Wie ein Weizenkorn
wuchs aus der Sonnenflut
die große Fracht
des Sommers
Wuchs aus der Flut
Sommer und Mond
in das Rätsel
der Äquinoktien
Jahres Wende
niemals gleich
Bedingung
einander
Als Frucht der Zeit
wächst aus einem Kerngehäuse
ein Wald für die Kommenden Lieben
Hier endet der 204. Eintrag: Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.
Haus September
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Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
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Kommentare 24
Stimmt - es wird schon wieder Herbst!
Danke für die schönen Verse zum Altweibersommer.
Die "große Fracht des Sommers" ist ein schöner, satter Ausdruck. Er sprach mich sofort an - wohl, weil er bereits irgendwo im Kopf hinterlegt war ...
Die große Fracht
Die große Fracht des Sommers ist verladen,
das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit,
wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit.
Die große Fracht des Sommers ist verladen.
Das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit,
und auf die Lippen der Galionsfiguren
tritt unverhüllt das Lächeln der Lemuren.
Das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit.
Wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit,
kommt aus dem Westen der Befehl zu sinken;
doch offnen Augs wirst du im Licht ertrinken,
wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit.
Ingeborg Bachmann
...ja, eine einprägsame Formel,
habe sie auch nicht mehr aus dem Kopf bekommen,
daher auch schon oben im Blog einen Link gesetzt,
hier jetzt mit Stimmen:
Schön, ein neues Haus,
die Spinnen wiegen sich an meterlangen Weben im warmen Sonnenwind, solange es noch geht. Und wenn vom Westen her kommt der Befehl zu sinken, dann wird es merklich kühl, sofort.
Denn alles ist nichts ohne die Sonne, es ist Waagetag, der Lauf der Sonne, der Lauf der Zeit. Die große Fracht des Sommers ist verladen, und sicher ist sie auch. Bis der Frühling den nächsten Punkt setzen wird, :o)
LIEBER ARCHIE,
sehr schönb. Hat mir wirklich gut gefallen So schnell rast die Zeit und der Mensch kann nur mit ihr oder untergehen.
Liebe Grüße
por
Der Herbst steht auf der Leiter
(Peter Hacks)
Der Herbst steht auf der Leiter
Und malt die Blätter an,
Ein lustiger Waldarbeiter,
Ein froher Malersmann.
Er kleckst und pinselt fleißig
Auf jedes Blattgewächs,
Und kommt ein frecher Zeisig,
Schwupp, kriegt der auch 'nen Klecks.
Die Tanne spricht zum Herbste:
Das ist ja fürchterlich,
die anderen Bäume färbste,
Was färbste nicht mal mich?
Die Blätter flattern munter
Und finden sich so schön.
Sie werden immer bunter.
Am Ende falln sie runter.
Schöner Herbst
Das ist ein sündhaft blauer Tag!
Die Luft ist klar und kalt und windig,
weiß Gott: ein Vormittag, so find ich,
wie man ihn oft erleben mag.
Das ist ein sündhaft blauer Tag!
Jetzt schlägt das Meer mit voller Welle
gewiß an eben diese Stelle,
wo dunnemals der Kurgast lag.
Ich hocke in der großen Stadt:
und siehe, durchs Mansardenfenster
bedräuen mich die Luftgespenster ...
Und ich bin müde, satt und matt.
Dumpf stöhnend lieg ich auf dem Bett.
Am Strand war es im Herbst viel schöner ...
Ein Stimmungsbild, zwei Fölljetöner
und eine alte Operett!
Wenn ich nun aber nicht mehr mag!
Schon kratzt die Feder auf dem Bogen –
das Geld hat manches schon verbogen ...
Das ist ein sündhaft blauer Tag!
(Tucholsky, 1913)
wenn das der peter wüsste:
www.youtube.com/watch?v=brB_tAKhO4s
Du kannst Perlen ausgraben... :(
Erich Kästner
Der September
Das ist ein Abschied mit Standarten
aus Pflaumenblau und Apfelgrün.
Goldlack und Astern flaggt der Garten,
und tausend Königskerzen glühn.
Das ist ein Abschied mit Posaunen,
mit Erntedank und Bauernball.
