Hans-Ulrich Jörges – Der Über-Lanz

Sahra Wagenknecht Hans-Ulrich Jörges glaubt, er hätte Wagenknecht die Maske der Lauterkeit vom Lügenkopf gerissen. Jetzt hat er nach "Markus Lanz" einen „Zwischenruf“ aufnehmen lassen

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Hans-Ulrich Jörges – Der Über-Lanz

Bild: Screenshot

Hans-Ulrich Jörges und Markus Lanz haben sich verabredet, um Sahra Wagenknecht zu entmystifizieren. Am 16. Januar ist das dann so gründlich gescheitert, dass es seitdem eine Debatte darüber gibt, wie viel geballte Inkompetenz man als gebührenzahlender Fernsehzuschauer hinnehmen muss?

Die entsprechende Petition hierzu entfaltet eine ungeheure Dynamik und wächst stündlich um viele tausend UnterzeichnerInnen. Im Zentrum der Kritik steht Markus Lanz, ein fesch anzusehender smarter Mann Mitte 40 aus Südtirol.

Lanz kann ein begnadeter Plauderer sein, aber ihm fehlt nahezu jedes politische Wissen sowie Gespür im Umgang mit Politikern. Man darf annehmen, dass Lanz sich seiner Schwächen ebenso wie seiner Stärken einigermaßen bewusst ist. Insofern kann man auch ausschließen, dass es Lanz' Idee war, Sahra Wagenknecht noch einmal einzuladen.

Es könnte H.-U. Jörges gewesen sein, der Markus Lanz dazu überredete, Sahra Wagenknecht nach seinem persönlichen Debakel Ende Februar 2013 erneut Anfang 2014 einzuladen. Im Jahr zuvor hatte Lanz bereits einmal schmerzlich erfahren müssen, dass er Frau Wagenknecht von der Linken nicht das Wasser reichen konnte. Sky Dumont und Daniel Kübelböck waren damals keine wirkliche Hilfe, sie konnten und mochten dem hilflosen Moderator nicht beistehen.

Diesmal allerdings sollte es eine Verhörsituation geben, in der wahlweise der große Politikjournalist Hans-Ulrich Jörges und der Dampfplauderer Markus Lanz gegen die rote Sahra agieren. Der Plan ging schief. Erstens weil insbesondere Jörges sich überschätzt und zweitens und vor allem Sahra Wagenknecht unterschätzt hatte. Deswegen sorgte gerade das Mitglied der stern-Chefredaktion Hans-Ulrich Jörges für unerwartet hohe Ausschläge – auf der nach oben hin offenen Skala des Fremdschämens.

Die bereits erwähnte Petition wurde von Maren Müller dann aber gegen den Moderator der Sendung und nicht gegen Jörges gestartet und damit Lanz mehr Ehre erwiesen, als ihm von Amtswegen zustehen und es der selbstverliebte Jörges ertragen würde.

So hat es denn Jörges keine Ruhe gelassen, der bis zum heutigen Tage glaubt, er hätte der Wagenknecht die Maske der Lauterkeit vom Lügenkopf gerissen, weswegen seiner Meinung nach die linke Meute tobt, die sich aber leider das falsche Gegenüber ausgesucht hat – ist der Linkenbezwinger doch in Wirklichkeit Hans-Ulrich Jörges. Er war es doch, der Wagenknecht die Lüge über den Mindestlohn ins kommunistische Lügenmaul zurück gestopft hat. Da war ihr aber das süßliche Lächeln ganz schön vergangen. Jetzt tobt der rote Mob und das zurecht. Seinetwegen. Deswegen hat der Jörges schnell ein Aufnahmeteam geordert. Über den Dächern von Berlin hat er einen „Zwischenruf“ aufnehmen lassen. Thema: „Die Methode Wagenknecht“.

Und wer wissen will, wie einmal ein Qualitätsjournalist aus dem Hause, das 1983 die „Hitler-Tagebücher“ veröffentlichte, Deutschland und die Welt vor dem Kommunismus beschützte, der schaut das jetzt:

http://www.stern.de/politik/deutschland/joerges-der-video-zwischenruf-die-methode-wagenknecht-2085007.html

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden