Dieser Blog kommt aus dem Wald, 03.12.1853:
Es ist ein betrüblicher Gedanke, dass die schönen Farben der Muscheln aus Mangel an Licht nie wirklich existieren, bis ihr Bewohner die Beute eines Räubers wird und die zerbrochene Schale am Strand zurückbleibt. Erst dann erstrahlt ihre Schönheit und bleibt ein wunderbares Andenken an ihren dahingegangenen Bewohner.
Henry David Thoreau
Aus den Tagebüchern 1837 – 1861
herausgegeben und übersetzt von Susanne Schaup
Hier endet der 223. Eintrag: Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.
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Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.
Kommentare 8
"Auf jeden Fall ist es meine Pflicht, mich nicht für den Missstand herzugeben, den ich verdamme."
Thoreau in "Bürgerlicher Ungehorsam" (Essay)
Ist es nicht so, dass uns Schönheit berührt, ohne dass wir den Preis, den jemand dafür zahlte bedenken? Und dass Schönheit manchmal den Betrachter in Gefahr bringt:
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ist dem Tode schon anheimgegeben,
Wird für keinen Dienst auf Erden taugen,
Und doch wird er vor dem Tode beben,
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen!
…
( August v.Platen, Tristan
Beste Grüße!
Lieber archie,
schönes Zitat. Danke. Gerne gelesen. Deine Liebe zum Schöngeistigen macht wirklich Hunger nach mehr! ;)
Herzliche Grüße
por
Dazu passt eine andere Stelle:
1.10.1851
Heute nachmittag brachte ich einen entflohenen Sklaven auf den Zug nach Kanada. Er hatte den Namen Henry Williams angenommen und war im vergangenen Oktober.... nach Boston geflohen. Er hatte bis jetzt dort gearbeitet und durch einen Agenten mit seinem Besitzer, der zugleich sein Erzeuger ist, Verhandlungen aufgenommen, um sich freizukaufen. Sein Besitzer verlangte 600 Dollar, er konnte jedoch nur 500 Dollar aufbringen. Dann hörte er, daß auf zwei Flüchtlinge, die ebenfalls seinen Namen trugen, Verhaftungsbefehle ausgestellt worden waren, und erfuhr von Arbeitskameraden und seinem Brotgeber, daß die Polizei in seiner Abwesenheit nach ihm gefragt hatte. Deshalb floh er in der vergangenen Nacht, kam zu Fuß nach Concord und brachte unserer Familie zwei Empfehlungsschreiben von Bekannten mit. Er wohnte bei uns, bis wir die Mittel gesammelt hatten, um ihm die weitere Flucht zu ermöglichen....
Danke für die Grüße, nachdenklicher koslowski,
und herzlichst zurück!
Zum Glück sind wir lernfähig,
auch unsere Schönheitsideale ändern sich
von Tag zu Tag,
in den Gezeiten der Kräfte
oder unter dem milden Lächeln der Monde.....
Ja, lieber por,
wir müssen hungrig bleiben..... ;-))
Dieser Blog zieht ja um die Häuser,
von Menschen wie auch Muscheln.
Herzliche Grüße in den Westen
sendet Dir archie
wunderschön, und ich so habe ein weihnachtsgeschenk für meinen partner - "wir müssen hungrig bleiben" - oh weh oh ja -
"Und immer Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht. Vieles aber ist Zu behalten. Und Noth die Treue.
Vorwärts |wagend aber oder | rükwärts wollen wir
Nicht sehn. Uns wiegen lassen, wie
Auf schwankem Kahne der See.|" hölderlin
"Uns wiegen lassen, wie
Auf schwankem Kahne der See.|"
Ach, wie köstlich....
.... und weiter geht's:
Wie aber Liebes? Sonnenschein
Am Boden sehen wir und trockenen Staub
Und heimatlich die Schatten der Wälder und es blühet
An Dächern der Rauch, bei alter Krone
Der Türme, friedsam; gut sind nämlich,
Hat gegenredend die Seele
Ein Himmlisches verwundet, die Tageszeichen.
Denn Schnee, wie Maienblumen
Das Edelmütige, wo
Es seie, bedeutend, glänzend auf
Der grünen Wiese
Der Alpen, hälftig, da, vom Kreuze redend, das
Gesetzt ist unterwegs einmal
Gestorbenen, auf hoher Straß
Ein Wandersmann geht zornig,
Fern ahnend mit
Dem andern, aber was ist dies?
Hölderlin!