Eine neues Thema steht unter dem Titel Schlossfreiheit als Entwurf zur Diskussion im Liquid Feedback der Berliner Piraten seit dem 03.06.2012:
Thema #817 Dieses Thema befindet sich in der Phase „Neu“. Dies bedeutet, dass es automatisch abgebrochen wird, wenn es nicht genug Unterstützer findet oder in die Diskussionsphase kommt, wenn es genug Unterstützer findet. Dieser Antrag ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland oder der Piratenpartei Deutschland Berlin.
Initiative:
Die Entscheidung des Deutschen Bundestags „Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses“ muss dringend überprüft werden. Bis zum Abschluss dieser Prüfungen fordern wir, dass ein Moratorium für alle Planungen und Vergaben ausgesprochen wird und dass der Bund wie das Land Berlin alle Aktivitäten dazu einstellen.
Begründung:
Der Bundstag und seine Gremien haben die Entscheidung zur Rekonstruktion seinerzeit getroffen, um den bereits begonnenen Abriss eines wichtigen Repräsentationsgebäudes der DDR nachträglich zu rechtfertigen. Da dieses Bauwerk, der Palast der Republik, inzwischen vollständig beseitigt wurde, muss es im zeitlichen Abstand von zehn Jahren möglich sein, eine rationale Bewertung und gegebenenfalls auch eine Korrektur der damaligen Entscheidung zu fordern.
Die von der Bundesregierung aufgestellte Behauptung, dass der „Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses“ ein wichtiges nationales Vorhaben ist, wurde bisher durch eine repräsentative Befragung des Souveräns nicht bestätigt.
Die Sammlung von Spenden ist bisher weit hinter den Zielen zurückgeblieben.
Die Entscheidung des Bundestages im Jahr 2002 beruhte auf falschen Kostenannahmen, die tatsächlichen Kosten werden höher sein.
Der vorgeschlagene Nutzungsmix ist nicht geeignet, diesen besonderen politischen Ort zu angemessen zu füllen.
Hier der Link zur Schlossfreiheit im Liquid Feedback
Diskussion mit den Initiatoren
wiki.piratenpartei.de/BE:Crews/Urbanauten/Schlossfreiheit
(für Mitglieder der Piraten mit Zugangsberechtigung zum Liquid Feedback, alle anderen können gerne den Kommentarstrang unten nutzen für Anregungen und Vorschläge)
Follow tag schlossfreiheit
Hier endet der 325. Eintrag: Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.
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Diesen Blog widme ich meinem Bruder aus Gründen, die nur ihn und mich was angehen.
Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
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Kommentare 22
Vor einigen Jahren hat ein junger Mann die Domkirche in Porvoo angezündet. Meinen Sie, dass nur ein Finne, eine Finnin gesagt hätte, ist mir egal, weg ist weg? Sie ist schon längst wieder in ihrer Schönheit als Feldsteinkirche fertiggestellt.
Dass Leute, die nur am Computer rumhängen, für die gebaute Umwelt kein faible haben, kann ich nachvollziehen.
Um ganz ehrlich zu sein:
Ich liebe alte Schlösser!
Egal ob 500 Jahre oder 200 Jahre......
aber so etwas ist in Berlin nicht vorgesehen.
Sollte das sogenannte Humboldtforum wirklich im Jahre 2018 seine Türen öffnen, wird es eine furchtbare Enttäuschung sein.
In jeder Beziehung.
Herzlichst
archie
Was genau ist denn vorgesehen?
Wenn es zum Beispiel eine Öffnung des Nachlasses von Alexander von H. über seine Reisen und seine Schriften in diesem Klassiker der Geographie "Kosmos" geben wird, laufe ich hin - Berlin hat Schätze in den Archiven, da wird man staunen. Wenn das was in Dahlem zu sehen ist (und kaum mehr besucht wird) dazu kommt, der alte Bode wird sich freuen.
Finden da, wo das Schloß einmal gebaut werden soll nicht gerade Ausgrabungen statt?
Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Andererseits sehe ich im Moment die Finanzierung nicht, solange das Desaster Flughafen nicht beendet ist und man sicher weiß, welche zusätzlichen Kosten, inklusive der Schadensersatzforderungen auf Berlin zukommen werden. Und das kann noch Jahre dauern.
Das Event-Management ist schon beauftragt- und sucht in der Berliner Kreativ-Szene nach Ideen....
Aber ich stelle mir einen Ort vor,
an dem der Straßensänger aus Afghanistan den Bundeswehr-Veteran treffen kann, um ein Freundschafts-Bier zu trinken,
einen Ort, an dem man Kränze für Rosa Luxemburg und wie für Helmut Kohl niederlegen kann,
einen Ort ähnlich wie das Holocaust-Denkmal, nur die Steine kleiner, und mehr Bäume, größer.....
www.freitag.de/community/blogs/archinaut/-waechst-schon-gras-drueber
Lieber GvG,
in diesem Jahr (2013) soll die U-Bahn unter dem Gelände gebaut werden, soweit ich weiß, darüber wird dann eine mächtige Bodenplatte eingezogen, auf der ab dem nächsten Jahr die neue Großbaustelle eingerichtet werden soll.... den genauen Zeitplan kenne ich nicht, man wird ihn irgendwo finden.
