Endlich lesen wir mutige, klare Worte: Der Grundstein für das Humboldt-Forum ist gelegt, der Bau schreitet voran, allein die Nutzung ist noch nicht so klar umrissen wie das Baufeld, schreibt die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung in einem Einladungsschreiben für einen Workshop mit „ausgewählten Gästen“ am 24. September 2013, der auf der Website scheinbar gar nicht angekündigt wird. Wird dieser erlesene Kreis tatkräftig den überfälligen Ausstieg aus dem Wiederaufbau vorbereiten, dem fragwürdigsten aller Großprojekte dieser Republik? Die Idee war nützlich, um den DDR-Palast ungestraft abreißen zu können: nu isser wech, und nach den letzten Umfragen haben die Berliner wenig Sehnsucht nach einem historisierenden Ersatzbau unbestimmten Inhalts zum Preis von über einer halben Milliarde Euro: über sechzig Prozent stehen dem Vorhaben ablehnend gegenüber.
Aber mit den nächsten Sätzen wendet sich das Schreiben einem anderen Ziel zu, deutlich im Sendungsbewusstsein, aufgeladen mit rhetorischer Poesie:Wir wollen einen Dialog über die Funktion der Mitte initiieren, wir wollen mit der Stadtgesellschaft in den Diskurs treten und fragen: Was will die Stadt in ihrem Herzen machen? Wie soll dieses Gebäude mit Sinn für die Gesamtstadt gefüllt werden? Nach unserer Überzeugung sind solche Überlegungen dann auch für alle weiteren stadtplanerischen und städtebaulichen Konzepte die notwendige und zielgebende Grundlage.
Besonders pikant: Der Workshop soll über ein Papier sprechen, das gegenwärtig bei der Stiftung Zukunft Berlin erarbeitet wird. Diese Stiftung residiert im Haus der CDU und wird in persona vertreten durch Volker Hassemer, einen früheren Kultursenator der CDU und langjährigen Propagandisten für die Wiedererrichtung des Berliner Schlosses! Wir erahnen eine Große Koalition der Ratlosigkeit…
Die meisten sind dagegen.
Liebe Friedrich-Ebert-Stiftung, möchte man da gerne antworten, nicht nur die Berliner Stadtgesellschaft, sondern auch die Bundesbürger lehnen das Projekt mehrheitlich ab, wenn man die letzten Umfragen sichtet. Bis heute hat niemand glaubhaft vermittelt, warum ein Denkmal für den Sieg der Westdeutschen über die Ostdeutschen so ähnlich aussehen muss wie das finstere alte Schloss, das vor über fünfhundert Jahren den strategischen Punkt der Doppelstadt Berlin-Cölln besetzte und danach dank immer neuer Erfindungen von herrschaftlichen Akzisen und Fiskalitäten durch die Generationen wuchs wie eine giftige Krebszelle.
Preußen musste nicht sein, schreibt Sebastian Haffner in Preußen ohne Legende. Die Welt konnte es entbehren. Es wollte sein. Niemand hatte dies kleine Land in den Kreis der europäischen Großmächte eingeladen. Es drängte sich auf, und es drängte sich ein.
Was heißt denn hier Identifikation?
Die Katastrophen dieses Hauses haben sich tief in das kollektive Gedächtnis eingegraben: nicht nur bauliche Desaster wie der Einsturz des Münzturms, nicht nur die gefürchtete disziplinarische Härte seiner Regenten, sondern auch die politische Aggressivität prägen die Legende Preußens in der Welt, schmerzhafte Erinnerungen wie die Vernichtung des polnischen Königreichs oder die folgenreiche Ansprache des letzten deutschen Kaisers vom Balkon des Berliner Schlosses zur Eröffnung des ersten Weltkriegs.
Wie geschichtslos muss man sein, eben an dieser Stelle mit dem „Herz der Stadtgesellschaft“ in den Dialog treten zu wollen?
Ist es ein Versehen oder schlicht Gedankenlosigkeit? Der Verdacht liegt nahe, dass hier ein unverschämter Etikettenschwindel betrieben werden soll.
