich heute befreundet“

Porträt Mo Asumang wurde oft bedroht. Als Reaktion darauf hat sie mit Rassisten und Faschisten geredet. Deren Hass, sagt sie, ist längst dabei, unsere Gesellschaft zu zersetzen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2020
Mo Asumang stand schon mal im Brunhilde-Kostüm an der Landstraße und zieht Kraft aus ihrem Bundesverdienstkreuz
Mo Asumang stand schon mal im Brunhilde-Kostüm an der Landstraße und zieht Kraft aus ihrem Bundesverdienstkreuz

Foto: Sebastian Wells für der Freitag

Unsere Begegnung findet in einem Café in Berlin-Mitte statt. Mo Asumang kommt im schwarzen Mantel und weißen Turnschuhen, ihr Blick ist wach und offen.

der Freitag: Sie haben sich in den USA mit einem der bekanntesten Rechtsradikalen getroffen … Tom Metzger.

Mo Asumang: Ja, den Gründer des „Weißen Arischen Widerstands“. Er hatte zu rassistischen Morden aufgerufen, wurde verurteilt, konnte sich aber freikaufen. Bei unserem Treffen beleidigte er mich in einem fort: Mein Vater habe die Gene meiner weißen Mutter entführt, er wolle mir meine Artgenossen im Zoo zeigen, ich sei das abgrundtief Böse. Das war kaum erträglich. Er wollte mich aus der Balance bringen, sehen, dass ich zurückschlage, aber den Gefallen tat ich ihm nicht. Kurz b