Die Finanzierung des Neubaus soll zu 80% aus Bundesmitteln, zu 20% aus Mitteln des Landes Berlin erfolgen.... der private Schlossverein hat sein Spendenziel (80 Millionen) noch lange nicht erreicht, seit 2011 sammelt auch eine Bundesstiftung Mittel ein.
Das Schloss hat viele Unterstützer, daher wäre es nach gutem alten Brauch richtig, dass die erforderlichen Mittel vor Baubeginn eingesammelt werden, nicht durch Verschuldung und unkontrollierte Verwendung von Steuermitteln in einem selbst gesetzten, absehbar zu engen Terminplan....
Zum Spendensammeln habe ich hier mal ein Modell vorgeschlagen, das auch als temporäre Installation ein paar Jährchen überdauern könnte:
www.freitag.de/community/blogs/archinaut/vier-studien-fuer-einen-politischen-ort-projekt
Guten Morgen, liebe/r Zeitleser,
muss nun frohgemut zum Tagwerk schreiten, da bin ich nur in Ausnahmefällen für den Blog zu stören....
Wünsche noch viel Energie und Freude.....
Bitte trollt nicht alles kaputt!
Liquid Feedback, Lieber archie, wird die Dee jetzt stürmisch für das Stadtschloß?
Meinst Du wirklich , dass die regierendne bei diesem Objekt -wie sonst auch nicht- eine repräsentative Befragung des Souveräns interessiert?
Didi Hallavorden hätte jetzt gesagt: "Der war gut!" ;O)
Liebe Grüße
por
Forum, das war doch erst einmal ein Platz, auf dem alles mögliche verhandelt wurde. Ein Schloss war das glaube ich nicht.
Ein Humboldt-Forum halte ich für keine so schlechte Idee. Vorausgesetzt es entwicklet sich auf demokratischen Vorstellungen von Bildung und Bildungsteilhabe. Braucht's dafür ein Schloss? Das hat doch was Monarchisch-Abgehobenes. Das müsste mühsam aufgebrochen werden, für die sog. "Bildungsfernen". Denen aus den, wie man jetzt sagt, prekären sozialen Schichten sollte ein quasi barrierefreier Zugang schmackhaft gemacht werden.
Prekär halte ich die Auffassung mit dem Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses ein "nationales Symbol" zu schaffen. Darauf kann ich verzichten. (Es reichte, nur mal so als Idee, die Ruine, die Ulbricht wegsprengen ließ, zu rekonstruieren. Das wäre ein Zeichen für den Ruin der Hohenzollern und des ganzen gewesenen 1871er Deutschlands, das 33 in seinen Verwesungszustand hineinstinkte. Daran und darüber ließe sich was bauen, was evtl. Symbolcharakter kriegen könnte. Eventuell.)
Ich kann, bin ich ehrlich, mit den Piraten nichts anfangen. Aber diese Initiative für ein Moratorium, für ein Zurück auf Null, mal wirklich anfangen, sich Gedanken zu machen, die find ich gut. Die unterstütz ich.
Du machst mir ja Mut, lieber por....
oder willst Du mich trösten?
Schnüff ;-((
Trotz alledem
archie
Hallo hardob,
ja, als "Forum" bezeichnete man ursprünglich die Versammlung wie auch den Platz, wo man sich versammelte, z.B. den Stadtplatz, Marktplatz, Gerichtsplatz... Ort der Volksversammlung:
ein Platz, wo niemand Hausrecht haben kann, sondern alle Berechtigten freien Zugang (ohne zu zahlen!)
Heute nennt man die Shoping-Malls gerne "Forum", das klingt einfach gediegener als "Geizistgeil".....
Aber wo Humboldtforum draufsteht, ist weder Humboldt noch Forum drin, ein nettes Beispiel für einen wirksamen Etikettenschwindel: Man musste endlich ein anderes Wort für "Schloss" finden, was inzwischen tatsächlich dazu führt, dass manche Berliner das eine gut finden und das andere ablehnen ;-))
An der Entscheidung zum Wiederaufbau waren übrigens alle damals im Bundestag vertretenen Parteien (einschließlich der Linken!) beteiligt, daher sind die Piraten in meinen Augen die einzigen, die heute vollkommen schmerzfrei die Sinnfrage (zum Schloss) stellen können...
Vielen Dank für Deine Unterstützung ;-))
s Moratorium dauert ja nun schon mehr als 20 Jahre. Zu viel Moratorium heißt ja bloß vernindern wollen. Sie als Warschau-Liebhaber waren doch sicher froh als Sie sahen, dass das Warschauer Schloss wieder aufgebaut worden war, der zero-point an dieser sensiblen Stelle der Stadt, von der Altstadt in die novy swiat, beseitigt war. In Berlin ist die städte- und stadthistorische Ausgangslage die selbe.