Die „gute alte Zeit“
Die Entwicklung der frühen bürgerlichen, demokratisch-partizipatorischen Stadtgesellschaft wurde von den Hohenzollern nicht geduldet, sondern bekämpft. Das Schloss wurde 1443 als Zwingburg gesetzt, der Berliner Bürgermeister Bernd Ryke verlor Haus und Hof, später auch sein Leben.
Der Flussübergang mit den Raststätten, Staumärkten, Stapelhäusern und Niederlagen der reisenden und niedergelassenen Kaufleute war die Keimzelle bürgerlichen Wohlstands, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts gut achttausend Menschen in Berlin und Cölln ernähren konnte. Die kurfürstliche Präsenz an diesem Ort bedeutete eine nachhaltige Demütigung der mittelalterlichen Städtefreiheit, nicht zuletzt auch den Verlust von Einnahmen, die der damalige Markgraf für sich beanspruchte.
Die gewaltsame Niederwerfung des Berliner Unwillens in den Jahren 1447/1448 führte zum Verlust der Selbständigkeit.
…und die Niederlage durch die landesherrliche Gewalt hat nicht nur die stolze Bürgergemeinde von Berlin und Cölln tief getroffen, sondern war auch ein Ereignis, das über den lokalen und landesgeschichtlichen Rahmen hinaus nationalgeschichtliche Bedeutung erlangte. Es war der erste vollkommene Sieg des Fürstentums über das Bürgertum und führte auch in anderen Ländern des Reiches dazu, dass die Fürsten konsequent gegen die städtische Autonomie in ihren Territorien vorgingen, schreibt Anneliese Schäfer-Junker auf Spreeinsel.de.
Als das Schloss etwa dreihundert Jahren später mit über zwölfhundert Räumen seine letzten Umrisse erreichte, hatte der „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. sein Heer auf 83 000 Mann in Friedenszeiten aufgerüstet, das Militär verbrauchte vier Fünftel der Staatseinnahmen!
Souverän gegen Souverän
Nein, Berlin war nicht das Schloss, wie Wolf Jobst Siedler in seinem viel zitierten Essay behauptet, Berlin wurde trotz Schloss, muss man den Berliner Politikern in die Agenda schreiben: Die Kuppel des Berliner Reichstagsgebäudes durfte die Schlosskuppel nicht überragen:Da stand im Verständnis des letzten deutschen Kaisers die Souveränität des Parlaments gegen die Souveränität des Monarchen von Gottes Gnaden. Der Reichstag musste im wörtlichen Sinn zurückstecken und seinen Bau niedriger halten, ist bei Siedler zu lesen.
Erst nach langem Widerstreben stimmte der letzte Kaiser der vom Architektenvorgesehenen Widmung DEM DEUTSCHEN VOLKE über dem Eingangsportal zu, und vielleicht befördern die imperialen Gedanken immer noch die Visionen der Volksvertreter, die in diesem Haus tagen und ihre Entscheidungen treffen, zum Beispiel den Beschluss zum Wiederaufbau des Berliner Schlosses…
Das historische Stadtzentrum?
Die Entscheidung zur Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses hat absehbare Folgen: ein toxisches Pilzmyzel breitet sich in der Stadtmitte zwischen Schlossbaustelle und Alexanderplatz aus und bewirkt eine unheilvolle Lähmung in politischer Lethargie und stadtgestalterischer Hilflosigkeit: Imitat ersetzt Vision.
Die Bürgerhäuser der mittelalterlichen Stadt an dieser Stelle hatten zwei oder drei Geschosse, die einfachen Fischerkaten aus Lehm waren niedriger. Nicht nur als Begrenzung der Gassen und Straßen, sondern auch in der Höhe gaben die Fassaden dem öffentlichen Raum der städtischen Siedlung seine charakteristische Gestalt … eine Wiederherstellung benötigt also alle drei Dimensionen. Die Re-Implantation eines längst überformten, mittelalterlichen Stadtkerns in den offenen Bereich zwischen Alexanderplatz, Rotem Rathaus und der heute steingefassten Spree kann nur als taktisches, wenn auch durchsichtiges Argument gewertet werden, eine ernst zu nehmende Strategie der Stadtentwicklung für diesen Bereich lässt sich darin nicht erkennen.