Kuhglockenläutend ziehn die braunen
und bunten Herden in den Stall.
Das ist ein Abschied mit Gerüchen
aus einer fast vergessenen Welt.
Mus und Gelee kocht in den Küchen.
Kartoffelfeuer qualmt im Feld.
Das ist ein Abschied mit Getümmel,
mit Huhn am Spieß und Bier im Krug.
Luftschaukeln möchten in den Himmel.
Doch sind sie wohl nicht fromm genug.
Die Stare gehen auf die Reise.
Altweibersommer weht im Wind.
Das ist ein Abschied laut und leise.
Die Karussells drehn sich im Kreise.
Und was vorüber schien, beginnt.
Ein Haus lockt Gedichte, eins schöner als das andere, ich möchte ein bißchen Jazz beisteuern.
"Es gibt eine Stille des Herbstes bis in die Farben hinein"
H. v. Hofmannsthal.
Und es gab ihn:
.... wie schön,
sogar Musik hast Du mitgebracht....
Der freche Erich
ganz lyrisch heute ?
Danke, lieber Gast koslowski!
Kann ein Herbstlied Sünde sein.....?
Danke, liebe indyjane!
"Sie werden immer bunter.
Am Ende falln sie runter."
Die Stelle klingt irgendwie nach Heinz Ehrhardt....
der Herbst hat also nicht nur melancholische Tage,
danke, lieber goedzak!
Ja, es ist eigenartig,
wie knapp die Zeit auf der Welt verweilt......
Danke für Deine Nachdenklichkeit, lieber por!
...d'accord ;-))
Wünsche noch einen angenehmen Aufenthalt
in diesem Haus, nachtaktive Suzie!
Gerne,Lieber archie
wenzel - september:
Trauriges Ende, angeklungen
Wie eine tiefe Saite.
In meinen Erinnerungen
Schwingt ein Ton ins Weite.
Flüstern der Telegrafendrähte.
Lippen, die verstummen.
Selbst der Sommer, der späte,
Überall so ein Summen.
Fremder Sprachen mächtiger Ton,
Abschied aller von allen.
Wie die Blätter vom wilden Mohn,
Die auf die Erde fallen.
Weißt du noch? als alles begann,
haben wir so gesessen,
Regen, der über die Fenster rann,
Erinnerung und Vergessen.
Der herbstliche Garten
Der Ströme Seelen, der Winde Wesen
Gehet rein in den Abend hinunter,
In den schilfigen Buchten, wo herber und bunter
Die brennenden Wälder im Herbste verwesen.
Die Schiffe fahren im blanken Scheine,
Und die Sonne scheidet unten im Westen,
Aber die langen Weiden mit traurigen Ästen
Hängen über die Wasser und Weine.
In der sterbenden Gärten Schweigen,
In der goldenen Bäume Verderben
Gehen die Stimmen, die leise steigen
In dem fahlen Laube und fallenden Sterben.
Aus gestorbener Liebe in dämmrigen Stegen
Winket und wehet ein flatterndes Tuch,
Und es ist in den einsamen Wegen
Abendlich kühl, und ein welker Geruch.
Aber die freien Felder sind reiner,
Da sie der herbstliche Regen gefegt.
Und die Birken sind in der Dämmerung kleiner,
Die ein Wind in leiser Sehnsucht bewegt.
Und die wenigen Sterne stehen
Über den Weiten in ruhigem Bilde.
Lasst uns noch einmal vorübergehen,
Denn der Abend ist rosig und milde.
Georg Heym
http://img440.imageshack.us/img440/8954/sept4003dm5.jpg
;-))
"...... die brennenden Wälder im Herbste verwesen,"
ja, da läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken... ;-))
Danke, freundlich flüsternde indyjane....
ooch, der Herbstwind lässt einen auch mal frösteln, wenn die Sonne fehlt:
http://img269.imageshack.us/img269/5550/dunklerweg.jpg
oder aber ein alter Meister lässt die Krähen(statt Möwen) steigen überm Feld, da werden die Schauer wärmer.?:
http://img370.imageshack.us/img370/5254/vango17dh.jpg
@Lieber archie,
:)
Herzliche Grüße
por