Also ich kann durchaus verstehen, dass man das "Ensemble" bis zum Berliner Dom stilistisch abschließen möchte und insoweit das Stadtschloss als Fassade rekonstruiert werden könnte.
Allerdings sehe ich im Stadtschloß kein nationales Symbol.
Unabhängig davon, ob es überhaupt sinnvoll wäre, dem Bürger ein Nationalsymbol aufs Auge zu drücken, also quasi zu verordnen, hätten und hatten wir im Prinzip längst eins, das Brandenburger Tor.
Das Stadtschloß hat auch nicht diesen Symbolcharakter wie die Dresdner Frauenkirche, deren Rekonstruktion allerdings für etwas anderes steht, etwas anderes symbolisiert. Das sieht man auch daran, dass sich bei der Dresdner Frauenkirche die Spendenbereitschaft, sogar international, völlig anders zeigte.
Sollte es tatsächlich zum Bau kommen, was ich noch nicht sehe, zumindest noch nicht in absehbarer Zeit, dann ist es natürlich zu begrüßen, wenn dort die Humboldtsammlung Platz findet. Aber daneben müsste es auch als frei zugängliche Begegnungsstätte dienen.
Wenn es das böte, dann wäre auch gegen den Namen Humboldt-Forum nichts einzuwenden.
Aber nein, es gab kein Moratorium,
ungebremst schreiten die Fragwürdigkeiten voran...
Oha, die Antwort ging @ Zeitleser!
Das Schloss ist mit der Frauenkirche nicht zu vergleichen...
"Bis zur Weihe der Frauenkirche am 30. Oktober 2005 wurden 100 Millionen € gespendet. Zwei Drittel (ca. 70 Mio €) kamen durch die gemeinsame Stifterbriefaktion der Stiftung Frauenkirche und der Dresdner Bank zusammen, ein Drittel (ca. 31 Mio €) wurde durch die Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden eingeworben."
www.frauenkirche-dresden.de/spendenfinanzierter-wiederaufbau.html
Mit der beeindruckenden Zahl von 100 Millionen € lässt sich aber nur ein unvollständiges Bild der Initiativen für den Wiederaufbau der Frauenkirche zeichnen. Eine Vielzahl kostenloser oder stark ermäßigter Sachleistungen und das unvergleichliche ehrenamtliche Engagement wurden auf keinem Spendenkonto verbucht, waren aber unverzichtbar für das Gelingen des Gesamtprojektes. In diesem Zusammenhang besonders zu würdigen, ist die Arbeit der Freundeskreise im In- und Ausland. Durch eine Vielzahl von Spendenaktionen und Benefizveranstaltungen haben sie erheblich zum Spendeneingang beigetragen.
Ohne öffentliche Gelder wäre aber der Wiederaufbau gleichsam undenkbar gewesen. Der Bund, der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dres-den unterstützten den Bau mit Mitteln in Höhe von insgesamt 70 Millionen €."
Die Baumasse der Dresdner Frauenkirche beträgt schätzungsweise zwischen 10 und 20 % des Schlosses, man mag sich also gerne mal die Baukosten von 170 MioEUR mal auf die Berliner Verhältnisse hochrechen.... auch wenn das Berliner Schloss durch die Beton-Fassaden und durch den viel sparsameren Innenausbau hoffentlich unter einer Milliarde bleibt..
www.freitag.de/community/blogs/archinaut/duerfen-islamisten-die-schlosskuppel-sponsern
Zeitleser schrieb am 05.06.2012 um 00:04
In Berlin ist die städte- und stadthistorische Ausgangslage die selbe. (wie in Warschau)
Ob's die selbe ist? (Städte)historisch, glaube ich, eher nicht. Warschau und Polen haben möglicherweise einen größeren Bedarf an nationaler Symbolik als Berlin und Deutschland. Den Polen wurde von den Deutschen und den Russen doch zu lange übel mitgespielt.
Wo in Warschau eine Leerstelle durch die Wiederrichtung des Schlosses aufgefüllt werden musste, könnte in Berlin ein "Zero-Point" bleiben. National-symbolisch gesehen.
Lieber archie,
so war das nicht gemeint. Ich wollte Dich- wenn überhaupt -eher trösten.
Musst kein schnüff wegen mir machen. :O)
Liebe Grüße
por
..... tröööösten?
SCHNÜFF!
Liebe/r Zeitleser,
nachdem die Deutschen das Warschauer Schloss im Krieg zerstört hatten, wurde es wieder aufgebaut, um dem bösartigen Nachbarn zu zeigen, dass man sich nicht unterkriegen lassen will...... wo ist die Parallele?
Wollen die siegreichen Linkselbischen etwa den angeschlossenen Neuländern zeigen, dass man sich nicht unterkriegen....
eine pädagogische Groteske?
www.freitag.de/community/blogs/archinaut/1200-raeume-fuer-eine-paedagogische-groteske
Selbst eine virulente nationale Symbolik, lieber hardob, könnte sich lohnendere Sehnsuchtsziele suchen als einen Multifunktionsbau mit vorgeblendeter sandsteinfarbener Betonfassade......