Vorgarten des Regierenden Bürgermeisters
Wenn sich Damen oder Herren aus dem Roten Rathaus über die angeblich menschenleere, windige Einöde hinter ihrem Etablissement beschweren, so möchten sie gewiss gerne bemitleidet werden. Mag ja sein, dass man sich für die Mittagspause eine größere Auswahl von Gastronomie- und Pausenangeboten in fußläufiger Entfernung wünscht, aber das darf kein Grund sein, die öffentliche Freifläche in ein weiteres Latte-Macchiato-und-Sushi-Biotop zu verwandeln.
Keine Frage, das Umfeld des Rathauses ist entwicklungsfähig, aber das bedeutet nicht, dass die öffentliche Freifläche verloren gehen darf. Wir wollen dort weiterhin im Schatten von großen Bäumen sitzen, ohne Verzehrzwang einem Wasserspiel zuhören und sehen, wann abends das Licht in den Bürofenstern des Rathauses erlischt.
Ausverkauf
Der Verkauf der Flächen könnte vielleicht hohe Erlöse in die Stadt- oder Landeskasse spülen, aber die privaten Grundstücke wären danach dem öffentlichen Einfluss entzogen… verloren für jede Idee, die zukünftige Generationen an dieser Stelle ausprobieren möchten, ein Verlustgeschäft auf Kosten unserer Erben.
Durch die Mechanismen des Immobilienmarkts getrieben sind in dieser zentralen Lage mit prominenten Aussichten (Rathaus! Schloss! Fernsehturm!) fraglos Höchstpreise in der Vermietung und im Verkauf zu erzielen. Eine öffentliche Förderung und Unterstützung dieser Grundstücksspekulation verbietet sich selbstredend.
Zurzeit werden die höchsten Wohnungspreise auf der anderen Seite der Schlossbaustelle aufgerufen, bis zu 12.000 EUR, hört man. Dass die Nutznießer dieser Entwicklung angemessen an den Erstellungskosten der repräsentativen Kulisse beteiligt werden sollten, fordert bisher niemand. Warum eigentlich nicht?
Verluste sozialisieren, Gewinne privatisieren
Das rekonstruierte Schloss in Hannover-Herrenhausen wird als Kongress-Zentrum von einer Tochter des HOCHTIEF-Konzerns betrieben (der gerade am Rohbau des Berliner Schlosses arbeitet), das Schloss in Braunschweig wurde konsequenterweise gleich als Einkaufszentrum geplant und errichtet…. Wer mag sich wohl an der Ausschreibung beteiligen, die gerade auf der Website der Schloss-Stiftung als Bauherr veröffentlicht wurde: Beratungsleistungen zum Facility Management… mithin Leistungen zum Betreiberkonzept, zum Wartungskonzept und zum Organisationskonzept.
Warum muss die öffentliche Hand mehr als eine halbe Milliarde vorstrecken, um die privaten Geschäftstätigkeiten vorzubereiten? Wie betreibt man ein Nationaldenkmal? Wir dürfen gespannt sein, ob HOCHTIEF auch diese Ausschreibung gewinnt… und natürlich auf die Ergebnisse beim Workshop der Friedrich-Ebert-Stiftung!
Wer weiß, vielleicht findet sich eines Tages ein umsatzstarker Frikadellenbrater, der hier seinen Special Tasty Humburger offerieren will? Den amerikanischen Touristen ist es wahrscheinlich egal, wie antique so ein Schloss wirklich ist, Hauptsache, aus den Kopfhörern rieseln blutrünstige, wahlweise auch sentimentale Stories über verrückte alte Könige, ergreifend wie im Schloss Neuschwanstein.
Nachtrag zum 288. Eintrag vom 30.03.2012: Hinter uns liegen die Chronolysen (in vier Akten)... die Timeline im Blog archinaut: ist inzwischen justiert. Dieser Blog berichtet aus Deiner Welt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
Ich werde Euch nicht schonen. Öffne Deine Augen.
Dieser Blog berichtet aus Deiner Welt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
Ich werde Euch nicht schonen. Öffne Deine Augen.
Kommentare 28
Oh gerne, liebe ch. paffen,
hoffentlich ist die Übelkeit morgen früh wieder vergangen,
so einen Humburger gibt's ja noch gar nicht zu kaufen...;-))
Herzlichst
archie
Lieber Archie,
du willst die Freifläche erhalten, weil du ohne Verzehrzwang unter Bäumen deinen Träumen nachgehen, -hängen willst. Das ist jetzt sehr stark sinngemäß nacherzählt, öhem. Ich finde die Gegend um das Schloss, das nicht vorhandene, auch als Nicht-Regierender öde. Touristisches Wasteland. Ich besuche die Museumsinsel, den Dom, das Zeughaus, ... und danach: ganz schnell weg. Den Lustgarten finde ich im Sommer schön, ansonsten hält mich da nichts. Sagte ich das schon? Ach so. Auch mit Schloss oder Humboldtforum, meinetwegen auch mit einem neuen Center oder Arcaden: das reicht nicht. Center oder Arcaden wären eine gruselige Vorstellung.
Da sollte wirklich Stadt entstehen. Das meint Verdichtung. Und wenn dann die Verdichtung noch angemessen Freifläche bietet, dann ist es schön, dann ist es gelungen. Meine Meinung.
Das wird wohl nicht geschehen. Und so ist es hochnotoeinlich und erhellend und erschreckend, dass jetzt erst nach Nutzung gesucht wird. Verarsche ist es noch dazu. Volksverdummung.
Best, Oi
P.S. Vielen Dank - wieder einmal - für den Blog: 7 von 5 möglichen *
P.P.S. Im Moment wird grad das Prinzessinnenpalais verkauft. Ich bin gespannt, wer das für welche Nutzung zu welchem Preis erwirbt.
Hei, archie,
habe vom 'claim of dreams' noch zig Wagenladungen weißer Pflastersteine, befürchte aber, dass sie, wenn ich sie spende, grün angestrichen werden.
Da pflanz' ich lieber zig Bäumchen : )
ganz radlos und never ratlos
LG ; )
lieber archie,
die rückwärtsrepublik tut ihrem namen ehre machen. nichts und niemand wird sie daran hindern.
aber wohl nicht mehr lange. warte nur, balde .. stehn wir im walde...
grüße, hy
Es ist doch eh mehr eine große Koagulation.
Nix Gesinnung. Nur Gerinnung.
Oder, machen wir ein Konglomerat daraus.
Sowas wie geballter Treibsand.
Ohne Wald keine Bäume oder wie oder was?!
Lieber Archie,
gerne gelesen. Du hast einfach recht. Vorzügliche Begründungen . Das schloss ist Tüneff. Weg mit dem Schloss. Auch wenn es noch nicht wieder errichtet worden ist.
Hoffentlich passiert noch was, dass es vielleicht doch nicht dazu kommt.
Wenn schon Geld ausgeben , lieber von China für 1 Millonen US-$ einen Pandabären leihen. Der ist viel netter als so ein olles Schloss.
Herzliche Grüße
poor on ruhr
Lieber Oi,
für die vielen Sternchen danke ich Dir natürlich gleich mal ganz herzlich, kann ich gut gebrauchen, weil ich doch so selten zumschreiben komme ;-))
Gegen den Platz des himmlischen Friedens ist das Marx-Engels-Forum natürlich eine Lachnummer.... aber als "touristisches wasteland" würde ich den Bereich nicht gleich bezeichnen. Es kommt ja immer drauf an, wer an so einem Platz wohnt, wie der Verkehr geführt wird, wie die "harten" und die "grünen" Bereiche gegliedert sind, benutzt und gepflegt werden... ja, und wer sich sonst alles auf so einem Platz oder in so einem Garten rumtreibt!
Die Berliner Stadtplanung muss sichlangsam entscheiden, in welche Richtung die weitere Gestaltung und Belebung/Beruhigung Akzente und Signale setzen soll... sonst verscherbelt der Finanzsenator die Flächen, ohne mit der Wimper zu zucken.
Ob die Hamburger ihre Binnenalster auch so schnell aufgeben würden? Auf der Wasserfläche kann man noch nicht mal grillen, nur eine lausige Fontäne pumpt Wasser ins Wasser... Senator Nussbaum hätte das Ding bestimmt schon lange zugeschüttet und verramscht!
Es kann nicht überall so touristisch verdichtet zugehen wie am Hackeschen Markt, dafür fehlen in Berlin einfach ein paar Milliönchen Touristen ;-))
LG
archie
Hallo doimlinque,
freue mich, dass Du hier mal wieder vorbeischaust!
Den geförderten Wohnungsbau, die sog. "Sozialwohnungen" gibt es ja nicht mehr, weil sich daran zu viele die Taschen gefüllt haben... da wäre das Schloss mit 590 Mio für 41.000 qm Nutzfläche natürlich einsame Spitze (14.390 EUR/qm, dafür gibt es ca. 5 qm Wohnfläche ;-)
Übrigens ist davor ja noch dieses wundervolle 'schlandmal geplant:
http://www.bbr.bund.de/cln_032/nn_21594/DE/Berlin/Kultur/FED/entscheidung.html
Die Mitte der Hauptstadt wird mit der Realisierung des Denkmals genau gegenüber dem Hauptportal des Berliner Schlosses und dem Humboldtforum weiter aufgewertet. Milla und Partner haben eine Lösung gefunden, die verständlich das Thema 'Einheit und Freiheit' aufgreift. Die zeitgemäße und außergewöhnliche Form bindet auf hervorragende Weise Besucher und Betrachter ein. Das neue Denkmal wird für viele Menschen ein attraktiver Ort des Erinnerns und der Freude werden,so Staatssekretär Bomba in bestem Immobilienmakler-Sprech.
Nein, der Schlossplatz und das Forum sollte offen bleiben, das ist meine Meinung: http://www.schlossparkstattschloss.de/projekt.htm
Entschlossene Grüße
archie ,-)
Oh liebe Suzie,
wie schön, dass Du Dich daran erinnerst... ja, Pflaster hält eben länger als Menschen! Setzt höchstens mal ein bisserl Moos an... aber keine grüne Farbe, nur keine Angst!
Bei Beuys "Stadtverwaldung" musste jeder Stein auch einen Baum bekommen, das finde ich eigentlich einen schnen Gedanken.
So wünsche ich Dir also noch Rad und Rat
und eine Gute Nacht mit
Bäumchen-Träumchen
LG
archie ;-))
Jawohl, lieber hy,
ja, im Wald würde ich an der Stelle gerne stehen:
https://www.freitag.de/autoren/archinaut/vier-studien-fur-einen-politischen-ort-projekt
Aber warten will ich eigentlich nicht mehr ;-))
LG
archie
Lieber por,
freue mich sehr, Dich hier zu treffen!
Es wird bestimmt was passieren, spätestens bei der Eröffnung wird es eine große Enttäuschung geben, wenn ein kleines Kind sagt:
"Aber das ist doch gar kein Schloss!"
Das mit den Panda-Bären ist eine lustige Idee, für 590 Millionen EUR könnte man man sich schon rund 300 Pandabären von China leihen, ein Fünftel der Panda-Weltbevölkerung.... da würden bestimmt viel mehr Touristen kommen als für das olle Schloss!
Herzlichst
archie -)
Wie geschichtslos muss man sein, eben an dieser Stelle mit dem „Herz der Stadtgesellschaft“ in den Dialog treten zu wollen? …Ist es ein Versehen oder schlicht Gedankenlosigkeit? Der Verdacht liegt nahe, dass hier ein unverschämter Etikettenschwindel betrieben werden soll
Es ist alles zusammen & noch viel mehr: Geschichtslos, gedankenlos, ein wirtschaftlich ausgerichteter & immer öfter auftretenden Etikettenschwindel von den üblich verdächtigen Chauvis sowie der vom Wähler legitimierten Staatspraxis, die gänzlich ohne Wissen ist & nur den WiederaufbauQuark glaubt, vertraut & fördert! Wenn die von irgendwelchen geschichtlichen, denkwürdigen Orten sprechen & sich dafür engagieren, ist im Vorfeld klar, dass die das nur mit ihren Dollar/Eurobrillen sehen. Hier wird nix in irgendeiner adäquaten Qualität entstehen!
Anderorts werden kultur- & geschichtshistorische Orte zerstört, aber die selbsternannten Ästheten & Umweltverschönerer regen sich einen Scheissdreck darüber auf, geschweige denn um die Menschen, die dabei auch noch sterben müssen. Es ist zum Kotzen
Lieber por,
freue mich sehr, Dich hier zu treffen!
Es wird bestimmt was passieren, spätestens bei der Eröffnung wird es eine große Enttäuschung geben, wenn ein kleines Kind sagt:
"Aber das ist doch gar kein Schloss!"
Das mit den Panda-Bären ist eine lustige Idee, für 590 Millionen EUR könnte man man sich schon rund 300 Pandabären von China leihen, ein Fünftel der Panda-Weltbevölkerung.... da würden bestimmt viel mehr Touristen kommen als für das olle Schloss!
Herzlichst
archie -)
Hallo, liebe Mymind,
ja, es ist wirklich ärgerlich, und es gibt auch wenig Trost,außer dass man sich gelegentlich etwas schüttelt ;-))
Jetzt bin ich gespannt, wie ging das nochmal mit dem Einbetten...
http://www.youtube.com/watch?v=yzsXdGuD7Jc
<object width="560" height="315"><param name="movie" value="//www.youtube.com/v/yzsXdGuD7Jc?hl=de_DE&version=3"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="//www.youtube.com/v/yzsXdGuD7Jc?hl=de_DE&version=3" type="application/x-shockwave-flash" width="560" height="315" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object>
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Tja, so jedenfalls nicht ;-((
Trotzdem viel Spass beim Ansehen!
Herzlichst
archie
... ist übrigens ein waschechtes SPD-Schloss,
auf den Weg gebracht von Herrn Stimmann und Herrn Thierse....
Natürlich wird das kein Schloss, weil hier nicht umsonst die Monarchie abgeschafft wurde. Das Projekt wird politisch & wirtschaftlich ambitioniert betrieben. Das deutsche, gesunde aber auch skrupellose Bauunternehmen Hochtief gerät plötzlich (?1?) aktienmehrheitlich im spanischen Besitz der ACS, eine Zerschlagung droht, aber dann erstaunlich viele Aufträge vom öffentlichen, staatlichen Bauherrn als auch von vielen Großprojekten, die eine Zerschlagung bislang verhindert haben. Ist doch komisch _ oderr? Ich kenne die Truppe ein wenig _ sind schon trotz Raffinessen alle umgänglich geworden, der Wadenbeissersaft ist komplett raus _ & warum? Weil es sich nicht mehr lohnt zum möglichst hohen Profit alle zusammenzuscheissen, es gibt keine Belohnung mehr dafür per Aufstieg. Auch interessant, wie dann Menschlichkeit irgendwie funtioniert...
So?
https://www.youtube.com/embed/yzsXdGuD7Jc
Oder doch so?
https://www.youtube.com/embed/yzsXdGuD7Jc
Lieber Archie,
mit dem wasteland meine ich die Rennstrecke die Linden entlang. Und mit Verdichtung war Bebauung gemeint, nicht touristische Verdichtung. Mit Mehrfamilien-Wohnhäusern am liebsten. Dass das dann so teuer würde, dass ich mir das nicht leisten kann: seufz. Und dennoch ist eine solche Bebauung eher unwahrscheinlich, ich weiß, trotzdem. Und zwar, wie du auch schreibst, im Zusammenspiel mit öffentlichen und Grünbereichen. Man wird ja noch träumen dürfen.
Best, Oi
Hallo Mymind,
das klingt interessant:
sind schon trotz Raffinessen alle umgänglich geworden, der Wadenbeissersaft ist komplett raus _ & warum? Weil es sich nicht mehr lohnt zum möglichst hohen Profit alle zusammenzuscheissen, es gibt keine Belohnung mehr dafür per Aufstieg.
