Dieser Blog kommt aus dem Raum:
Wenn wir also die Bilder des Hauses ansprechen, müssen wir darauf bedacht sein, die Solidarität von Gedächtnis und Einbildungskraft nicht zu zerreißen; dann können wir hoffen, die ganze psychologische Elastizität eines Bildes spürbar zu machen, das uns in unvermuteten Tiefengraden bewegt. In den Gedichten, mehr noch vielleicht als in den Erinnerungen, berühren wir den poetischen Grund des häuslichen Raumes.
Wenn man uns unter diesen Voraussetzungen nach der wertvollsten Annehmlichkeit des Hauses fragte, würden wir sagen: das Haus beschützt die Träumerei, das Haus umhegt den Träumer, das Haus erlaubt uns, in Frieden zu träumen. Nicht nur Gedanken und Erfahrungen rechtfertigen die menschlichen Werte. Auch die Träumerei hat Werte, die den Menschen in einer Tiefe kennzeichnen. Die Träumerei hat sogar ein Privilegium, sich selbst Werte zu geben. Sie genießt unmittelbar ihr eigenes Sein. Die Orte, wo man die Träumerei gelebt hat, entstehen aus sich selbst heraus wieder in einer neuen Träumerei. Und weil die Erinnerungen an frühere Wohnungen wie Träumereien wieder erlebbar sind, darum sind die Wohnungen der Vergangenheit in uns unvergänglich.
Gaston Bachelard
Poetik des Raumes
Aus dem Französischen übersetzt von Kurt Leonhard
Fischer Taschenbuch Verlag
Hier endet der 268. Eintrag: Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.
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Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:
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