Monarchie im Belagerungszustand

Nepal Der "Volkskrieg" der maoistischen Rebellen degradiert König Gyanendra immer mehr zu einem Herrscher ohne Volk
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Es war einmal ein König, der als Inkarnation des Gottes Vishnu galt und sich mit seinem Volk zusammen tat, um ein verhasstes Regime zu vertreiben. Dafür versprach er dem Volk eine Verfassung und Demokratie. Das nennt das Volk bis heute "Nepals erste Revolution" (s. Übersicht). Dann starb der König, das erhoffte Shangri-La erwies sich als Trugbild, es entrückte in weite Ferne wie ein unerreichbares utopisches Paradies.

Es vergingen Jahre, ehe ein neuer König wieder den mühsamen Weg in Richtung Demokratie suchte. Er gab dem Volk eine neue Verfassung, die seine absolute in eine konstitutionelle Monarchie verwandelte, er ließ wählen und das Volk sich selbst regieren. Nun durfte der König nur noch in Ausnahmesituationen das letzte Wort haben. Das