Vielleicht ist der Markt inzewischen bereinigt, und die Margen stimmen wieder aufgrund der vielen unterbezahlten Helfer aus aller Welt...
https://www.freitag.de/autoren/archinaut/mies-weint
Herzlichst
archie
Ja, das untere ist richtig, virelen herzlichen Dank!
(Irgendwann musst Du mir den trick verraten, gell?)
Herzlichst
archie ;-)
Lieber Oi,
der Skandal ist doch, dass die Damen und Herren von der CDU den bekannten Berliner Grundstücksspekulanten auch noch öffentliche Fördermittel in den Allerwertesten blasen möchten.... werden sie etwa dafür bezahlt?
http://www.tagesspiegel.de/berlin/cdu-und-spd-streiten-um-mitte-kein-geld-fuer-berlins-historisches-zentrum/8848286.html
In Istanbul hat es auch ganz harmlos mit einem unschuldigen Park begonnen, dass die Menschen sich fragen, warum die Politiker solche Betonfetischisten sind....
Entschlossene Grüße
archie
Ja, einen großen öffentlichen Kartoffelacker sollte man da anlegen, da würde mehr Preußen drin stecken als in der dämlichen Schloss-Maskerade... und dem Alten Fritz würde es bestimmt auch viel besser gefallen!
Herzlichst
archie ;-))
Lieber Scott Kausky,
vielen Dank für Deinen Besuch hier im Blog.
Die Hohenzollern waren nicht so grausam wie die katholische Inquisition z.B., da gebe ich Dir gerne recht. Die katholische Kirche hat seitdem auch dazugelernt.... wenn der Petersdom durch eine Naturkatastrophe o.ä. heute verschwinden würde, glaubst Du denn, der amtierende Papst würde ihn wieder aufbauen wollen? Ein Kunstwerk, das einmal vernichtet wurde, kann nicht wiederkehren, weil die Künstler nicht mehr leben, die es geschaffen haben.
Gerne gebe ich zu, dass viele Menschen über moderne Architektur die Nase rümpfen, mit welchem Recht auch immer. Unsere Städte sind nicht immer schön, das ist wahr, und viele zeitgenössische Gebäude erzählen, wie wenig Geld, Zeit und Sorgfalt für die Errichtung aufgebracht wird... bei Häusern ist das nicht anders als im Supermarktregal: Nur das Billigste überlebt ;-)
Das Wort "Stadtreparatur" halte ich übrigens für eine unsinnige Erfindung, eine verbale Nebelbombe, auch eine "Gesellschaftsreparatur" oder eine "Demokratiereparatur" würde ich verdächtig finden. Was soll das sein?
Städte altern, sie entwickeln sich, organisieren sich zu Agglomerationen, explodieren oder implodieren gelegentlich und sie können auch sterben, so wie eines Tages das stolze Venedig eine Legende wird wie Atlantis.... und erst dann kann eine Stadt wirklich unsterblich und ewig schön bleiben, wenn sie verschwunden ist.
Das gilt genauso für Salomons Tempel: die Menschen erinnern sich an ihn, wenn sie heute vor der Klagemauer stehen.
Das Humboldtforum aber wird das Schloss endgültig vernichten.
Freundlich grüßt
archie
"...P.S. Vielen Dank - wieder einmal - für den Blog: 7 von 5 möglichen *..."
Da schließ ich mich an, OI :-)
"...Inzwischen bin ich dafür, in dem wiedererstehenden Stadtschloss genau jene Sozialwohnungen unterzubringen, die dringend benötigt werden und die auch von allen Politikern immer wieder gefordert werden. Zwei Fliegen mit einer Klappe, scheint mir...."
Schöne Idee - leider vergißt Du dabei den realitätsfernen Blick der Politiker auf das Ganze...
Ich glaube eher, es wird was pseudokulturelles werden...
Irgendein gaaaaanz wichtiges Projekt "für den Bürger",
was er schon immer gebraucht und nie gewollt hat... (Prinzip : Leipziger U-Bahn-Tunnel !)
Aber hey,
"...Also dachte ich, man könnte in einem Wettbewerb der Ideen schon mal in Führung gehen :-) ..."
da bist Du doch immer weit vorn in solch einem Wettbewerb ;-)
LG A.