Werkgetreu

FAUST Ein Leipziger Event
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Und jedermann erwartet sich ein Fest ...« - in Leipzig tritt der Theaterdirektor nicht prologisierend vor den Vorhang, sondern er macht es einfach. Das Fest zwischen jeweils vierzehn und dreiundzwanzig Uhr erfindet nichts spektakulär Neues mit der Verbindung von Theater und Gastronomie - zweistündige Essenspause in Auerbachs Keller als kulinarischer Ersatz für die nicht gespielte Szene - beziehungsweise der nächtlichen Grablegung an historischem Orte, dem Johannisfriedhof. Die Erweiterung des »event«-Charakters, der dem Theater stets immanent ist, produziert jedoch nachhaltiger eine Form von ritueller Gemeinschaftlichkeit, die so an keinem anderen Ort außer dem Theater mehr praktiziert wird.

Das Identifikationsdrama des deutschen Bildungsbürgertu