200 Worte über die SPD

Veränderung Warum ich die SPD heute nicht mehr so cool finde, wie noch vor 20 Jahren!

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Kann man die SPD noch als Arbeitnehmerpartei bezeichnen?
Kann man die SPD noch als Arbeitnehmerpartei bezeichnen?

Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

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Als ich im Kindesalter das erste Mal vor dem Fernseher saß und Wahlergebnisse betrachtete, erklärte mir mein Vater den Unterschied zwischen SPD und CDU auf Nachfrage kindgerecht so: “Die SPD ist eher für die Arbeitnehmer – die CDU eher für die Arbeitgeber.” Die SPD fand ich also erstmal ganz cool!

Heute, knapp 20 Jahre später, hat sich an all dem vieles geändert. Während die SPD vor und in meiner Kindheit tatsächlich eine arbeitnehmerfreundliche Partei mit Chancen aufs Kanzleramt war, agiert sie heute Hand in Hand mit CDU & Wirtschaft. Sie kämpft für TTIP sowie die Tarifeinheit und trägt einen finanziellen Sparkurs, national wie international, der Millionen Menschen und Arbeitnehmern schadet; und es gibt noch weitere Bereiche, die zu kritisieren sind: Waffenexporte, Asylpolitik, uvm.! Nicht zu vergessen – die Folgen der Agenda 2010, dem Beginn des Werteverlusts der SPD. Sie sind stärker denn je zu spüren und werden kaum bekämpft. Lieber schmiegt man sich an, lässt sich führen. Der halbherzige Mindestlohn entpuppt sich dabei als reine Makulatur

Würde mich heute ein Kind fragen, wo der Unterschied zwischen SPD und CDU liegt; meine Antwort wäre ebenso leicht verständlich, wie jene meines Vaters, aber doch eine andere: “Die CDU stellt die Kanzlerin – die SPD traut es sich nicht einmal zu.”

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