Konfetti und Bomben

Film „Für Sama“ zeigt uns den Krieg in Syrien so alltäglich und intim wie nie zuvor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2020

Oft hilft nur die Hand vor Augen. Der Film, den die junge Regisseurin Waad al-Kateab über ihr Leben im syrischen Bürgerkrieg gedreht hat, erspart seinem Publikum nichts. Aber er ist auch das persönlichste Dokument, das bisher über die Ereignisse in Syrien im Kino zu sehen war. Seine Widmung trägt der Film im Titel: Für Sama ist in Form eines Briefes von al-Kateab an ihre Tochter gehalten. Ein Zeugnis von Samas erstem Lebensjahr im schwer umkämpften Aleppo.

Al-Kateab erzählt von einer Kleinfamilie zwischen Daunendecke und Kellerabteil, mit ständigem Fliegeralarm und Detonationen, bescheidenen Freuden und Todesangst. „Ich filme weiter. Das gibt mir die Rechtfertigung, hier zu sein“, sagt sie in ihrem Off-Kommentar, der direkt an die Toc