„Linke zensieren gern“

Interview Politische Karikaturen werden zunehmend attackiert. Til Mette sieht darin eine Bedrohung der liberalen Gesellschaft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2019

In gesellschaftlichen Diskursen geht ein spürbar heftigerer Wind, und er weht aus verwirrend vielen Richtungen. Neben anderen kulturellen Äußerungen hat er nun auch die Karikatur erfasst, Vehemenz und Häufigkeit der Kritik an ihren Inhalten sind von beispielloser Schärfe. Die New York Times verzichtet in ihrer internationalen Ausgabe künftig auf politische Zeichnungen, die Süddeutsche Zeitung hat sich von einem bewährten Zeichner getrennt. Zuletzt gerieten auch Franziska Becker und Ralf König ins Kreuzfeuer. Die Vorwürfe sind schweren Kalibers, reichen von Antisemitismus und Homophobie über Rassismus bis zu Islamfeindlichkeit. Sind die Angriffe berechtigt? Ist das Publikum empfindlicher geworden? Wann hat dieser moralische Klimawandel